DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:Schwabacher, Sascha: Die Impressionisten der Sammlung Calmondo im Louvre
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0398
»Die zwei Kartenspieler« (gegen 18855 die »Kartenspieler« bei Elias in Berlin
sind später, aus dem Jahre 92) rechts und links an dem roten Tisch im engen Ge-
mach haben durch die Endgültigkeit ihrer formalen Umreißung durch ihre Stel-
lung im Raum und die Vereinfachung und Intensität ihrer malerischen Mittel
eine Bildwirkung von seltener Eindringlichkeit, ja von Monumentalität er-
reicht. — In dem großen Stilleben füllt Cezanne die Bildfläche mit Tisch,weißem
Tuch, Orangen, Äpfeln, Vase, Sofa und Stoffen bis zum oberen Rand. Das Pro-
blem, formal abgeschlossenes Leben, wie es jeder Apfel und jedes Ding auf dem
Bild ist, in unendliche Beziehung zueinander zu bringen, ist auf geheimnisvolle
Weise gelöst. — »Le Vase bleu« mit lichten Blumen vor blauer Wand erhält
durch die starke Silhouettierung einen graphischen Akzent. Zugleich ist eine
neue Auffassung waltend: die sonst bei den Impressionisten hervorgehobene
Stofflichkeit der Substanz bleibt unbetont, wodurch die Pflanzen etwas Ent-
materialisiertes, einen Schimmer des Überirdischen empfangen. Hier schlingt
sich ein feiner Faden zu den Farbenorgien Redons. Einige Aquarelle Cezannes
stehen auf dem Ständer. Die duftige Darstellung einiger Häuser im Grünen
gewinnt ihren Zauber durch die damals neue Technik, das Weiß des Papieres
als Dominante stehen zu lassen.
Das feinste Blatt (eine Skizze zu dem Bilde in der Sammlung Fayet) zeigt
einige, auf einer Bank stehende, rotgelbe Tontöpfe mit grünen Blattpflanzen,
das einfache Sujet, das man täglich auf den Fensterbrettern der Bauern auf dem
I .aride zu sehen gewöhnt ist. Diese in Licht getauchten, schlichten Pflanzen
bilden in ihrem Nebeneinander eine Harmonie, die durch die sanften Über-
schneidungen der Äste Belebung und durch das dunkle Ocker der Ziegel den
willkommenen, frischen Farbenkontrast finden. Selten wurde mit so simplen
Mitteln eine so hohe Wirkung erzielt.
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Manet
Junge Frau
sind später, aus dem Jahre 92) rechts und links an dem roten Tisch im engen Ge-
mach haben durch die Endgültigkeit ihrer formalen Umreißung durch ihre Stel-
lung im Raum und die Vereinfachung und Intensität ihrer malerischen Mittel
eine Bildwirkung von seltener Eindringlichkeit, ja von Monumentalität er-
reicht. — In dem großen Stilleben füllt Cezanne die Bildfläche mit Tisch,weißem
Tuch, Orangen, Äpfeln, Vase, Sofa und Stoffen bis zum oberen Rand. Das Pro-
blem, formal abgeschlossenes Leben, wie es jeder Apfel und jedes Ding auf dem
Bild ist, in unendliche Beziehung zueinander zu bringen, ist auf geheimnisvolle
Weise gelöst. — »Le Vase bleu« mit lichten Blumen vor blauer Wand erhält
durch die starke Silhouettierung einen graphischen Akzent. Zugleich ist eine
neue Auffassung waltend: die sonst bei den Impressionisten hervorgehobene
Stofflichkeit der Substanz bleibt unbetont, wodurch die Pflanzen etwas Ent-
materialisiertes, einen Schimmer des Überirdischen empfangen. Hier schlingt
sich ein feiner Faden zu den Farbenorgien Redons. Einige Aquarelle Cezannes
stehen auf dem Ständer. Die duftige Darstellung einiger Häuser im Grünen
gewinnt ihren Zauber durch die damals neue Technik, das Weiß des Papieres
als Dominante stehen zu lassen.
Das feinste Blatt (eine Skizze zu dem Bilde in der Sammlung Fayet) zeigt
einige, auf einer Bank stehende, rotgelbe Tontöpfe mit grünen Blattpflanzen,
das einfache Sujet, das man täglich auf den Fensterbrettern der Bauern auf dem
I .aride zu sehen gewöhnt ist. Diese in Licht getauchten, schlichten Pflanzen
bilden in ihrem Nebeneinander eine Harmonie, die durch die sanften Über-
schneidungen der Äste Belebung und durch das dunkle Ocker der Ziegel den
willkommenen, frischen Farbenkontrast finden. Selten wurde mit so simplen
Mitteln eine so hohe Wirkung erzielt.
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