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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 23
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0773

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Walter Albert Lindgens Geflügelrupferin
Ausgestellt in den Galerien Dr. Becker und Dr. Jaffe, Köln

lung einer doch recht kargen künstlerischen
Intelligenz hinwegtragen. Es ist da viel Spreu
vom Weizen zu sondern. E. Dürr

GRÜNEWALD-ENTDECKUNGEN?
Glückliche Entdeckungen von Zeichnungen
und Gemälden haben unseren Besitz an Wer-
ken Matthias Grünewalds in den letzten Jah-
ren bedeutend erweitert. Erinnert sei nur an
die Erwerbung der großartigen Zeichnungen
aus der Savigny-Sammlung für das Berliner
Kupferstichkabinett und an die Entdeckung
eines Flügelaltars in dem kleinen fränkischen
Ort Lindenhardt bei Bayreuth. Jüngst ist der
Direktor des Schlesischen Museums in Bres-
lau, Dr. Heinz Braune, wiederholt mit Fun-
den von Gemälden Grünewalds hervorgetreten
- und man konnte diese Nachrichten um so
eher glauben, als man Braune überhaupt die

Enldeckung der Frühzeit des Meisters ver-
dankt, in jenem Bilde der Dornenkrönung
Christi, die jahrzehntelang unbeachtet in der
Münchner Universität hing und jetzt einen
Ehrenplatz in der Pinakothek hat. Braunes
neue Beobachtungen scheinen aber nicht so
glücklich zu sein. In vier Flügel tafeln eines
Altars in Münnerstadt in Franken, die bisher
auf Grund einer alten Urkunde dem Bildhauer
Veit Stoß zugeschrieben wurden, wollte Braune
die Hand Grünewalds erkennen, eine Tatsache,
die bei anderen Kennern keine Zustimmung
zu finden scheint. Das gilt auch im Hinblick
auf die von Braune erst jüngst im Münchner
Jahrbuch, freilich mit einem I ragezeichen ver-
sehene Beobachtung, nach der das Bildnis des
pfälzischen Kurfürsten Friedrich, das man
noch im Sommer auf der Darmstädter Aus-
stellung sehen konnte, ebenfalls eine Arbeit
des jungen Grünewald sei. n

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