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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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Zuckmayer, Carl: Mittelrheinische Dichtung: aus dem Drama "Kreuzweg zu Ende"
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0890

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Christa:
Weh —
Leuchtest Du — !
(bedeckt die Augen)
Der Brückenmann:
Brach auf der Bodensdioh — entströmte Vatertat -
Aus feuchter Furchen Mund schoh grob die Saat!! -
Christa:
Nun schweigst Du —
Und erlischst
Und wendest Dich
Bleib! Bleib!!
Mir ist so bang —
Der Brückenmann:
Ich habe keine Stätte mehr in dieser Zeit!
Die Brücken dröhnen Tag und Nacht
Wutruf und Blutgesang — -
Trübsand wächst aus dem Flu£ — Dörrwind peitscht seinen
Grund
Stein bröckelt —- Form zerkracht
Aus hohlem Schlund
glohl hohles Auge — hohles-
Menschenauge!! Weltenrund!!
Lichtspiegel! Seelentor!
Ich irre lang im Zwang
und — suche — weit
Christa:
(im Traum)
Sudist Du au di - mich - ?
Der Brückenmann :
Sag, wer Du bist*
Christa:
Ich helfe Dir*
Der Brücken m a n n:
Weiht Du, was Hilfe ist?
Christa:
Hilfe — ? nicht leicht — nicht schwer —
Gib Dich ganz dem Fremden her!
Der Brückenmann:
Kennst Du die Not?
Ch rista:
Die Not -
Der Brüekenmann:
Die rote Not!
Im Blut, im Hirn, im Herzen tausend Tod!
Christa:
Oh
Der Brückenma n n:
Zerstampft! Zerstampft!
Würghand am Hals verröcheln — brandumdampft!
Christa:
Hilf — !

SOS
 
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