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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 21
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0705

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Privatbesitz heraus), die geradezu vollendet
sind. Nehmen so Verschiedenes wie Klee und
Max Ernst voraus, verbinden Spuk bloßer
Faktur mit solchem schärfster Gegenständ-
lichkeit, und atmen obendrein (durch geheime
Verbindung mit Leonardo, dessen Zeichnun-
gen Redon anbetete) bereits eine „neue Klassi-
zität.“ — Bei Caspari gute, neuere Bilder von
Hofer (Berlin). Die alte, auf staunenlassende
Maskierung einer Umwelt, die zur Fremdwelt
wird. Aber das meiste jetzt gekappter und ge-
haltener, weniger durchschrägt, ein wenig der
„Neuen Gegenständlichkeit“, in Landschaften
dem Rousseau-Einfluß zugewandt. Roh
BRESLAU
Im Oktober wurde im Provinzialmuseum eine
Abteilung mittelalterlicher Male-
rei und Plastik eröffnet. Zu diesem Zweck
hat die Museumsleitung (Direktor: Braune,
Kustos: Wiese) einen bisher wechselnden Aus-
stellungen dienenden Raum vortrefflich und

museumstechnisch interessant umgestaltet, in-
dem eine langgestreckte klassizistische Säulen-
halle basilikenartig aufgeteilt wurde. Die Lö-
sung wirkt natürlich und geglückt. Das Haupt-
stück, quasi den Hochaltar, bildet die riesen-
hafte Zobtener Madonna mit zwei Heiligen,
die wie manches hervorragende Werk der
Sammlung auf der Ausstellung mittelalterli-
cher Kunst 1926 in Breslau zu schon war und
die für Schlesien das bedeutet, was Schwaben
die Blaubeurer Madonna ist. Die von den Säu-
len ausgehenden Scherwände mit ihren schle-
sisch-mächtigen Altarflügeln und -figuren be-
gleiten die Hauptgruppe und erzeugen gemein-
sam mit ihr einen imponierenden und über-
raschenden Eindruck von den Schätzen goti-
scher Kunst in Schlesien. Alter Museumsbe-
sitz, Neuerwerbungen und viele Leihgaben pro-
testantischer und katholischer Kirchen sind
hier zu einer für Stadt und Provinz erwünsch-
ten und auch für den nichtschlesischen For-
scher bedeutungsvollen Sammlung vereinigt
worden. II. Gr.


Meister der Barbara-Legende
Versteigerung der Sammlung Preyer bei F. Müller & Co. in Amsterdam am 8. November. Kat. Nr. 15

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