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Illustrirte kunstgewerbliche Zeitschrift für Innendekoration — 2.1891

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Verfahren zum Imitiren eingelegter Holzarbeiten oder Intarsien durch Beizen
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Schliepmann, Hans: "Was für ein Stil ist denn das nun?", [2]: eine Plauderei
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https://doi.org/10.11588/diglit.11379#0042

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5>cite .50.

^llustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für „^nnen-Dekoration".

Februar-Heft.

lösiing ein in's Rothe spielendes Braun. Im Allgemeinen geben dünnere Lösungen
hellere, stärkere Lösungen dagegen dnnklare Töne. Je nachdem also auf den
verschiedenen polzflächcnstellen Flüssigkeiten von verschiedenen Lösnngsverhältnissen
aufgetragen werden, kann man die Verzierung in den Farben abtöncn und da-
durch höchst ansprechende Wirkungen erzielen.

Dieses Verfahren, auf polznaturgrund Zierbilder in brauner Farbe von
verschiedenen Farbentönen herzustellen, ist Gegenstand eines Patentes der Perron
Karlpettwig in Berlin und Fritz peckner in B r a u n s ch w o i g.

as füv ein ist Venn Vas nun?^

Line Plauderei von Pa ns Schliepmann. (Schluß.)

IlMier, in ihren höchsten Aeußerungen, im Palast, in, lNuseum, ja, erst int Tempel,

im Denkmal erreicht sie so viel Uebermacht über die durch das glatte Be-
dürfnis; geschaffenen Forderungen, daß Alles zu einem lebendigen Nrganismus
zusammemgewachsen erscheint. Pier erscheint erst die Form nicht wie äußerlich auf-
geschweißt, wie beim Großstadt-Miethshausc, bei dem es nur immer wieder gilt,
ein großes Viereck, die läausfront, durch irgendwie ungeordnete und umrahmte,
ebenfalls im Wesentlichen viereckige Geffnnngen zu gliedern.

Und doch liegt in der Ausgestaltung des letzteren, z» dem zweifellos immer-
hin eine künstlcris ch e THLtigkeit erforderlich ist, ein panxtmoment der modernen
Entwicklung der Baukunst. Schon um deswillen, weil hier die geschichtlichen
Vorbilder fehlen, an welche sich der Schematismus der Stiliiberlieferungstreuen
anschließcn könnte. Nun ist aber auf diesem Gebiete das platte Bedürfnis; er-
drückend viel größer, als das Interesse an einer künstlerischen Lösung der Aufgabe,
und so kommt es, daß gerade hier das äußerliche Formenspiel, ein modemäßigcs
Abwechseln unter den von der Kunstgeschichte aufgcstapelten Ausbildungen eine
innere gesunde Entwicklung fast ganz überwuchert.

Ulan sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß selbst ans diesem Kunst-
gebiete zweiten Ranges noch unter den Fachleuten eine künstlerische Grundsatz-
losigkeit, ein Ulangel an jedem leitenden ästhetischen Gesichtspunkte herrscht, die
erstaunlich sind. Selbst der bessere Architekt glaubt sich genug gethan zu haben,
weit» er eine pausfront entworfen hat,' die auf dem Papier den Forderungen
seinen rythmischen und harmonischen Gefühls genügte; daß es eigentlich das
Straßenbild ist, welches als Kunstwerk zu behandeln war, daß die Rücksicht
auf das Straßenbild die Gesetze der Komposition in erster Linie zu bestimmen
hat, ist unter Minderten kaum Einem klar bewußt. Daher der.betrübende Unter-
schied zwischen der mittelalterlichen und der modern-großstädtischen Straße: dort
ein rundes, köstlich frisches Bild, hier eine Zusammenrviirflung widerstreitcndster
Motive oder eine Leierkastenmusik abgeklapperter Formen, zu schreiend, um sie nicht
zu bemerken, zu unwürdig, um fesseln zu können. Auch das ergiebt einen Stil;
aber der Stil unseres Straßenbildes ist Grundsatzlosigkeit, Geschäftsmäßigkeit, Ver-
wirrung, bestenfalls Gährung eine immanente Zcngnißablcgnng unserer Zeit.

