SCHALLPLATTEN=QUERSCHNITT
Trotz der sommerlichen Flaute haben die meisten Schallplattenfirmen in den letzten
Monaten eine lebhafte Tätigkeit entwickelt und eine Reihe bemerkenswerter Neu-
erscheinungen auf den Markt gebracht.
Auf acht 30-cm-Platten hat Elektrola (4450/57) Anton Bruckners 4. Sinfonie in Es-Dur
partiturgetreu herausgebracht, ein Wagnis, das man unter der Stabführung Karl Böhms
mit der Sächsischen Staatskapelle als gelungen bezeichnen kann. Ein weiteres besonderes
Ereignis war die Aufnahme von Mozarts Klavierkonzert in D-Moll (K. V. 466) der
Berliner Philharmoniker mit Mitja Nikisch als Solisten (Telefunken 1643/6), und Dvoraks
Cello-Konzert (op. 104) mit Caspar Cassado (Telefunken 1S93I7). Grammophon brachte
Beethovens Kreuzersonate auf vier Platten (35017/20) mit Georg Kulenkampff (Violine)
und Wilhelm Kempff (Klavier) heraus, ein Werk, das man zu den Spitzenleistungen
der Schallplattenindustrie rechnen muß. Bemerkenswert waren auch zwei Beethovensche
Quartette, und zwar op. 18 in D-Dur (drei Platten, Elektrola 2504/6) vom Budapester
Streichquartett und op. 127 in Es-Dur (fünf Platten, Elektrola 939/43) vom Klingler-
Quartett gespielt.
Auf dem Gebiet der Klaviermusik hat Walter Rehberg drei bedeutende Werke von
Liszt vorgetragen, und zwar das Ave Maria (Grammophon 95 043), den Faust-Walzer
(Liszt-Gounod) (Grammophon 95 046) und die Rhapsodie Espagnole (Grammophon
95 044/5). Ferner spielte Wilhelm Kempff einige der schönsten Sätze der französischen
Suiten von J. S. Bach: Nr. 5 in G-Dur auf Grammophon 57 000. Nicht vergessen sei
Frederic Lamond, der das „Waldesrauschen" und den „Gnomenreigen" auf Elektrola
(968) bringt. Für Dvorak-Liebhaber sei noch besonders auf den von den Tschechischen
Philharmonikern gespielten „Slawischen Tanz" Nr. 10 in E-Moll hingewiesen
(Elektrola 967).
Furtwängler dirigierte auf Grammophon (95 417/8) das 3. Brandenburgische Konzert
in G-Dur von Bach, dessen herbes Preußentum hier eine unverfälschte Auferstehung
erlebt. Weitere Bach-Werke hat der Schallplattenvolksverband herausgebracht, und
zwar: Präludium in Es-Dur (Orgelsolo) (Clangor 9221), Präludium und Fuge F-Moll
(Clangor 9223) und das Adagio aus der G-Moll-Violinsonate (Clangor 9323).
Unter den Öuvertüren steht Furtwängler mit dem „Sommernachtstraum" auf zwei
Platten (Grammophon 66 925/6) an der Spitze. Daneben sind bemerkenswert Alois
Melichar, der die Ouvertüre zu „Fra Diavolo" (Grammophon 57 031) und „Die Fleder-
maus" (Grammophon 57 029) dirigiert. Telefunken hat die Ouvertüre zu Rossinis
„Barbier von Sevilla" (1933) und Clangor „Die lustigen Weiber von Windsor"
(Clangor 55) herausgebracht. Reizend ist auch das Potpourri aus dem „Vogelhändler"
(Odeon 6592).
Einige besonders erlesene Genüsse: Valse Triste (Sibelius), gespielt vom Queens Hall
Orchester, Chicago (Grammophon 30 011), Alborada del Gracioso (Telefunken 1947),
Cis-Moll-Walzer von Chopin (Clangor 1057), Scarlattis Sonate Nr. 9 (Elektrola 1130),
Isola Bella, gesungen von Wilhelm Leiseifer (Grammophon 10 471) und Die Himmel
rühmen des Ewigen Ehre, Männerchor (Clangor 2510).
Telefunken hat auf einer Spezialplatte die Flaggenparade an Bord eines deutschen
Kriegsschiffes am Skagerraktage aufgenommen. Auf der Rückseite Gedenkworte des
Vizeadmirals von Trotha (Telefunken 5610).
Was Bueliautoren in England verdienen
Für ein Erstlingswerk bekommt ein Autor durchschnittlich 10 °/o Tantiemen
auf die ersten zweitausend verkauften Exemplare. 12^2 °/o auf die nächsten
3000 Exemplare (2000—5000). (15 % für alle weiteren Exemplare.) Gewöhnlich
sind 30 °/o der Erstlingsromane erfolgreich, 20 % machen sich überhaupt bezahlt
und der Rest sind einfache Verluste. Wirklich erfolgreiche Autoren sind im
Augenblick J. B. Priestley, Charles Morgan, Hugh Walpole, Somerset Maugham,
deren jeder an seinen Büchern allein (exklusive Verfilmungsrecht etc.) über
£ 10,000 pro Jahr verdient. In jedem Monat werden über 200 000 000 Worte
neuer Romane veröffentlicht. Reise- und biographische Werke sind im Zunehmen
begriffen. Je ein Roman unter je 90 eingesandten Werken wird angenommen. E. G.
