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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 2.1891

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Japanische und chinesische Erzeugnisse als Dekoration, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.11379#0027

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halbjährlich Mk. (i -



Zeitschrift für
der deutschen

Post - Zeitungsliste eingetragen

in Leipzigs Vd. Schmidt, (guerstraße 5t

Jahrgang. Uarmstadt, im Ueörnar Pedruar-Heft.

Nachdruck unserer Original-Artikel ist nur mit unsrer Erlaubnis; gestattet.

«Eamnische >,„» chmestschr Orxrugniffe

als ^dekoration.

(Schluß.)

evor wir auf die eigentlichen Gebrauchs-
und Mobiliargegenstände der Aultur
des „himmlischen Reiches" übergehen,
wollen wir noch auf den bereits erwähnten
zusammenlegbaren Fächer, den sogenannten
Alappfächer zurückgreifen.

Dieses bunte Stück Papier, aus Bambus
gespannt, einfarbig oder bunt mit Blumen
verziert, dessen Handhabe auch schwarz lackirt
wird, bietet uns einen klaren Liublick in die
so eigenthümliche chinesische Zeichen- und
Malerkunst. Die Grundornamente sind bei


allen Z-ichnm.g-n- « ^

her, Paradiesvögel, Schmetterlinge; NN - Zcdem

Werth solcher Fächer als Dekorationsbehels vo

«m, der sich nur halbwegs mit D^onrungen^ xscha Tlqere,

weniger zur Verwendung S^ng. Ausführungen

und in dieser Hinsicht sind japanische und chm.) 1 ^

bei den modernen Zimmer-Lmrichtungen donnnnm ^ werden

von den Aolibris in den verschiedensten F ^ ^qbst

Kanarienvögel, vakadus, Lnten, Fasane, Papageie ' ' <x„s-

wäuse, kleim Hunde. Frösche, Affen. Lisch- ustv- verwende..^ - ^
weder werden sie sitzend, fliegend oder un ^
wan läßt di- Lnten z. B. schwimmen; '"an^ ^
seren Augen, sie kosen und schnäbeln, za die Frh- -

j-ö.-n. kurz, Z,» hnnwr wird -all.- Spi-l-au-n g°>n«°", »»'
Auge zu weiden, zu überraschen. . . . x;..ser

Di- Mod- i„ nicht- w°«-r als Nachahmung. I>"d u, dr-l-r

Beziehung ist es Mode geworden, selbst das Bizarrste, das Ange-
wohnteste nachzuahmen. Noch vor kurzer Zeit kannte Niemand
Strohbouquets als Zimmerdekoration, heute werden japanischem
Ursprung entstammende Thiergcstalten in Porzellan, Majolika, selbst
in Thenille nachgemacht. Treten wir in ein Zimmer, das „modern"
eingerichtet ist, werden uns von Thür und Fenster, Gesims und Decke,
Boden und wand Gebilde des Thierreichs entgegenblinken; ja, wenn
diese keine Gestalt haben, so finden wir sie aus Ofenschirmen, Stiefel
ziehern, Aleiderrechen usw. gemalt oder gestickt. Namentlich wimmelt
es von kleinen Thieren auf Salontischen oder in Fensternischen.

And da sehen wir selbst aus dem Fenster Vögel. Doch bevor
wir uns diesen zuwenden, sei es gestattet, noch einmal uns im Zimmer
umzuwenden. Anser Blick fällt aus den Ofen, aus den davor befind-
lichen Ofenschirm.

Ls ist Winter, daher befassen wir uns begreiflicher weise in
erster Reihe mit diesem Atöbelflück. And in der Herstellung desselben
ist uns Lhina und Zapan „weit über". Nicht davon wollen wir
sprechen, ob dieser Ofenschirm aus drei oder vier zusammengestellten,
aneinander geschraubten oder selbständigen, nebeneinander gestellten
Theileu besteht, nicht davon, ob das Gestell mit dem übrigen Mobiliar
harmonisch zusämmenpaßt, ob cs bis zum Boden reicht oder ein
eigenes „Fußgestell" besitzt; nicht davon, ob derselbe irgend welchen
praktischen vortheil bietet, sondern daß derselbe, mit japanischen oder-
chinesischen Lrzeugnisseu montirt, den dekorativen Lffekt hebt, und wo-
durch dies erzielt wird.

Zn den einzelnen Rahmentheilen finden wir entweder Stickereien
oder Malereien angebracht. Die Seidenstickereien sind bunt aus
schwarzem Grund, seltener mit blauem Fond. Zeder Theil bildet
ein selbständiges Bild, zumeist sind die Figuren dem Thier- oder
dem Pflanzenreiche entnommen z. B. ein Nest mit Vögeln, Pfauen,
Reiher-Zeichnungen, Blumen, Bäume und Geäste. Znteressant sind
hierbei die perspektivischen Verhältnisse, die Aonturen der F'guren,
die Art und weise der Schattirungen, alle sind nach unsrer Auffassung
eigenthümlich zu nennen.

Zn jüngster Zeit finden wir auch Silber- und Goldstickereien,
 
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