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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 20
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0678

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W. Robertson Designs in architecture. London 1800
Ans dem neuen Katalog von Jacques Rosentlial-München über Kunst und verwandte Gebiete

kannte Antiquariat Jacques Rosenthal-
München soeben herausgebracht hat, der seines
Inhaltes wegen speziell die Leser des Cicerone
sehr interessieren dürfte. Denn bei diesem
Katalog handelt es sich nicht so sehr um
bibliophile Kostbarkeiten als vielmehr um
wichtiges Material, das ein Handwerkszeug für
Institute, Bibliotheken und Sammler bedeu-
tet. Auch die neuere kunstgcschichtlißhe Lite-
ratur ist innerhalb der insgesamt 3gg Num-
mern eingehend berücksichtigt worden und
viele der hier gegebenen Hinweise sind als
Quellen von Wert. Besonders aktuell ist die
Berücksichtigung der Kunsttheorie. Innerhalb
der Kunstgeschichte des Barock ist die Lite-
ratur über die Geschichte der Feste hervor-
zuheben. Man hat in dieser Abteilung eine
große Zahl von Festivitätenwerken zusammen-
getragen, welche ein ikonographisch wie gei-
stesgeschichtlich noch näher zu erforschendes
Material darstellen.
Von besonderen Seltenheiten seien genannt
Nr. 4i: Cuvillies, ein Band von ganz seltener
Reichhaltigkeit (meistens kommen nur gerin-
gere Zusammenstellungen vor), Nr. aoi: Neu-
dörffer (?) und Nr. 207: Tory, das berühmte
Schreibbuch des Champfleury in einem herr-
lichen Exemplar der ersten Ausgabe.

Eine kostbare Sammlung von Kupfersti-
chen und Holzschnitten alter Mei-
ster des i5. bis 17. Jahrhunderts mit einem
kleinen Anhang Radierungen moderner Mei-
ster hat die Firma Gilhofer & Piansch-
burg in Luzern in ihrem Katalog X zusam-
mengefaßt, der reich illustriert ist. Gerade die
Abteilung der alten Meister enthält kostbare
Dinge. Von den Deutschen sind u. a. Cranach
und Dürer besonders reichhaltig vertreten.
Ähnlich wie Lucas van Leyden, von dem es
die ganz seltene Folge „Die neun Helden“
unter den Holzschnitten gibt, und Israel van
Menkenem die Niederländer besonders gut re-
präsentieren. Auch sei in diesem Zusammen-
menhang ein besonderer Hinweis auf Martin
Schongauer gestattet, dessen graphisches Werk
in erlesenen Drucken mit den wichtigsten Blät-
tern vertreten ist. Diese wenigen Namen kön-
nen bei insgesamt 273 Nummern der alten
Meister nur andeuten und nicht erschöpfen.
Geringer an Zahl ist die moderne Abteilung,
die die Nummern 274—342 umfaßt. Hier
seien besonders genannt die Blätter von Corot,
Delacroix, Meryon und Millet. Den Beschluß
des schön gedruckten Kataloges macht eine
Bibliographie, die rund 4o Nummern selten-
ster Werke verzeichnet. B

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