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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 2.1891

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Eine neue elektrische Lampe
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Bücherschau
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Briefkasten
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https://doi.org/10.11588/diglit.11379#0162

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Seite (38.

September-Heft.

Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für „Innen-Dekoration".

Wefchveikung fun WSMung auf Heile

I ie von MaxRothschild im Stil Louis XVI. entworfene Portiere ist für Appli-
kationsstickerei mit Plattstich berechnet. Das Ornament wirb in ausführ-
barer Größe ausgezeichnet, ausgeschnitten, auf einen andersfarbigen Stoff aufgc-
klebt, und sodann mit Gold umrändert, während die Blumen und Blätter in
Plattstich mit Garn oder Seide ausgeführt werden. Dasselbe Muster kann man
für einen Ofenschirm verwenden und ist bei schöner Farbenvcrtheilung ein hübscher
Effekt zu erzielen. Als Umrahmung empfiehlt sich dann ein Gestell in Kunstschmiede-
Arbeit oder in entsprechender Holzschnitzerei ausgeführt.

Eine neue elektrische Emupe

für strahlendes Licht findet berechtigte Beachtung in der elektrotechnischen Welt.
Sie ist nach einer Mittheilung von Richard Lüders in Görlitz eine Kreuzung von
Bogen- und Glüh-Licht und besitzt dabei vortheile, welche man keiner dieser beiden
Arten nachzurühmen vermag. Die Lampe besteht aus einem kleinen Metallgehäuse,
das aus zwei von einander isolirten aber mit einander zusammenhängenden Theilen
zusammengesetzt ist. In jedem Gehäuse stecken einander gegenüber 2 Kohlensäulchen
von ungefähr H Zoll Länge und ^ Holl Durchmesser, von denen aber das eine
hohl ist und einen Kohlenstift von weniger als Zoll Durchmesser enthält. Line
weitere Eigenthümlichkeit dieser Kohlensäulchen, die ebenfalls einen wesentlichen
Unterschied von al-
len derartigen Licht-
Apparaten bildet,
liegt in der Anord-
nung eines kleinen
Blockes von feuer-
festem Material (aus
karrarischem Mar-
mor oder einem ähn-
lichen feuerfesten
künstlichen Stoff),
der die beiden Koh-
lensäulen in einer
gewissenEntfernung
von einander hält.

Dieser Block ist auf
der einen Seite bis
zu dem Kohlenstift
ausgehölt, und aus
dieser Veffnung bre-
chen die Lichtstrah-
len hervor. Werden
nun die Kohlen-
säulen vom Strom
durchflossen, so näh-
ert und entfernt sich
der Kohlenstift der
Hohlsäule von der
massiven Kohle un-
ter der Einwirkung
eines Elektro-Mag-
neten, wodurch der
Lichtbogen herge-
stellt ist, der den
Marmor-Block bis
zur Weißglühhitze
bringt. Die bedeu-
tenden vortheile

dieses Lampensystems beruhen in seiner gewaltigen Leuchtkraft, in dem warmen
milden Glanze und der Stetigkeit des Lichtes, in der verblüffenden Einfachheit
der Konstruktion und — tlls last but not tlls least — in seiner großen Billigkeit.
In letzter Richtung ist sestgestellt, daß zwei vierzöllige Kohlensäulen mehr als
so Stunden leuchten. Dank ihres ungewöhnlichen Strahlungsvermögens werden
sich diese Lampen besonders für fotografische Vergrößerungs-Apparate einbürgern.

Abbildung Nr. Nsfftlle fllv Schmiultfschen ausgeführt von Paul Stotz, Stuttgart.

^üchevschau.

Munstindustvielle Mrnaissanve--Mokive der Metalle, entworfen
und gezeichnet von Ehrenfried Scholz, ist der Titel eines neuen umfangreichen
Vorlagewerkes, dessen erste Abtheilung soeben in dem Verlag von Fussingers
Buchhandlung, Berlin V., Steglitzerftraße so die Presse verlassen hat.
Der seit Jahren in der Kunstindustrie ehrenvoll bekannte Herausgeber, welchem
für die vor einigen Jahren veröffentlichten „Vorlagen für kunstgewerbliche Netall-
arbeiten" und für das jüngst erschienene heraldisch-architektonische prachtwerk „Die
Residenzen der regierenden deutschen Fürsten" usw. außer mehrfachen Vrdens-
dekorationen auch die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen wurde,
bietet in seinem neuesten Werk wiederum eine Fülle modernster in engster Be-
ziehung zu den Bedürfnissen der Großindustrie stehender Vorlagen. Schwungvoll
und elegant in den edelsten Formen der Renaissance gezeichnet besitzen die Ent-
würfe den Vorzug, statt mit Ornamenten überladen zu sein, 'durch Grazie und

