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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 9
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0307

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Cornelis Saftleven
Aus der Zeichnungen-Sammlung der Kunstakademie in Düsseldorf

ßerdem sind auch eine ganze Reihe früher
Italiener vorhanden. Holland und Flamen ist
sehr reich vertreten mit guten Zeichnungen,
vor allem auch Landschaften, namentlich ita-
lienisierenden. Von deutschen Zeichnungen
brauchen wir nur an den berühmten Entwurf
Altdorfers für die „Susanne“ in München zu
erinnern und von Franzosen an die ganze
Reihe sehr schöner Gaspard Dughets unter so
vielen andern. Krähe hat auch eine Reihe Ori-
ginalskizzenbücher von ßaumeistern und Bild-
hauern erworben, so die beiden interessanten
von Guglielmo della Porta1. Fast gänzlich un-
bekannt waren bis vor kurzem neben den ar-
chitektonischen Entwürfen die dekorativen2.
Stüber, Cuvillies, Asam, W. de Groof sind
u.a. hier vertreten. Levin und Schaarschmidt,
sein Nachfolger als amtlicher Konservator der
Kunstsammlung, haben sie keiner genaueren
Inventarisation gewürdigt und nur als Ballast
der reichen Bestände angesehen.
Die beigefügten Abbildungen sind nur eine
ganz unbedeutende Zufallsauslese aus der so
qualitätvollen Sammlung. Bedauerlich ist nur,
daß die Werke noch so ungeordnet und des-
1 Georg Gronau, Über zwei Skizzenbücher des
Guglielmo della Porta in der Düsseldorfer Kunst-
akademie. Jahrbuch der preußischen Kunstsamm-
lungen 1918.
2 R. Klapheck, Die dekorativen Entwürfe in der
Zeichnungensammlung der Düsseldorfer Aka-
demie. 1919.

halb schwer zugänglich daliegen. Bei der be-
vorstehenden großen Umwälzung der Düssel-
dorfer Museen, dem Umzug des Städtischen
Museums in das neue Gebäude von Prof. Kreis
am Rhein, wäre es zu wünschen, daß auch die
Zeichnungensammlung in neuem Gewände
neben den Resten der einstigen Gemäldegale-
rie Johann Wilhelms und den Neuerwerbun-
gen aus der Kunst des 19. Jahrhunderts einen
Ehrenplatz erhielte.
Dr. lila Budde-Düsseldorf
VOM STAEDELSCI-IEN KUNSTINSTITUT
In der letzten Aprilwoche wurde ein Saal
mit Bildern des 19. Jahrhunderts aus dem
Vermächtnis Walther Ilathenaus der Öffent-
lichkeit übergeben.
Wertvolle Neuerwerbungen, darunter vor al-
lem die Darstellung „Christus am Ölberg“
von dem sogenannten „Meister der Nürnber-
ger Morilzkapelle“ beweisen aufs neue die ge-
schickte Hand Swarzcnskis, mit Hilfe von
Gönnern und dt;s Museumsvereins den Kunst-
besitz der Galerie zu vervollständigen und zu
bereichern.
Eine neue Sonderausstellung des Kupfer-
stichkabinetts „Die Passion in der Graphik
vom i5. bis 18. Jahrhundert“ zeigt Originale
erlesener Qualität aus dem Besitz des Mu-
SSch
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seums.
 
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