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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 20
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0669

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Pablo Picasso
Aus der Ausstellung »Der Zeichner Picasso«

Interieur. Zeichnung. 1926
in der Galerie Flechtheim, Berlin

Es wäre zu wünschen, daß das Beispiel der
Kunsthütte in Chemnitz Nachfolge fände und
wir mehr derartige Kollektivausstellungen von
Werken älterer Meister — man denke an eine
Altdorfer- oder Baldung-Ausstellung — trotz
der durch keine Eintrittsgelder wieder herein-
zubringenden hohen Kosten zu jsehen bekä-
men. Es wäre um die Kunstgeschichte und die
Kunsterziehung besser bestellt.
Erfreulicherweise wird diese Momper-Ausstel-
lung auch eine fachwissenschaftliche Bearbei-
tung erfahren, da ein schwedischer Kunsthisto-
riker, Herr Eil. lio. Hans Gösta Törnell, seit
längerer Zeit eine Monographie auf Grund des
gesamten Momper-Materials vorbereitet und
demnächst veröffentlichen wird. S-l
DRESDEN
Die Dresdner Kunstgenossenschaft
hat zur Ver jüngung ihrer diesjährigen Ausstel-
lung den Maler Ernst D i e t s c h zum Lei-
ter ernannt, um den jüngeren Kräften Dres-
dens gerechter zu werden und um aus dem
Reich eine persönlichere Auswahl zusammen
zu bekommen. Das ist ähnlich wie in Mün-
chen gelungen, mehr im Sinne der Veran-

stalter, nicht ganz im Sinne eines fortgeschrit-
tenen Kunsturteils. Neben begabten jungen
Dresdnern wie W. Illmer, H. Lehmann, Felix-
müller, A. Liebermann tauchen diesmal Be-
kannte und Unbekanntere aus allen Städten
auf, G. Mareks (Halle), Wiethüchter (Bar-
men) Peiner (Düsseldorf), Kölschbach
(Köln), Berliner und Münchner in breiterer
Auswahl. Die von Redslob geschaffene Bild-
nisausstellung ist als Sonderkollektion ge-
schickt eingefügt und trägt zur Stabilisierung
des Gesamtniveaus bei. Das Ganze eine glück-
liche Wendung in der Kunstpolitik der nun-
mehr neunzigjährigen Kunstgenossenschaft
und vielleicht die Vorstufe für eine gemein-
same Ausstellungsarbeit aller Gruppen.
Sieben jüngere Dresdner haben sich zu einer
Ausstellung in der „Fides“ zusammengetan,
die der Förderung junger Talente weiter treu
bleibt. Der Plastiker E. Hoffmann zeigt Bron-
zen von kühner Überlegenheit in der Erweite-
rung plastischen Gestalten», vor allem in klei-
neren Gruppen; Godenschweg kommt von der
Beherrschung des Materials zu einer immer
größeren Sicherheit des Ausdrucks. Von den
Malern ist 0. Griebel der Dix kongeniale Ana-
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