Gefälligkeit des ganzen Aufbaus eine entschieden reiche Wirkung hervorzurufen.
Die Motive bieten, weil sie sich direkt an die Praxis anlehnen und die Metall-
technik berücksichtigen, in Bezug auf die Ausführbarkeit keine Schwierigkeit und
sind in der Mehrzahl, da für die vorliegende Veröffentlichung gänzlich neu ent-
worfen, zur Nachbildung in jeder Weise frei. Die vorliegende erste Abtheilung
bietet auf 20 Blatt in eleganter Mappe etwa zs Motive, welchen ein kurzer präzis
erklärender Text beigegeben ist, und ist für den äußerst billigen Preis von M. >6.—
durch den Verlag oder jede andere Buchhandlung erhältlich. Das ganze Werk
wird in mehreren Abtheilungen im Umfang der vorliegend besprochenen je nach
Bedarf erscheinen.—

^Wünchenrv WrrMv^. Wir glauben unseren Lesern einen Dienst zu erweisen,
wenn wir deren Aufmerksamkeit auf diese in München anläßlich eines Wohlthätig-
keits-Festes zum Besten des Wittwen- und Waisen-Fonds der Residenztheater-
Angehörigen herausgegebene „Einzel-Zeitschrift" lenken. Dieses mit typografischer
Opulenz ausgestattete Kunstblatt wurde von unseren ersten Künstlern nnd Schrift-
stellern mit Original-Beiträgen, die vermittelst des Meisenbach'schen Verfahrens
autografisch wiedergegeben sind, in freigebigster Weise unterstützt. Namen, wie:
Kaulbach, Lenbach, Grützner, Defregger, Uhde, Piglheim, Keller, Herterich, Ober-
länder, Busch, Unger, Rosenthal, Firle, Lcdfeldt, Wahle, Blaas, Rcinicke, Miller,
Narr, Block, Pahmie, Maffei, Sunin, Stuck, Nagel, Albrecht usw., sowie Ibsen,
Graf Schack, Haushofer, Ebers, Heyse, Badenstedt, Jensen, Keller, Lingg, Hartz
usw., bürgen für einen durchaus gediegenen Inhalt. Wer sich einen hohen
künstlerischen Genuß verschaffen und gleichzeitig ein Scherflein für das Wohl

armer Wittwen und
Waisen beitragen
will, sollte nicht ver-
säumen, sich eine
Nummer des „Mün-
chener Bazar" sofort
zusenden zu lassen,
welche gegen Ein-
sendung von s Mk.
in Briefmarken von
Reinhard weinhold
in Zwickau i. S.
franko oder durch
alle Buch- und Kunst-
handlungen des In-
und Auslandes zu
beziehen ist.

Nviefkasten.

llrsisbsumsistsr ss.
in 8t. Da die meisten
der Herren, welche
uns Beiträge für
unser „erstes Spe-
zialheft für Ar-
chitekten" inAus-
sicht gestellt haben,
zur Zeit noch in der
Sommerfrische usw.
sind, werden wir
fragl. Heft im In-
teresse einer sorg-
fältigen Herstellung
anstatt im Oktober
erst im N 0 v e m b e r
erscheinen lassen, so-
daß Sie die uns zu-
gedachten Entwürfe mit Muße fertig stellen können; immerhin aber bitten wir
um Uebersendung sobald als möglich, da die Reproduktion ebenfalls einige Zeit
in Anspruch nimmt. — Besten Dank für die überwiesenen 3 Abonnenten.

ll. 8t. in llsstatt. Wir werden wegen bezüglichen Lehranstalten erst noch
einige Erkundigungen einholen und Ihnen das Erfahrene dann brieflich mittheilen.

krau Drills N. in L. Um Fettflecke aus Zementfließen zu entfernen, gibt es
ein sehr einfaches Mittel, nämlich das wohl in jedem Haushalt vorräthige Benzin.
Ein zweites Mittel besteht noch darin, daß man weißen Thon mit Essig an-
feuchtet, diese Masse auf den Fleck bringt und das Verfahren einigemale wieder-
holt, bis der Fleck verschwunden ist, schneller wirkend ist indeß wohl das erste Rezept.

llarl 5r. in Um Del oder Fettflecken aus Hellem Holze zu
entfernen, bestreicht man die Flecken mit einem Thonbrei (frischen Lehm), welcher
etwa 24 Stunden darauf bleibt, dann wäscht man ab, befeuchtet nach dem Trocknen
nochmals und legt mehrere Lagen Fließpapier auf, über welche man mit einem
heißen Plätteisen fährt. Selbst hartnäckige Flecken lassen sich auf diese Weise
leicht entfernen.

SEk" Das Sepkembev-Wefl enthält folgende Veilsgen!:

Im t. Bogen: Modernes Tapetenmuster im japanischen Stil.

„ 2. „ Dekorations-Motiv für eine Zimmerwand in Stuck und Malerei.

Ferner eine VxkvS^Veilage von Wilh. Antony L Lo. in Oberwintec-Ro-
landseck, betr. Imitirte Glasmalereien, usw., worauf wir besonders Hinweisen.
 
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