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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 19
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0632

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Abb. 2. Heinrich Franz-Dreber Bukolischer Reigen
Stadtmuseum Bautzen

Gardner, Hoppner, Opie, Lawrence, Moreland,
Wilson, Cröme, Turner bald besser, bald we-
niger gut vertreten.
Einen ausgezeichneten Überblick über die Ent-
wicklung der englischen Miniaturmalerei ge-
währt die reichhaltige Sammlung des Earl of
Beauham.
Unter den Präraffaeliten, veranschaulicht
durch Arbeiten von F. M. Brown, J. E. Mil-
lais, D. G. Rossetti, E.Burne-Jones, schneidet
der Letztgenannte mit seiner linienschönen,
empfindsamen „Liebe unter Ruinen“ und sei-
nen zarten Zeichnungen am günstigsten ab.
Wahrlich bedrückend ist, was wir an „moder-
ner“ englischer Malerei zu sehen bekommen.
Traurig, wenn diese zumeist sehr üblen Ab-
leger des Impressionismus (mit denen sich
einzeln auseinanderzusetzen, hier nicht der
Raum ist) eine Auswahl von Englands Be-
stem sein sollten. Das ist nicht Konservativis-
mus, sondern Rückschritt. Poglayen-Neuwall

BERLINER AUSSTELLUNGEN
Bei Hartberg stellt Hermann Glöck-
ner, Dresden, Gemälde aus. Es sind Ar-
beiten eines jungen, ernsthaft strebenden Men-
schen, den man ermutigen muß. Alles ist
noch etwas ungelenk und übertrieben, aber
man sieht das saubere Handwerk und das zähe
Bemühen. Am besten gelungen scheinen mir
die Stilleben, so: „Schwertlilien“ und „Der
Mörser“. In denselben Räumen stellt G. H.
Wolff, der Plastiker, aus. Er enttäuscht.
Sein Stil schwankt zwischen verschiedenen
Vorbildern hin und her, man spürt Maillol,
Fiori, auch wohl kublstische Franzosen. Vie-
les ist so obenhin gemacht, imponiert auf den
ersten Blick, erweist sich dann aber als nicht
solid. Da ist die „Fischfrau aus Lissabon“,
eine hockende Figur, die an Maillol erinnert.
Wie anders aber löst dieser eine solche Auf-
gabe. Er läßt den Beschauer über den rechten
Fuß nicht im unklaren, und auch das linke

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