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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 21
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0712

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bliothek, als „Malmaison-Bibliothek“ bekannt,
enthält Literatur, Geschichte, Reisewerke, Me-
moiren, Briefwechsel der damaligen Zeit, in
besonders schönen Exemplaren, zum Teil mit
Widmungen der Autoren und in teilweise sehr
kostbaren Einbänden der berühmtesten zeit-
genössischen Binder, mit dem goldgepreßten
Zeichen der Besitzerin.
Nicht minder interessant ist die Ausstellung
„Das Zimmer eines Bücherfreundes“. Es um-
faßt über ooo Inkunabeln aus den berühmte-
sten Offizinen, zum Teil in schönen, goti-
schen Einbänden, außerdem deutsche und
französische Literatur in Gesamt- und Einzel-
ausgaben, Bücher über Mode, Kunst, schöne
Einbände und kostbare Luxusdruckc.
Die Kunstabteilung steht nicht hinter denAus-
stellungen der Buchabteilung zurück; schöne,
alte Graphik, wertvolle Handzeichnungen, de-
korative Blätter des 18. Jahrhunderts, dar-
unter zwei Originalzeichnungen von Boucher,
die dreizehn „London Gries“ in gleichmäßi-
gen, bunten Drucken mit breiten Rändern
usw.; auch moderne Graphik in reicher Aus-
wahl. — An Autographen stellt Graupe inter-
essante Briefe von Lessing, Goethe, Schiller
u. a. aus, darunter einige kostbare Stamm-
buchblätter von Goethe.
Der gut belichtete Auktionssaal scheint in sei-
nen Proportionen besonders gelungen. Hier

werden die großen Antiquitäten Versteigerun-
gen stattfinden, die Graupe gemeinsam mit
der Firma Hermann Ball in den neuen Räu-
men veranstalten will. Die gesamte Innenein-
richtung hat der begabte Berliner Architekt
Paul Huldschinsky besorgt. r
EIN NEUES KUNST- UND AUKTIONS-
HAUS IN HANNOVER
Unter Leitung des Kunsthistorikers Dr. Hel-
muth Rinnebach ist in der Georgstr. 35 ein
neues Unternehmen eröffnet worden, dem
man von Herzen gerade auf dem etwas sterilen
Boden dieser Stadt Erfolg wünschen möchte.
Die Auktionen sollen nur künstlerisch wert-
volle und einwandfreie Objekte auf den Markt
bringen und die diesbezüglichen Kataloge wis-
senschaftlich und fachmännisch bearbeitet
werden. Wenn diese Ankündigung wirklich
durch die Tatsachen realisiert wird, dann
würde zweifellos auch mancher Berliner
Sammler und Händler Hannover als Einkaufs-
platz mitberücksichtigen. Man muß also zu-
nächst einmal abwarten. Daß das gleiche Un-
ternehmen außerdem Ausstellungen plant,
hören wir mit Interesse, nicht minder, daß
auch eine Folge von wissenschaftlichen Vor-
trägen in das Winterprogramm auf genommen
wurde. B


Augustin Hirschvogel Landschaftsradierung von 1546
Aus dem Versteigerungskatalog Alter Graphik 15g vonC. G. Boerner-Leipzig
(Auktion vom 10. bis 12. November 1927)

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