Das Fahrrad als Heiratsver-
mittler. „Den gierig lauschenden
Ohren mancher hoffenden Ballmutter
wird häufig zugeflüstert, daß das Fahren
rad in vielen Fällen schon die Rolle des
Heiratsvermittlers gespielt habe... Die
Mädchen wer den also auf Radtouren viel
aufmerksamer behandelt als die verheiz
rateten Frauen, und diessollte ihnen ein
Spornsein, sich des Fahrrades in größerer
Anzahl zu bemächtigen . .. Falls sich
die Mama widersetzt, so wären folgende
Gründe ins Feld zu führen, um sie zu
erweichen: hygienische Bedeutung (ins>
besondere Heilung der Bleichsucht),
Kräftigung der Muskeln (für die Tanz^
saison sehr notwendig), Erzielung eines
frischen Teints, neues Gebiet für ge>
schmackvolle Toiletten — bei kleinen
Füßchen können die Kleider nach unten
hin kürzer gehalten werden — und end^
lieh Erzielung hoffnungsberechtigender
tete a tetes, Letztere können herbeige^
führtwerden durch: Zurückbleiben und
Festschraubenlassen der Pedale usw.
Sehr reizvoll ist auch das Reifenflicken
ä deux. Wenn die Mama bei diesen Aus>
sichten nicht nachgibt, so lasse man
sich das Radfahren durch den Arzt ver^
ordnen.'' (Aus „Die Rad^Welt" , 1895.)
¥
Der Schulaufsatz. In der Quarta
eines Berliner Lyzeums hatten die Mäd^
chen Teile aus Homers Odyssee gelesen
und mußten nun einen Aufsatz darüber
schreiben. Es handelte sich um das Ka^
pitel, in dem der Dichter das Leben und
Treiben in Odysseus Hause in Ithaka,
kurz vor seiner Rückkehr schildert. Da^
bei brachte eine der Zwölfjährigen foh
genden Satz zu Papier: „Wir alle wohl
können es Penelope nachfühlen, was
es heißt, fünfundzwanzig Jahre vom
eigenen Manne getrennt zu sein."
Philipp Hetman
^pt^o^ und 60rffal
®fe £eben^(e§re ber antifen eternfomboUf. (R^R.4,80
3u beließen bur^ jebe 23udj§anblung
ein Sappen
für $einföme(tet'
„^arl £erb^, bekannt al^ 23üfmen-
autor unb Bearbeiter, ift aud, ein
berühmter 21nefboten=&jä§ler. 3n
einem 23anb §at er bie f^önften
feiner Qlnetboten gefammelt. 2lu^
ber (^ef^i^te unb au^ ber Oegen--
wart §at er viel Qlmüfante^ jufam-
mengetragen. 9?atürli$ ftyneibet bie
Seimat von £ed$ bie Sanfeftabt
Bremen, am fünften ab. ®ie
,23remiftyen Qlnefboten' be^ 2lutor^,
erlaufest unb wunbervoU bur^=
geformt, finb ja f^on berühmt ge-
morben. 'JRan findet fie frier, ^um
9?ußme 03remen$ ba^ Sumor genug
§at, fie ni^t übe^une^men. ®a^
^ü^ein, von Otto ^urtß mit 3ei^=
nungen verfemen, ift ein Sappen für
$einfcßmeder."
(23. 3. am Mittag, Berlin)
£arl £erb^, ®er blaue £eutnauf.
^ur^gef tyityten unb Olnetboten.
23ud>au^ftattung unb Silber von Otto
^urtp. Umfang 128 Weiten. 3n deinen
gebunben 9WR. 1.50. Gart Gd)üne-
mann, Vertag, Bremen.
Vorrätig in allen 23u tyljanblungen
DER QUERSCHNITT
kostete 15 Jahre lang RM. 1.50
Er kostet jetzt
im Abonnement 85 Pf.
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mittler. „Den gierig lauschenden
Ohren mancher hoffenden Ballmutter
wird häufig zugeflüstert, daß das Fahren
rad in vielen Fällen schon die Rolle des
Heiratsvermittlers gespielt habe... Die
Mädchen wer den also auf Radtouren viel
aufmerksamer behandelt als die verheiz
rateten Frauen, und diessollte ihnen ein
Spornsein, sich des Fahrrades in größerer
Anzahl zu bemächtigen . .. Falls sich
die Mama widersetzt, so wären folgende
Gründe ins Feld zu führen, um sie zu
erweichen: hygienische Bedeutung (ins>
besondere Heilung der Bleichsucht),
Kräftigung der Muskeln (für die Tanz^
saison sehr notwendig), Erzielung eines
frischen Teints, neues Gebiet für ge>
schmackvolle Toiletten — bei kleinen
Füßchen können die Kleider nach unten
hin kürzer gehalten werden — und end^
lieh Erzielung hoffnungsberechtigender
tete a tetes, Letztere können herbeige^
führtwerden durch: Zurückbleiben und
Festschraubenlassen der Pedale usw.
Sehr reizvoll ist auch das Reifenflicken
ä deux. Wenn die Mama bei diesen Aus>
sichten nicht nachgibt, so lasse man
sich das Radfahren durch den Arzt ver^
ordnen.'' (Aus „Die Rad^Welt" , 1895.)
¥
Der Schulaufsatz. In der Quarta
eines Berliner Lyzeums hatten die Mäd^
chen Teile aus Homers Odyssee gelesen
und mußten nun einen Aufsatz darüber
schreiben. Es handelte sich um das Ka^
pitel, in dem der Dichter das Leben und
Treiben in Odysseus Hause in Ithaka,
kurz vor seiner Rückkehr schildert. Da^
bei brachte eine der Zwölfjährigen foh
genden Satz zu Papier: „Wir alle wohl
können es Penelope nachfühlen, was
es heißt, fünfundzwanzig Jahre vom
eigenen Manne getrennt zu sein."
Philipp Hetman
^pt^o^ und 60rffal
®fe £eben^(e§re ber antifen eternfomboUf. (R^R.4,80
3u beließen bur^ jebe 23udj§anblung
ein Sappen
für $einföme(tet'
„^arl £erb^, bekannt al^ 23üfmen-
autor unb Bearbeiter, ift aud, ein
berühmter 21nefboten=&jä§ler. 3n
einem 23anb §at er bie f^önften
feiner Qlnetboten gefammelt. 2lu^
ber (^ef^i^te unb au^ ber Oegen--
wart §at er viel Qlmüfante^ jufam-
mengetragen. 9?atürli$ ftyneibet bie
Seimat von £ed$ bie Sanfeftabt
Bremen, am fünften ab. ®ie
,23remiftyen Qlnefboten' be^ 2lutor^,
erlaufest unb wunbervoU bur^=
geformt, finb ja f^on berühmt ge-
morben. 'JRan findet fie frier, ^um
9?ußme 03remen$ ba^ Sumor genug
§at, fie ni^t übe^une^men. ®a^
^ü^ein, von Otto ^urtß mit 3ei^=
nungen verfemen, ift ein Sappen für
$einfcßmeder."
(23. 3. am Mittag, Berlin)
£arl £erb^, ®er blaue £eutnauf.
^ur^gef tyityten unb Olnetboten.
23ud>au^ftattung unb Silber von Otto
^urtp. Umfang 128 Weiten. 3n deinen
gebunben 9WR. 1.50. Gart Gd)üne-
mann, Vertag, Bremen.
Vorrätig in allen 23u tyljanblungen
DER QUERSCHNITT
kostete 15 Jahre lang RM. 1.50
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