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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 14
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Salmony, Alfred: Die Neuerwerbungen der neuzeitlichen Galerie im Museum Wallraf-Richartz
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0460

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und die Sintenis. Sie sind eines und eines guten Geistes. Ein plastisches Stück
von Kogan macht uns Kölnern nur noch Essen nach.
Ganz für sich will der rheinische (so moderne) Standpunkt betrachtet sein. Das
fängt an mit alten Sachen, mit dem Rembrandt-Nachkömmling Januarius Zick.
Und die Bürgersleute Anton de Peters, Beckenkamp, Simon Meister, Wilhelm
Kleinenbroich! Nach Düsseldorf weisen die Ileunert, Hasenclever, Andreas
Achenbach, Kröner, Scheuren, lauter Maler, die wir wieder lieben lernen. Wie
eine Fanfare klingt zum Schluß die rheinische Moderne. Campendonk lebt in
Krefeld! Seewald haben wir in Köln, er hat uns ein frisches, klares Bild ge-
malt. Wir haben auch ganz junge mit gepflegter Malerei (Greferath, Lindgens)
und mit ein bißchen Revolution (geeignet für einen Karnevalsball) die Räder-
scheidt und Hörle.
Es ist in Köln von Secker ganze Arbeit geleistet worden. Soll man Wünsche
äußern? Nun, beim geschenkten Gaul muß der Name darunter stehen, das
geht also bei kleinen Wünschen nicht anders. Aber beim Etatsgeld sollte es
verboten sein, mehr als ein Bild zu kaufen. Lieber lege man einige Jahre zu-
sammen. Ein modernes Museum fängt an und hört auf mit aller Moderne
Vater: Cezanne. Noch fehlt dieser Name in der Galerie; aber die verheißungs-
vollen Anfänge aus einer Zeit schwerster wirtschaftlicher Not eröffnen die Per-
spektive, daß auch diese Lücke sich schließen wird.


Maurice Utrillo

Altes Schloß. 1914
 
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