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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 19
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0634

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Joos de Momper: Winterlandschaft mit Schweinetreibern
Ausgestellt in der Kunsthütte, Chemnitz

de Momper (1564—1635). Sie umfaßt über
5o Gemälde und wurde unter Mithilfe von
Karl Lilienfeld, Dresden, aus deutschem Mu-
seums-, deutschem und holländischem Privat-
und Kunsthandelbesitz zusammengestellt.
ZUR FRAGE DER ÖFFENTLICHEN DENK-
MALPFLEGE IN PREUSZEN
Mit der Übernahme der Verwaltung der ehe-
mals königlichen Schlösser und Gärten hat das
preußische Kultusministerium einen gewalti-
gen Zuwachs an Macht aber auch an Pflichten
erhalten. Es ist ihm eine ganz neue Spartei zu-
gefallen, nämlich „eine profane Denkmal-
pflege“. Sie war bisher nicht da. Auf der
einen Seite gab es Museen, auf der anderen
Seite wohl eine Denkmalpflege, die sich aber
zum allergrößten Teil mit der Erhaltung der
kirchlichen Kunstmonumente der Vergangen-
heit zu beschäftigen hatte.
Man ist sich in weiten Kreisen vielleicht doch
nicht ganz bewußt, welche Summe profaner
Rauten von künstlerischem Wert an den Staat
gelangt ist. Da sind in Berlin das alte Schloß
am Lustgarten, das Museum Schloß Monbijou,

das Schloß Charlottenburg mit Mausoleum,
das Jagdschloß Grunewald, Jagdschloß und
Park Königswusterhausen. In Potsdam das
Stadtschloß, das neue Palais, das Schloß Char-
lottenhof, die Orangerie, Sanssouci, das Mauso-
leum Kaiser Friedrichs, das Belvedere auf
dem Pflingstberg, das Marmorpalais mit dem
neuen Garten, das Schloß Babelsberg, die
Pfaueninsel. In Kassel das Residenzschloß,
das Schloß Wilhelmshöhe mit Park, die Lö-
wenburg bei Kassel, Schloß und Park Wil-
helmsthal, Schloßbesitzung Stolzenfels, Schloß
und Park Brühl bei Köln, das Schloß in Kö-
nigsberg, die Schlösser I lomburg vor der Höhe
und Wiesbaden, und die Schackgalerie in
München.
Der Gedanke liegt nahe, eine machtvolle Or-
ganisation unter einem Generalkonser-
vator der Kunstdenkmale in Preu-
ßen zu schaffen. Wir werden noch in
einem Referat über dasdem Staatsrat vorliegen-
de Denkmalschutzgesetz erklären, warum mit
guten Gründen einer oberen Instanz größere
Einflußmöglichkeit gegeben werden sollte als
bisher. Ist diese durch Personalunion mit je-
ner vereinigt, der die Wahrnehmung der In ter-

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