Lin tieferes Eindringen in die Kunstwerke der Vergangenheit würde auch
hier für die Gegenwart reiche Früchte tragen. Aber es müßte nicht, wie bisher
noch immer gelehrt werden, wie die alten Meister dies und jenes gestaltet haben,
sondern warum sie cs so gestaltet haben; die Nachbetnng, das „Stilechte" im
landläufigen Sinne müßte allgemein nicht mehr als verdienstliches gepriesen, sondern
als Unselbständigkeit, Marotte gebrandmarkt werden; das Eingehen darauf, aus
welchen Gründen die Alten ans ihrer Zeit, ihrer künstlerischen Persönlichkeit heraus
zu ihrer Formgebung gelangten, muß zu einem Sporn werden, die eigene künstlerische
Persönlichkeit in gleich machtvoller Weise über Alles, was wir seit den alten
Meistern dazu gelernt haben, gleich ihnen herrschen zu lassen.

Wenn die Baudenkmäler aus diesem Gesichtspunkte stndirt würden, so
würde man endlich Stilgesetzc von Stilrezepten sondern lernen, man würde
nicht mehr eine geistige Befriedigung darin finden, ein Ding für gothisch anzu-
sxrechen, weil Spitzbogen, oder für Rokoko, weil Muscheln daran sind, man würde
gar unter den Baukünstlern anfangen sich zu schämen, wenn man das Werk des
eigenen Geistes mit einem alten Etikett, wie „deutsche Renaissanze", „Barock"

sönlicher Geschmack des Meisters gewesen. Auch der Laie wird einsehen können,
daß die Gesetze der Stilisirung, der Anpassung der Formen an das Gegebene
(Werkstoff, Werkzeug, Umgebung) nur die natürlichen Geleise sind, in denen die
Schaffenskraft des Künstlers sich bewegt, die Syntax seiner Sprache, daraus er
seine Rede, seinen persönlichen Stil erst bilden soll. Diese aber ist die Pauptsache;
sie ist Rythmus, Gestalt, Farbe, durch diese spricht er seine Knnstgedanken aus,
einen Knnstgedanken, der niemals durch die Frage erklärt wird: was für ein Stil
ist denn das nun? sondern den nur umfaßt, wer den Rhytmus tönen hört, die
Gestaltung sich lebendig zusammenschließcn sieht in einem Kampfe gegen die
nngeformte Nasse des Werthstoffes. („Tägl. Rdsch.")

viefkasten.

Professor l. p., »rcbltekt 6. in L. il. 8. in 8., lV. p. 7. in lV., Direktor 0. 8.
in lVI., 8. in D., Direktor p. in V/. Aufrichtigen Dank für die schmeichelhafte
Anerkennung der Ausstattung unsres ersten peftes vom neuen Jahrgang; auch
von privater Seite sind uns zahlreiche Glückwünsche zu dieser Erweiterung und
Ausstattung unsres Blattes zu Theil geworden, doch doppelt werthvoll muß uns
natürlich das Lob von solch berufener Seite sein. Diese rückhaltlose Anerkennung
unserer Bestrebungen soll uns ein weiterer Sporn zu rüstigem Fortschritt und
Weitcrausbau unsrer „Innen Dekoration" sein.

prsllrSuIe!» itllsls von 2. in D. Muster von Amateur-Malerei für Gebranchs-
gegenstände werden wir auch ferner bringen, jedoch auf die von Ihnen noch weiter
angedentete Richtung können wir nicht eingehen, da diese außerhalb des Rahmens
unsres Blattes liegt.

in 8. Für überwiesene 5 neue Leser unscrn besten Dank. Gewünschte
Probehefte gingen vor einigen Tagen an Sie ab.

llsgisrungsbsumsistee V/. in l.. Das erste peft von diesem Jahre hat Ihnen
so gut gefallen, daß sic den vorigen Jahrgang nachbeziehen wellen; sehr schmeichel-
haft, aber wir bitten um schnelle definitive Bestellung, da nur noch ein ganz ge-
ringer Vorrath vorhanden ist.

