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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 20
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0671

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sehe Wissenschaft einen Gelehrten von hohem
Rang und einen liebenswerten Menschen ver-
loren. B.
Anna Ssemjonowna Golubkina, die be-
deutende russische Bildhauerin, verstarb im
September im Alter von 61 Jahren. Die
Verstorbene hatte sich nach dem Besuch hei-
matlicher Kunstschulen in Paris, z.T. unter
der Leitung Rodins, ausgebildet, dessen Ein-
fluß sie unterlag, und ihr ganzes Schaffen
gehört noch in die Epoche des Impressionis-
mus. Das Werk der Golubkina besteht haupt-
sächlich in ausdrucksvollen Porträtbüsten und
feingearbeiteten Frauenköpfen in Marmor, de-
nen oft ein Zug verinnerlichten Leidens an-
haftet. — Wladimir Wassiljewitsch
Sgura, ein junger, versprechender Mos-
kauer Kunstwissenschaftler, der sich speziell
dem Studium russischer Architektur gewid-

met. hatte, ist während einer Sommerfahrt in
der Krim ertrunken. S. hatte vor einigen
Jahren eine „Gesellschaft zur Erforschung
russischer Landsitze“ gegründet, die eine kleine
Zeitschrift herausgibt. — Ernest Karlo-
witsch Liphart, seit i8g3 Leiter der Ab-
teilung für italienische Malerei im Ermitage-
Museium in Leningrad, feierte am 3. Sept.
seinen achtzigsten Geburtstag. Der Museums-
mann und feine Kenner alter Malerei, als
welcher L. in seinen kunstwissenschaftlichen
Schriften erscheint, kam erst in der zweiten
Hälfte seines langen Lebenswegs zur Entwick-
lung. Vom Fach ist L. Maler, war seinerzeit
in Florenz Schüler Franz Lenbachs, mit dem
er dann gleichzeitig für den Grafen Schack
Kopien alter Meister malte, und wirkte später
in Paris und Petersburg, wo sich mehrere sei-
ner Wandmalereien befinden. P. E.


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