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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 13
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Schubring, Paul: Zu Donatello
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0423

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Donatello S. Sebastiano
Paris, Musee Andre
Venturi (Storia dell’arte ital. VI 262 ff) stellt sich sehr anders zu diesen Fragen:
er weist Donatello an dem Grabmal außer dem Assuntarelief die beiden
Putten in der Höhe mit den Tuben, dann die zwei Vorhangengel und den Kopf
des Kardinals zu. Von den Karyatiden spricht er gerade die mittlere Donatello
zu, in der wir Michelozzos Art sehr deutlich charakterisiert finden; unsere rechte
Trägerin »pare sbalzata afatica da metallo«. Es hat keinen Zweck mit Venturi
zu disputieren, er decretiert und der Erdkreis hat zu lauschen.
Ebenfalls in die Welt Donatellos führt jenes Bronzerelief der Marter S. Seba-
tianos, das das musee Andre in Paris besitzt und längst durch Courajod und
Bode als Donatellos Arbeit um 1450 in die Literatur eingeführt ist. Während
nach der Sage die fromme Christin Irene dem losgebundenen Heiligen Ol in
die Wunden gießt und ihn dadurch am Leben erhält, tritt hier ein Engel mitten
im Pfeilhagel auf den Dulder zu und reicht ihm die Palme des Sieges. Dieser
Engel entspricht im Typus dem der musizierenden Engel am Paduaner Altar;
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