8an!tätsrstb Professor Dr. 6. in 8. Unser Blatt wird von Beginn dieses
Jahres nur noch halbjährlich abgegeben zum Preise von Mark 5.— (Ausland
Mark k.—). Ihre Bestellung überweisen Sie am einfachsten einer dortigen Buch-
handlung, Sie- erhalten die pefte dann ungebrochen. Es ist die Einrichtung ge-
troffen, daß die Besteller durch den Buchhandel ebenso zeitig als bei direkten!
Bezug in den Besitz des Blattes gelange».

lloläskoratör bl. in di. Für Zeichnungen hübscher und origineller Arrange-
ments haben wir immer Verwendung. Ein kleiner erläuternder Text dazu wäre
gleichzeitig erwünscht.

ksrgworksillroktor 8. in 8. Ihr Vorwurf trifft uns unschuldigerweise, die
Nummern des letzten (Quartals und auch das Januar-Pest wurden regelmäßig
an Ihre Frau Schwägerin in Chicago abgcsandb Wir haben die nöthige Nacb-
forschung bereits eingeleitet.

p. 8t. in 8. Wenn Sie uns die Adressen angeben, werden wir gerne ein
Probeheft an dieselben gelangen lassen, andernfalls senden wir Ihnen die peft«
und vergüten das verauslagte Porto.

Lcl. 8eb. in 8. Wenn Sie Druckstöcke von wirklich interessanten Erzeug-
nissen Ihrer kunstgewerblichen Anstalt besitzen, dann bitten wir darum.

» t. kunstgevrorbl. Islebner in 5. wir bitten um Vorlage ihrer Entwürfe,
prau 8touerinspekior 8. in D. Vhnc das Arrangement gesehen zu haben,
können wir kein gerechtes Urtheil fällen, wenden Sie sich an einen tüchtigen
dortigen Dekoratör.

MM.

Linsin im feinere» Polster- null Os-
borntiousfaob «lurvbaus selbständigen,
tnebtigen mit bnntas!« begabten und er-
firbreuen Polsterer uud Vskoratör, ge-
wandtem ^usebneidsr, bietet sieb in
einem der ersten pranlrfurtsr Llöbelge-
sebäfts Oslegenbsit rin einer Uebsns-
stellnng als

lLperiei'Mki8i8i'.


Versand.

MM LkMWlIk l. IHM ü. KMsil

überallhin franko.

poinslellsforonren sn allen gcöss. plstron.

genügend abmachen könnte, man würde fordern: dies Werk soll modern sein
und so gemacht, daß Jeder ihm ansieht: das kann nur ich erdacht haben, das ist
mein eigenster Stil. Und erfreulich klar wird sich alsdann aus der Fülle des
Urpersönlichcn das Nationale ganz von selbst als das gemeinsame pöhere hcrausheben.

Auch der Laie kann und soll dazu helfen. Jedes theilnahmvolle Auge
vermag bei eingehender Betrachtung der Kunstdenkmäler zu lernen, was inneres
Gesetz, hervorgegangcn ans der Konstruktion und dem Baustoffe, und was per-

Kur soleks Lswerbsr, dis obigen tf»-
fordsrungsn unbedingt entsprsoben. in
ersten llänssrn bereits in ädnliebsr 8tell-
ung tbätig umreit und feinste Referenden
auf?» weisen baden, wollen sieb unter
Angabe ibrer Oelurltsknsprllebe inelclen
sub II. 8 an die Lnnonesn-Iilxp. von
R. I-. »nulle L 6» , vrnnklnrt ». !8.

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