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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 1
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Schneider, Arthur von: Ein frühes Versperbild vom Oberrhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0033

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Attribute des Leidens
denn als naturalistisch
durchgebildete De-
tails. Die linke Schul-
ter Christi lehnt sich
an die Brust Marias;
sein linker Arm scheint
vom Körper weg in
leichter Biegung zur
linken Hand der Mut-
ter zu streben; der
rechte Oberarm hängt
senkrecht herab, ana-
log dem linken Arm
Marias die rechte Seite
der Gruppe abschlie-
ßend. Der stark zu-
rückgefallene Kopf
zeigt im Ausdruck
des Gesichts keinerlei
Spuren der eben
überstandenen über-
menschlichen Leiden.
Mit geschlossenen Au-
gen scheint der Hei-
land zu schlafen.
Die Gruppe ist 70 cm
hoch, 50 cm breit und
17 cm tief. Sie ist aus
Lindenholz in einem
Stück gearbeitet, mit
Leinwand umkleidet
und als Wandplastik
hinten ausgehöhlt.
Dem einheitlichen
Block sind die hervor-
ragenden Bankendi-
gungen rechts und
links in Breite von
4 cm angefügt. Das
abgebrochene rechte
Bein Christi gehört
zum Original und
wurde an der Bruch-
stelle wieder ange-
setzt. Das rechte Knie Marias weist eine Vertiefung seiner Oberfläche auf.
Offenbar lag hier der abgebrochene rechte Unterarm Christi auf. Die Fassung

Abb.

Oberrheinisches Vesperbild. Um 1540
Lindenholz, 70 cm hoch / In Freiburger Privatbesitz
 
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