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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 17
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Salmony, Alfred: Ostasiatische Kunst am Berliner Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0564

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Sammlung Eumorfopoulos wie in der neuen grundlegenden Monographie
dieser Kunst von C. Hentze. Um so erfreulicher ist die Tatsache, daß dieses Paar
den Weg in eine der erlesensten Berliner Privatsammlungen gefunden hat.
Indische Plastik der schöpferischen Epochen fehlt hei Dr. Burchard. Er stellt
nur ein Stück aus dem hinterindischen Kunstgebiet Cambodgia aus. Dieses ist
aber so bedeutend und auch künstlerisch so überzeugend, daß es nicht über-
gangen werden darf (Abb. g). Die Darstellung kennzeichnet die indische Geistig-
keit. Der Hari-Hara ist eine in Cambodgia besonders beliebte Form des Shiva.
Die Gestalt wird von oben nach unten geteilt, so, daß die rechte (vom Be-
schauer also linke) Hälfte Shiva mit dem Halbmond in der Lockenfrisur, die
linke Vishnu mit glatter Krone zeigt. Wären die vier Arme erhalten, so wür-
den die Hände die beiden Embleme jeder Gottheit tragen. Die Plastik gehört
noch nicht den Khmer an, die im 10.—13. Jahrhundert ihre Meisterwerke ge-
schaffen haben. Am nächsten steht ihr die gleiche Darstellung des Guimet-
Museums (abgebildet im ersten Jahrbuch der Asiatischen Kunst, Tafel 87),
deren Entstehung für das 7. Jahrhundert gesichert ist. Ob man diese Indien
sehr nahe Kunst die »prae-Khmer« oder (nach der aus chinesischen Quellen
genommenen Bezeichnung des ältesten Reiches in Cambodgia) die von Funnan
nennen soll, kann hier nicht entschieden werden.


Abb. 6. Reiterin. China, 7.—9. Jahrh. Weißlicher Ton mit Spuren von Bemalung
Höhe 25 cm

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