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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 20
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0676

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vom Ende des 18. Jahrhunderts in besonders
schöner Qualität, aber auch verschiedene
Stücke aus früherer Zeit, Pokale und eine
Kassette von Thelot. An Porzellanen erschei-
nen Meißner und Wiener Gruppen und Figu-
ren, als Hauptstück eine Garnitur, bestehend
aus Uhr und Kandelabern in Goldbronze mit
Porzellanblumen und Meißner Figuren, das
Mittelstück mit einer Harlekingruppe von ho-
her Qualität, daran schließt sich eine kleine
Sammlung von Wiener Tassen.
Vorzügliche Stücke finden sich unter den Mi-
niaturen, deren Mehrzahl signiert sind: Arbei-
ten von Evrard, Eman. Peter, Agricola, An-
reiter, Daffinger, Barabas, verschiedene fran-
zösische Arbeiten und zwei Emailminiaturen,
davon eine des englischen ITof-E mailmalers
Henry Pierco Bone. Unter den Möbeln gibt es
verschiedene Aubusson- und Petit point-Gar-
nituren. Unter den Textilien sind hervorzu-
heben fünf Gobelins, dabei frühe Brüsseler
Arbeiten.


Nürnberger Enghalskrug
Aus der Sammlung Baron Maximilian v. Sclioene -
beck. Versteigerung am 18.—20. Oktober bei der
Altkunst G. m. b. H., Freiburg i. Br.

Neben kleineren Bildnissen von Waldmüller,
Kriehuber, Eybel u. a. ist das berühmte Bild
von Dannhauser „Der Augenarzt“, ein Haupt-
werk des Meisters aus dem Jahre 1837 zu nen-
nen. Ferner von Waldmüller ein ausgezeich-
netes Damenbildnis und das Brustbild des Ma-
lers Gauermann. Aus Munkacys Pariser Jah-
ren (1877) stammt die Studie eines ungari-
schen Rekruten.
Auch die Sammlung des Herrn Dr. Josef
Kranz, Haus Raach b. Wien, die am 8. No-
vember bei Lepke versteigert wird, bringt viel-
seitiges Material auf den Markt. Unter den
etwa i3o Objekten sind zu nennen das Trip-
tychon von Raffaellino del Garbo, zwei Bil-
der einer „Heiligen Familie“ aus dem Kreise
des Barend van Orley, ein Mädchenbild von
Moreelse und zwei weibliche Heilige des Jan
Provast. Dazu gibt es Möbel der Renaissance,
des Barock und des 18. Jahrhundert, Augs-
burger Turmuhren der Renaissance, französi-
schen Kaminuhren des 18. Jahrhunderts,
Rhodos-Fayence und China, Holzfiguren und
Ispahanteppiche.
Am g. November folgt an gleicher Stelle eine
Versteigerung von Gemälden, Skulpturen, Mö-
beln und Kunstgewerbe aller Art aus auslän-
dischem Besitz, der überwiegend französische
Kunst enthält sowie Gemälde italienischer Mei-
ster des 16. bis 18. Jahrhunderts. Unter den
Möbeln eine Reihe erstklassiger Arbeiten aus
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Un-
ter dem übrigen Kunstgewerbe seien hervor-
gehoben ein paar hohe holzgeschnitzte Kan-
delaber, ein paduanischer Renaissanoeleuchter
aus Bronze, verschiedene Wandleuchter und
Tischkandelaber, letztere gleichfalls mit rei-
chem Prismenschmuck. Besondere Erwähnung
verdienen ein paar Silberemaildosen von Fro-
mery und Chodowiecki und Porzellangeschirre
der Manufakturen von Berlin, Sevres, Wien
und Dagoty in Paris. Unter den Skulpturen
findet man zwei kleine Bronzen von Giovanni
da Bologna (Pferd und Stier), verschiedene
Büsten in Stein und Bronze aus dem 16. bis
18. Jahrhundert, mehrere signierte vergoldete
Bronzereliefs, von Clodion und italienische Re-
liefs in Stuck und Holz aus der Renaissance-
zeit. r.
DRESDEN
Die Galerie Ernst Arnold hat am 1. Oktober
mit der Aufgabe ihrer Räume in der Schloß-
straße 34 ihre mehr als 20jährige Ausstel-
lungstätigkeit an diesem Ort, der so viel schöne
und bedeutungsvolle Veranstaltungen erlebt

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