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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 6
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0220

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sind mit vollgültigen Werken vertreten. Es
würde an dieser Stelle zu weit führen, wollte
man alle Namen anführen, die eigentlich ge-
nannt werden müßten, um ein rundes Bild
von der Ausstellung zu geben. Es mag genü-
gen, darauf hinzuweisen, daß der Berliner und
der Münchener Kreis besonders gut vertreten
sind, und daß auch Dresden und alle übrigen
in Betracht kommenden Gegenden namhafte
Beiträge geliefert haben. Besonders erfreulich
ist in dieser Ausstellung, daß man der Pla-
stik, die mit ausgezeichneten Werken aller be-
kannter Bildhauer vertreten ist, einen beson-
deren Raum zugewiesen hat. Es wurde da-
durch ein gewisses Ilintansetzen der Plastik
vermieden, was gar nicht zu umgehen ist,
wenn kleinere Arbeiten der Bildhauerei, um
die es sich doch meist handelt, mit Gemäl-
den zusammen in einem Raume aufgestellt
werden. Alles in allem bedeutet die Ausstel-
lung für Hannover einen großen Schritt wei-
ter und es ist zu wünschen, daß der Kunst-
verein die einmal eingeschlagene Richtung
zielbewußt weiter verfolgt. St
KARL SCHINDLER IN DER ÖSTERREICHI-
SCHEN ST AATSGAI .ER IE
Mit der Ausstellung, welche die österreichische
Galerie den Manen Karl Schindlers gerüstet
hat, löst sie eine Ehrenschuld gegenüber die-
sem leider allzu früh - - im Aller von nur 21
Jahren — verstorbenen Künstler ein, der zu
den bedeutendsten malerischen Begabungen
des Biedermeier gehört (mit Peter Fendi und

A. von Pettenkofen, seinen Freunden, neben
denen noch R. v. Alt genannt werden müßte,
einer der österreichischen Vorläufer des Im-
pressionismus). Bezeichnender für seine Art
als die in der Manier der Zeit gemalten glat-
ten Ölbilder, in denen dennoch bisweilen seine
eminente koloristische Begabung durchschlägt
— ich nenne „Aufstellung der Vedette“, „Der
Wachtposten“,,, Die Schi' d wache ins Ge wehr ru-
fend“—, sind die Aquarelle, die in derflecki-
gen Art des Farbenauftrages das Momentane
des optischen Eindruckes blitzartig festhalten.
In seiner Malweise knüpft Schindler an den
älteren Fendi an, den Episodenschilderer des
bürgerlichen Milieus, wogegen jener dem Sol-
datenleben seine Liebe zugewandt hat. Hierin
berührt er sich mit Menzel, als dem Verherr-
licher der Armee des großen Friedrich. Wäh-
rend jedoch Menzel in der Exaktheit seiner
Schilderung Künstler und Historiker zugleich
ist, interessiert Schindler — auch in seinen
Zeichnungen, deren Konturen zu zerfließen
scheinen — an dem Soldatenbild (das im Ge-
gensatz zu Menzel genrehaft auf gefaßt ist),
bloß das Malerische. P.-N
ZÜGEL IN DÜSSELDORF
Die Galerie Julius Stern eröffnete eine Aus-
stellung von Werken Heinrichs von Zügel,
wozu Leihgaben aus Museums- und Privatbe-
sitz und aus dem Atelier des Künstlers heran-
gezogen wurden. Walter Cohen nennt im Vor-
wort des Ausstellungskatalogs Zügel und Otto
von Faber du Faur als Söhne des schwäbischen
Landes. Lasch


Heinrich v. Zügel Schaf. 1887
Aus der grölten Zügel-Ausstellung der Galerie Julius Stern in Düsseldorf

198
 
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