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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 16
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0541

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Ernst Fries
Galleries vertreten in der „Mul t i-natio-
nalen Ausstellung“, die ja schon in
Deutschland zu sehen war, da sie von der Mrs.
E. H. Harriman in schöner Hingabe an eine
Idee von Land zu Land geschickt wird. Zu
sehen waren da Werke von E. Barlach, Max
Beckmann, H. Campendonk, Otto Dix, L. Fei-
ninger, E. de Fiori, G. Grosz, Erich Heckei,
Karl Hofer, Paul Klee, Georg Kolbe, Rudolf
Levy, Oscar Moll, Otto Müller, Heinrich
Nauen, Emil Nolde, Max Pechstein, Hans Purr-
rnann, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rott-
luff, Rene Sintenis: wahrlich keine schlechte
Auswahl. Jedoch ist aus einem, höchstenszwei,
noch dazu nicht immer besonders charakte-
ristischen Werken eines Künstlers dessen Ei-
genart nicht abzulesen, und so hat diese deut-
sche Abteilung wohl kaum den voll gebüh-
renden Eindruck hinterlassen, was nicht ver-
hindert, daß man ihrer dankbar gedenkt.
Max Beckmann, für den sich J. B. Neu-
mann in einer umfassenden Ausstellung ein-
gesetzt hat, ist es geglückt, hier einen solchen
Eindruck zu erzeugen. Beckmann ist von je
Neumanns Liebe. Gerade aus dem Grunde
hatte er Jahre gewartet, ihn hier vorzufüh-
ren, aber nur wenige haben das rechte Ver-
ständnis für diese Künstlererscheinung gefun-

Stift Neuburg und das Neckartal
den. Dazu gehört wohl ein liebevolles Ein-
gehen auf deutsche Eigenart und ein mitlei-
dendes Begreifen dessen, was Deutsche in den
letzten Jahren seelisch haben erleiden müssen;
vielleicht auch eine den meisten hier man-
gelnde Kenntnis deutsch-gotischer Kunst.
Kurz, aus den hiesigen Kritiken sprach nur
das instinktive Befremden. Immerhin Beck-
manns „konstruktives Auge“, seine „häßliche
Schönheit“ wurden anerkannt und sein Wol-
len als ästhetisch klar bezeichnet. Mehr kann
man wohl von fremdländischen Beurteilern
nicht erwarten. F
NOCHMALS ERNST FRIES, DER LAND-
SCHAFTSMALER AUS HEIDELBERG
1801—1833.
Der knappen Würdigung der Ausstellung von
Werken dieses deutschen Romantikers im kur-
pfälzischen Museum zu Heidelberg im letz-
ten Heft ist ein Hinweis auf den sehr beacht-
lichen Katalog der Veranstaltung nachzutra-
gen, der vor allem für diejenigen unentbehr-
lich ist, die etwa nicht in der Lage sind, die
Ausstellung zu sehen, aber dennoch der Ge-
schichte der Romantik ein intensives Inter-
esse entgegenbringen.
Dieser Katalog ist ein Muster für derartige

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