Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (19.1927)

Paul Gauguin Selbstbildnis. Bronze
Mit Genehmigung der D. A. A., Paris
das künstlerische Abbild der Zeit vollständig erscheinen soll. Eine Fortsetzung
der Kölner Sonderbundausstellung hätte meines Erachtens zur Heranziehung
der Architekten verpflichtet, zu Sonderkollektionen der großen Ausländer, Pi-
cassos, Braques, Matisses, Brancusis, der inzwischen gereiften Deutschen, Noldes,
Kirchners, Heckeis, Schmidt-Rottluffs. Den damals noch kaum bekannten Klee,
Kandinsky, Marc, Feininger wäre ein breiterer Raum zu gewähren gewesen
und den Vorwärtsdrängenden der jüngsten Generation analog dem damaligen
Beispiel die Möglichkeit, sich zu zeigen. Gute Ansätze dazu waren in Dresden
19265 ich denke an den H. Rousseau- und J. Ensor-Saal, das Kabinett der Bau-
hausmeister und der Konstruktivsten, an den Raum mit Marc, Macke und
Jawlensky. Hamburg hat das kleinere Programm verwirklicht und einen Quer-
schnitt durch die anerkannte europäische Kunst der Gegenwart gegeben.
Ausgezeichnet vertreten sind Deutschland und Frankreich, und wenn man nach
dem Geburtsort gehen will, Spanien. Von den kleineren Nationen Österreich und
die Tschechoslowakei. Eine Enttäuschung sind die skandinavischen Staaten und
England. Der eine Munch rettet wie immer den ganzen Norden. Von Italien
hätte man einen Teil der Züricher Novecento d’Italia-Ausstellung zu sehen ge-
wünscht. Da die Kunsthalle unmittelbar vorher eine andere italienische Aus-
stellung gehabt hatte, begnügte man sich mit ein paar Hinweisen. Von den
Schweizern fehlen die jungen Deutsch-Schweizer, die Basler vor allem, die reich
an Begabungen sind.
Mehr noch als in Dresden, wo die Fülle des Materials zur Auseinandersetzung
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