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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 16.1936

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Heft 5
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Das Herz ist schwach
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https://doi.org/10.11588/diglit.74679#0395

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Zeichnung Nils Stenbock

DAS HERZ IST SCHWACH
Aus Liebesbriefen von einst und jetzt
Du bist min, ich bin din: des solt du gewis sin. du bist beslozzen in minem
herzen, verlorn ist das sluzzelin: du muost och immer darinne sin.
Aus dem Liebesbriefe eines deutschen Mädchens,
Ende des io.Jahrhunderts, gefunden in den
Papieren eines Mönchs
Erberer, freindlicher, herzlieber und vertrautter breidigum... Ich hab dir
halt aus einfalt geschriben, das mich nach deinem brief so ser verlanget hat und
an das sprigwort gedacht, wie mon pfleckt zu sagen: „ich sterb wol, ehe du zu mir
kemst." Ich hof yhe aug, als du schreibst, Got wer uns zuvor aug wider in unser
freudengertlein wider zusam kumen lasen und lang beieinander erhalten...
Und sey du von mir, herzalerliebster breidigum, vil hundert tausend mal Heisig
und freindlich gegriest und vil neier und guter yar gewunchst. Und weist mit
meinem gar besen krumen schreiben und kin dichsen ver gut haben. Schick dir
hiemit aber der plimlein aus unserm gertla...
Magdalene Behaim an Balthasar Paumgartner,
25. Dez. 1582
Ich erwarte Sie mit Ungeduld. Werden Sie auch alle meine, mit einer gewissen
Oeconomie gemachten Anstalten billigen? Alle überflüssige Pracht, die nur
allzu oft bey dergleichen Festen verschwendet wird, halte ich für ganz unnöthig...

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