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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 6
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0219

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Karl Schindler Die Schildwache in das Gewehr rufend
Mit Genehmigung des Kunstverlages A. Schroll & Co. G. m. b. H., Wien

stik bekannt ist. Fast alle Arbeiten datieren
von 1926 (vgl. Abb.), sind leicht geformt, zu-
gleich von genügender Festigkeit des Gefü-
ges, meist (nicht nur beim Stilleben) in Zen-
tralkomposition. Man kann gespannt sein, ob
eine sich noch steigernde Tiefe in stofflicher
und kompositioneller Hinsicht bei diesen kön-
nerischen Dingen auf tauchen wird. — Bei J.
B. Neumann, der in größere und schönere
Räume in die Briennerstraße umzog, sieht man
die reiche Entwicklung der gesamten Graphik
von Max Beckmann vorgeführt, Radie-
rung, Litho, Holzschnitt in besten Exempla-
ren, auch eine Reihe der seltenen Zeichnun-
gen. — Bei Thannhauser Gemälde und
Aquarelle von Fritz Urschbach, etwa zwi-
schen Corinth, Slevogt und dem Expressionis-
mus stehend. In der „Graphischen Sammlung“
ein Überblick über Th. Th. Heines Schaf-
fen, anläßlich des 60. Geburtstags dieses viel-
seitigen, gewandten, i'iber München hinaus be-
kannten Künstlers. Hier außerdem Gedächt-
nisausstellung für den Münchner Landschaf-
ter W. J. II e r tl i n g, dessen Malereien gleich-
zeitig bei Heinemann zu sehen sein werden. II

IIANNOVER
Die diesjährige Frühjahrsausstellung des
Kunstvereins rechtfertigt in vollem Maße die
Hoffnungen, die man schon bei den vorjähri-
gen Ausstellungen in den neuen, lebendigen
Geist setzte, der seit einiger Zeit dort herrscht.
Es ist vor allem der Tätigkeit des neuen Kon-
servators des Kunstvereins, dem Maler Seif-
fert-Wattenberg, zu danken, daß die Ausstel-
lungen ihren provinziellen Charakter verloren
haben und daß man in der augenblicklich
stattfindenden zu einem wirklichen Durch-
schnitt durch die deutsche Malerei der Gegen-
wart gelangt ist. Einen besonderen Anreiz zur
Beschickung bot diesmal auch noch die Aus-
setzung eines 2000-Mark-Preises durch den
Kunstverein Hannover, der inzwischen von
einer Jury, der, neben den Vertretern des Ver-
eins, Slevogt, Hübner und Kolbe, angehörten,
einem Bilde von Hofer „Häusergruppe“ zu-
erkannt wurde, das nach Beendigung der Aus-
stellung dauernd im Provinzialmuseum seinen
Platz finden wird. Die ältere wie die jün-
gere Generation der Künstler, die heute in
Deutschland der Malerei ihr Gesicht geben,

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