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Trotz der sommerlichen Flaute haben die meisten Schallplattenfirmen in den letzten
Monaten eine lebhafte Tätigkeit entwickelt und eine Reihe bemerkenswerter Neu-
erscheinungen auf den Markt gebracht.
Auf acht 30-cm-Platten hat Elektrola (4450/57) Anton Bruckners 4. Sinfonie in Es-Dur
partiturgetreu herausgebracht, ein Wagnis, das man unter der Stabführung Karl Böhms
mit der Sächsischen Staatskapelle als gelungen bezeichnen kann. Ein weiteres besonderes
Ereignis war die Aufnahme von Mozarts Klavierkonzert in D-Moll (K. V. 466) der
Berliner Philharmoniker mit Mitja Nikisch als Solisten (Telefunken 1643/6), und Dvoraks
Cello-Konzert (op. 104) mit Caspar Cassado (Telefunken 1S93I7). Grammophon brachte
Beethovens Kreuzersonate auf vier Platten (35017/20) mit Georg Kulenkampff (Violine)
und Wilhelm Kempff (Klavier) heraus, ein Werk, das man zu den Spitzenleistungen
der Schallplattenindustrie rechnen muß. Bemerkenswert waren auch zwei Beethovensche
Quartette, und zwar op. 18 in D-Dur (drei Platten, Elektrola 2504/6) vom Budapester
Streichquartett und op. 127 in Es-Dur (fünf Platten, Elektrola 939/43) vom Klingler-
Quartett gespielt.
Auf dem Gebiet der Klaviermusik hat Walter Rehberg drei bedeutende Werke von
Liszt vorgetragen, und zwar das Ave Maria (Grammophon 95 043), den Faust-Walzer
(Liszt-Gounod) (Grammophon 95 046) und die Rhapsodie Espagnole (Grammophon
95 044/5). Ferner spielte Wilhelm Kempff einige der schönsten Sätze der französischen
Suiten von J. S. Bach: Nr. 5 in G-Dur auf Grammophon 57 000. Nicht vergessen sei
Frederic Lamond, der das „Waldesrauschen" und den „Gnomenreigen" auf Elektrola
(968) bringt. Für Dvorak-Liebhaber sei noch besonders auf den von den Tschechischen
Philharmonikern gespielten „Slawischen Tanz" Nr. 10 in E-Moll hingewiesen
(Elektrola 967).
Furtwängler dirigierte auf Grammophon (95 417/8) das 3. Brandenburgische Konzert
in G-Dur von Bach, dessen herbes Preußentum hier eine unverfälschte Auferstehung
erlebt. Weitere Bach-Werke hat der Schallplattenvolksverband herausgebracht, und
zwar: Präludium in Es-Dur (Orgelsolo) (Clangor 9221), Präludium und Fuge F-Moll
(Clangor 9223) und das Adagio aus der G-Moll-Violinsonate (Clangor 9323).
Unter den Öuvertüren steht Furtwängler mit dem „Sommernachtstraum" auf zwei
Platten (Grammophon 66 925/6) an der Spitze. Daneben sind bemerkenswert Alois
Melichar, der die Ouvertüre zu „Fra Diavolo" (Grammophon 57 031) und „Die Fleder-
maus" (Grammophon 57 029) dirigiert. Telefunken hat die Ouvertüre zu Rossinis
„Barbier von Sevilla" (1933) und Clangor „Die lustigen Weiber von Windsor"
(Clangor 55) herausgebracht. Reizend ist auch das Potpourri aus dem „Vogelhändler"
(Odeon 6592).
Einige besonders erlesene Genüsse: Valse Triste (Sibelius), gespielt vom Queens Hall
Orchester, Chicago (Grammophon 30 011), Alborada del Gracioso (Telefunken 1947),
Cis-Moll-Walzer von Chopin (Clangor 1057), Scarlattis Sonate Nr. 9 (Elektrola 1130),
Isola Bella, gesungen von Wilhelm Leiseifer (Grammophon 10 471) und Die Himmel
rühmen des Ewigen Ehre, Männerchor (Clangor 2510).
Telefunken hat auf einer Spezialplatte die Flaggenparade an Bord eines deutschen
Kriegsschiffes am Skagerraktage aufgenommen. Auf der Rückseite Gedenkworte des
Vizeadmirals von Trotha (Telefunken 5610).
Was Bueliautoren in England verdienen
Für ein Erstlingswerk bekommt ein Autor durchschnittlich 10 °/o Tantiemen
auf die ersten zweitausend verkauften Exemplare. 12^2 °/o auf die nächsten
3000 Exemplare (2000—5000). (15 % für alle weiteren Exemplare.) Gewöhnlich
sind 30 °/o der Erstlingsromane erfolgreich, 20 % machen sich überhaupt bezahlt
und der Rest sind einfache Verluste. Wirklich erfolgreiche Autoren sind im
Augenblick J. B. Priestley, Charles Morgan, Hugh Walpole, Somerset Maugham,
deren jeder an seinen Büchern allein (exklusive Verfilmungsrecht etc.) über
£ 10,000 pro Jahr verdient. In jedem Monat werden über 200 000 000 Worte
neuer Romane veröffentlicht. Reise- und biographische Werke sind im Zunehmen
begriffen. Je ein Roman unter je 90 eingesandten Werken wird angenommen. E. G.
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