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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 16.1936

DOI issue:
Heft 9
DOI article:
Haensel, Carl: Das Schaukelpferd von St. Michael
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.74679#0739

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Friedrich Winckler, Tannenberg

DAS SCHAUKELPFERD VON ST MICHAEL
Von
. CARL HAENSEL
ls im Reiseverkehr die Landesgrenzen noch nicht störten, als man ohne
Paß auf einen launigen Entschluß hin über Nacht nach Genua fahren
konnte, wurde der Bodensee, jenes große Meer vor den Toren der Schweiz,
meist mit geringschätzender Eile überquert. Es fehlte ihm die laute
Romantik. Man war noch zu viel daheim, um den lockenden Genuß der
Ferne voll zu empfinden. Der Fremdenstrom stürzte weiter, über Zürich
nach Luzern. Die braunbackigen Schweizer Bergriesen, die mit ihren weißen
Schöpfen im blauen Vierwaldstätter See badeten, wirkten auf den Unter-
länder verführerischer als das bleiche Blondgesicht des Bodensees.

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