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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 16
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0542

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Ausstellungskommentare, die zugleich auch
der kulturhistorischen Erkenntnis dienen wol-
len. Eingeleitet von dem Veranstalter, Dr.
Karl Lohmeyer, der mit Recht in seinem Vor-
wort auf das Dreigestirn der Heidelberger
romantischen Maler Fohr-Fries-Rottmann hin-
weist, bringt das Bändchen außerdem aus den
seltenen Werken von Chr. Köster ein Erinne-
rungsgedicht auf den jähen Tod von Ernst
Fries und dazu eine eingehende, vorzügliche
Würdigung des Künstlers aus der Feder von
Dr. Gurt Gravenkamp. Es folgt dann der Ka-
talog der ausgestellten Werke und anschlie-
ßend ein reicher bildlicher Anhang, von dem
wir noch einige Proben an dieser Stelle mit-
leilen werden. B
GERHARD JANSSEN
Die Galerie Julius Stern in Düsseldorf
zeigt eine Kollektion des Düsseldorfers Ger-

hard Janssen. Der Künstler, von dem Walter
Cohen im Vorwort zur Ausstellung ein „ima-
ginäres Porträt“ aus der Zeit der Frans Hals
und Adriaen Brouwer entwarf, mutet wirk-
lich wie ein später Nachfahre dieser holländi-
schen Sittenschilderer an. Seine Begabung für
die Typenbildung, für die Charakteristik des
rheinischen Volkes ist eminent, sie zeigt sich
ebenso stark in der Porträtierung einzelner
Düsseldorfer Originale, wie in seiner Schilde-
rung der Schützenfeste, der Kirmes und der
feuchtfröhlichen Szenen in den Bierkneipen.
Gerhard Janssens malerische Leistungen ver-
raten das ungestüme Temperament einer
durchaus eigenwilligen Persönlichkeit. Ob-
wohl er von seinem Lehrer Peter Janssen, mit
dem er nicht verwandt ist, unter ähnlichen
Bedingungen ausging wie seine Mitschüler
Schreuer und Schönnenbeck, paßt er sich doch
keinem Vergleich mit diesen mehr ein.
.Lasen


Gerhard Janssen Im Bumskeller auf der Ratinger Straße
Ausgestellt in der Galerie Stern, Düsseldorf

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