tcr den Bildern endlich sind zwei Holztafeln
zu nennen, die Schongauer nahe stehen.
MÜNCHEN
Die für Anfang Mai vom Antiquariat Karl &
1 aber in München geplante Versteigerung
der Baroc ksammlung Manheimer
verspricht eine Sensation auf dem Bücher-
markt zu werden. Noch nie ist eine derartige,
die Zeit von Opitz bis zum Auftreten Gott-
scheds umfassende Bibliothek zusammenge-
stellt worden, eine Zeit, deren Autoren viel
seltener und schwerer erreichbar sind, wie die
der nachfolgenden klassischen Periode. Dr.
Viktor Manheimer, als Gryphiusforscher be-
kannt, hat seine großen Kenntnisse dieser
Epoche dazu verwandt, in jahrzehntelanger
Arbeit Stück für Stück die Kostbarkeiten zu-
sammenzutragen, die jetzt diese herrliche
Sammlung ausmachen. Der Sinn und das Ver-
ständnis für diese wichtige Epoche des deut-
schen Geisteslebens, derZeit, in der die Sprache
Goethes vorgeformt wurde, ist ja erst neuer-
dings erwacht und noch im Werden begrif-
fen. Uns, die wir Sinn für die bildende Kunst
der Barockperiode bekommen haben, ist auch
die literarische Äußerung dieses Zeitabschnit-
tes interessanter geworden. So werden die be-
rühmten Seltenheiten, wie die beiden ersten
Drucke von Grimmelshausens Siinplicissimus,
der Nürnberger Trichter, Logaus Erstes Hun-
dert seiner Sinngedichte, Weckherlins Stutt-
garter Festzug, Zincgrefs allererste Opitzaus-
gabe und des Herzogs Anton Ulrich Buch von
der Fruchtbringenden Gesellschaft begehrte
Objekte bilden, für die auch schon Amerika
sein Interesse angemeldet hat. r
PARIS
Eine Versteigerung von ebenso großem künst-
lerischen wie biographischen Interesse wird
die Vente Theodore Duret sein, die jetzt
nach dem Tode des berühmten Kritikers laut
testamentarischer Bestimmung in Kürze bei
Bernheim jeune unter den Hammer
kommen wird. Diese Sammlung, die von al-
len großen französischen Impressionisten des
19. Jahrhunderts, vor allem aber von Cour-
bet und Manet bedeutende Werke enthält, ist
reich an persönlichen Erinnerungen und dürfte
schon aus diesem Grund ein gesellschaftliches
Ereignis besonderer Art werden. G
WIEN j
Zwischen dem 16. bis 18. März findet bei
Glückselig wieder einmal eine umfang-
reichere Antiquitätenauktion statt, die auch
eine stattliche Anzahl von Bildern älterer Mei-
ster enthält. So u. a. ein großes „Martyrium
des hl. Andreas“ von der Hand W. Pleyden-
wurffs. Besondere Beachtung heischen zwei
allegorische Skizzen, die Rubens für eine Tri-
umphpforte entwarf, die zu Ehren des neuen
Statthalters der Niederlande, des Kardinalin-
fanten Ferdinand, anläßlich seines Einzuges
in Antwerpen am 17. April i635 errichtet
wurde. Daneben finden wir noch zahlreiche
andere bekannte Künstlernamen, wie Ter-
bruggen (der mit zwei ausnehmend schönen
Halbfigurenbildern, Schäfer und Schäferin
darstellend, vertreten ist), E. van de Velde, A.
Ilondius, Carlo Galli da Bibiena, J. B. Greu-
ze, J. M. Schmidt (Kremser-Sclnnidt), Ange-
lika Kauffmann, Daffinger und Ender. P-N
Delfter Fayencen
Versteigerung der Sammlung Vogel-Gronberg am 15. März durch Altkunst, Freiburg
zu nennen, die Schongauer nahe stehen.
MÜNCHEN
Die für Anfang Mai vom Antiquariat Karl &
1 aber in München geplante Versteigerung
der Baroc ksammlung Manheimer
verspricht eine Sensation auf dem Bücher-
markt zu werden. Noch nie ist eine derartige,
die Zeit von Opitz bis zum Auftreten Gott-
scheds umfassende Bibliothek zusammenge-
stellt worden, eine Zeit, deren Autoren viel
seltener und schwerer erreichbar sind, wie die
der nachfolgenden klassischen Periode. Dr.
Viktor Manheimer, als Gryphiusforscher be-
kannt, hat seine großen Kenntnisse dieser
Epoche dazu verwandt, in jahrzehntelanger
Arbeit Stück für Stück die Kostbarkeiten zu-
sammenzutragen, die jetzt diese herrliche
Sammlung ausmachen. Der Sinn und das Ver-
ständnis für diese wichtige Epoche des deut-
schen Geisteslebens, derZeit, in der die Sprache
Goethes vorgeformt wurde, ist ja erst neuer-
dings erwacht und noch im Werden begrif-
fen. Uns, die wir Sinn für die bildende Kunst
der Barockperiode bekommen haben, ist auch
die literarische Äußerung dieses Zeitabschnit-
tes interessanter geworden. So werden die be-
rühmten Seltenheiten, wie die beiden ersten
Drucke von Grimmelshausens Siinplicissimus,
der Nürnberger Trichter, Logaus Erstes Hun-
dert seiner Sinngedichte, Weckherlins Stutt-
garter Festzug, Zincgrefs allererste Opitzaus-
gabe und des Herzogs Anton Ulrich Buch von
der Fruchtbringenden Gesellschaft begehrte
Objekte bilden, für die auch schon Amerika
sein Interesse angemeldet hat. r
PARIS
Eine Versteigerung von ebenso großem künst-
lerischen wie biographischen Interesse wird
die Vente Theodore Duret sein, die jetzt
nach dem Tode des berühmten Kritikers laut
testamentarischer Bestimmung in Kürze bei
Bernheim jeune unter den Hammer
kommen wird. Diese Sammlung, die von al-
len großen französischen Impressionisten des
19. Jahrhunderts, vor allem aber von Cour-
bet und Manet bedeutende Werke enthält, ist
reich an persönlichen Erinnerungen und dürfte
schon aus diesem Grund ein gesellschaftliches
Ereignis besonderer Art werden. G
WIEN j
Zwischen dem 16. bis 18. März findet bei
Glückselig wieder einmal eine umfang-
reichere Antiquitätenauktion statt, die auch
eine stattliche Anzahl von Bildern älterer Mei-
ster enthält. So u. a. ein großes „Martyrium
des hl. Andreas“ von der Hand W. Pleyden-
wurffs. Besondere Beachtung heischen zwei
allegorische Skizzen, die Rubens für eine Tri-
umphpforte entwarf, die zu Ehren des neuen
Statthalters der Niederlande, des Kardinalin-
fanten Ferdinand, anläßlich seines Einzuges
in Antwerpen am 17. April i635 errichtet
wurde. Daneben finden wir noch zahlreiche
andere bekannte Künstlernamen, wie Ter-
bruggen (der mit zwei ausnehmend schönen
Halbfigurenbildern, Schäfer und Schäferin
darstellend, vertreten ist), E. van de Velde, A.
Ilondius, Carlo Galli da Bibiena, J. B. Greu-
ze, J. M. Schmidt (Kremser-Sclnnidt), Ange-
lika Kauffmann, Daffinger und Ender. P-N
Delfter Fayencen
Versteigerung der Sammlung Vogel-Gronberg am 15. März durch Altkunst, Freiburg