DOI Heft:
Heft 19
DOI Artikel:Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0635
essen des gesamten großen neuen staatlichen
Kunstbesitzes obliegt, so kann dies nur im
Sinne einer Vereinheitlichung der Verwaltung
liegen. Weitere wichtige Aufgaben ergeben
sich dann von selbst. So die Inventarisierung
der öffentlichen Kunstdenkmäler, wie sie für
einzelne Provinzen schon durchgeführt ist,
systematisch geleitet von einer Zentralstelle.
Damit geht jedoch die Schaffung eines Denk-
mälerarchivs Hand in Hand, d. h. die metho-
dische Bereitstellung photographischen Mate-
rials der öffentlichen, und wenn möglich,
auch der privaten Kunstdenkmale in Preu-
ßen. Umfangreiches ist ja schon heute durch
die Staatliche Bildstelle vorgearbeitet.
Wir möchten es hier ruhig aussprechen, daß
wir für die geeignetste Person eines
Generalkonservators der Kunst-
denkmale in Preußen den Ministe-
rialrat. im Kultusministerium Ernst
Gail halten. Schon heute ist ihm die profane
Abteilung des Denkmalschutzgesetzes zuge-
teilt, das Korreferat im Ausgrabungsgesetz,
die staatlichen Museen in den Provinzen, das
Korreferat der Denkmalpflege, der Schutz
der vorgeschichtlichen Altertümer und die
Staatliche Bildstelle. Die neuen Aufgaben
wären demnach nur organisch aus den alten
entwickelt.
Herr Gail betreut neben dem oben Aufgeführ-
ten vertretungsweise augenblicklich das Waet-
zoldtsche Erbe, die Nationalgalerie, die Kunst-
akademien, die Kunstausstellungen, kurz ge-
sagt, die Angelegenheiten der modernen
Kunst. Die heterogensten Dinge sind zur Zeit
in seiner Hand vereinigt, für jeden Einsichti-
gen ein unhaltbarer, nur provisorischer Zu-
stand, den die systematische Abrundung der
ursprünglichen Aufgaben Dr. Galls, für die
ihn eine ausgezeichnete Kenntnis der alten
Architektur prädisponiert, zum Guten und
Fruchtbaren wenden würde. Alfred Kuhn
Pablo Picasso Zeichnung. 1922
Aus der in Vorbereitung befindlichen Ausstellung »Der Zeichner Picasso«
in der Galerie Flechthenn, Berlin
Kunstbesitzes obliegt, so kann dies nur im
Sinne einer Vereinheitlichung der Verwaltung
liegen. Weitere wichtige Aufgaben ergeben
sich dann von selbst. So die Inventarisierung
der öffentlichen Kunstdenkmäler, wie sie für
einzelne Provinzen schon durchgeführt ist,
systematisch geleitet von einer Zentralstelle.
Damit geht jedoch die Schaffung eines Denk-
mälerarchivs Hand in Hand, d. h. die metho-
dische Bereitstellung photographischen Mate-
rials der öffentlichen, und wenn möglich,
auch der privaten Kunstdenkmale in Preu-
ßen. Umfangreiches ist ja schon heute durch
die Staatliche Bildstelle vorgearbeitet.
Wir möchten es hier ruhig aussprechen, daß
wir für die geeignetste Person eines
Generalkonservators der Kunst-
denkmale in Preußen den Ministe-
rialrat. im Kultusministerium Ernst
Gail halten. Schon heute ist ihm die profane
Abteilung des Denkmalschutzgesetzes zuge-
teilt, das Korreferat im Ausgrabungsgesetz,
die staatlichen Museen in den Provinzen, das
Korreferat der Denkmalpflege, der Schutz
der vorgeschichtlichen Altertümer und die
Staatliche Bildstelle. Die neuen Aufgaben
wären demnach nur organisch aus den alten
entwickelt.
Herr Gail betreut neben dem oben Aufgeführ-
ten vertretungsweise augenblicklich das Waet-
zoldtsche Erbe, die Nationalgalerie, die Kunst-
akademien, die Kunstausstellungen, kurz ge-
sagt, die Angelegenheiten der modernen
Kunst. Die heterogensten Dinge sind zur Zeit
in seiner Hand vereinigt, für jeden Einsichti-
gen ein unhaltbarer, nur provisorischer Zu-
stand, den die systematische Abrundung der
ursprünglichen Aufgaben Dr. Galls, für die
ihn eine ausgezeichnete Kenntnis der alten
Architektur prädisponiert, zum Guten und
Fruchtbaren wenden würde. Alfred Kuhn
Pablo Picasso Zeichnung. 1922
Aus der in Vorbereitung befindlichen Ausstellung »Der Zeichner Picasso«
in der Galerie Flechthenn, Berlin