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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 19
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Poglayen-Neuwall, Stefan; Poglayen-Neuwall, Stephan: Ein wiederaufgetauchtes Frühwerk Tizians?
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0620

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(1487—1553)- Zumal in der frühen »Santa Conversazione« in der National-
galerie in London (Poynter, The National Gallery, London 189g, Nr. 1202)
finden sich unterschiedliche Berührungspunkte: nicht nur in der Wiedergabe
der hier viel räumlicher empfundenen, weniger schematischen Landschaft (die
ja hier wie dort von Giorgione ausgeht), sondern vor allem in den Typen, im
Lockenkopf des Christusknaben und — besonders auffällig — in den Gesichts-
zügen der hl. Katharina. Doch so sehr sich manche Einzelheiten auch begegnen,
der Charakter der beiden Bilder ist ein von Grund aus verschiedener. Die ge-
löstere, malerischere Behandlung des Londoner Bildes steht in ausgesprochenem
Gegensatz zu der herberen, primitiveren und demzufolge auch als älter er-
scheinenden »mater divinae sapientiae«, neben deren ausdrucksvollem Antlitz
das verwandte der hl. Katharina leer und oberflächlich wirkt. Während das
Bild der National Gallery von durchaus palmeskem Gepräge ist, spricht aus der
Madonna des Hauses Poniatowski tizianeskes Empfinden. Und dieses gibt für
die Beurteilung des Bildes den Ausschlag.


Abb. 2. Moses van Uyttenbroeck: Juno, Jo und Argus Augsburg, Gemäldegalerie
Zu nebenstehendem Aufsatz: »Zu einem Gemälde des Paulus Polter«

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