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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 20
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0667

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Pablo Picasso Bildnis Frau R. Zeichnung. 1925
Sammlung Dr. Reber, Lugano / Aus der Ausstellung »Der
Zeichner Picasso« in der Galerie Flechtheim, Berlin

Der Kubismus wie bewußte Reaktion, wie Ab-
wehr solch ständiger Bedrohung .. .
Immer also eine Dreiheit von Wesenszügen,
auf der die Äußerung Picassos ruht: Subtiles
Empfinden, dekoratives Verfestigen, klassi-
zistisches Formen. Ein Hinstreben zur Wirk-
lichkeit verlagert ihre Schwerpunkte, verän-
dert die Struktur ihres Beisammen. Sie lösen
sich gegenseitig ab in ihrer Funktion für diese
Entwicklung. Doch sie wirken nie in völliger
Isolierung. Immer schwingen die andern la-
tent und leis bestimmend mit. Übersieht man
übe:' dem jeweils ausgeprägtesten die andern,
so zerfällt dies Werk in die unvereinbaren
„Perioden“. Sie gehören zusammen. In ihnen
tritt der komplexe, sehr komplizierte Charak-
ter, wie er sich aus den spontanen Formimpul-
sen aufdeutete, auseinander in seine Wesens-

züge, löst sie in bestimmten Gestaltungsmoden
aus, ohne jemals eine von ihnen ganz aufzu-
geben. Die Bedingungen dieses Auseinander-
tretens, die besondere Form dieser Folge, muß
ein Blick auf die Entwicklung weisen.“
Zu der Ausstellung ist ein kleiner illustrierter
Katalog mit einem Vorwort von Jean Cassou
erschienen, der ia5 Nummern enthält. n
DIE MOMPER-AUSSTELLUNG IN
CHEMNITZ
Die Kunsthütte in Chemnitz hat eine Ausstel-
lung veranstaltet, für die ihr Kunstfreunde
und Kunsthistoriker aufrichtig dankbar sein
müssen. Sie hat versucht, die Werke eines
den Kunsthistorikern bisher nur recht unge-
nau bekannten Meisters in ihren Räumen zu
vereinigen, des bedeutendsten Antwerpener
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