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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 11
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Kunst-Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0385

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Aus der eben bei Orell Füßli, Zürich erschienenen Monographie von
Alfred Kuhn »Der Bildhauer Hermann Haller«

arbeit, die von neuem Licht in ein Kapitel
kunstgeschichtlicher Vergangenheit hinein-
trägt, das unserem Empfinden besonders
nahesteht.
Das Buch hätte äußerlich eine bessere Form
haben dürfen. Die Lichtdrucke sind zum
größten Teil flau und unzulänglich, aber
die Ausbreitung des Materials bleibt dennoch
erstaunlich. Wieviel schärfer hätten Auto-
typien auf Kunstdruck das plastische Element
herausgebrach t!
Die toskanische Plastik ist in dieser großarti-
gen Aufreihung von bildlich belegten Tatsa-
chen bisher noch nicht behandelt worden.
Ihre Beziehung zum longobardischen Stil
einerseits, ihre Zusammenhänge mit der süd-
französischen Kunst andererseits, treten erst-
malig klar zutage. Pisa und Lucca sind die

Brennpunkte, die entwicklungsgeschichtlich
bestimmen. Über alle Ergebnisse der Spezial-
forschung hinaus gibt Biehl zuletzt die große
Synthese, die in die allgemeine Zeittendenz
einmündet und ein Sondergebiet frühmittel-
alterlicher Kunst dem Gesamtaspekt in Eu-
ropa verbindet.
Dies ist das Wesentliche zur richtigen Beur-
teilung dieser Forscherarbeit, daß sie nach
Graden und Weiten sucht, die Blickfeld er-
schließen.
Im einzelnen erweist sich Bichl als ein vor-
züglicher Kenner des Materials, das er über-
all an Ort und Stelle untersucht und auf-
genommen hat. Das kunsthistorische Institut
in Florenz hat allen Grund, gerade auf diese
Publikation besonders stolz zu sein.
Biermann
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