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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 21
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Salmony, Alfred: Ostasiatische Kunst am Berliner Mark
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0692

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Abb.4- Buddha unter dem Naga. Graubrauner Sand-
stein. Cainbodgia. 11. — 12. Jahrhundert Höhe 55 cm
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der Gegend von Mukden, also aus der Mandschurei stammen soll. Diese An-
nahme hat viel für sich, sie würde vor allem die Besonderheiten der genannten
Stücke erklären und ihrem Zusammenschluß einen vorläufigen Namen geben.
Man wird auch auf anderen Gebieten der chinesischen Kunst die Grenzbezirke
stärker berücksichtigen, wenn erst gesicherte Fundberichte vorliegen.
Der Tradition des Namens getreu, zeigt Worch eine wühl nirgends übertroffene
Fülle von Prunkporzellanen aller Arten und Zeiten. Zu den größten Selten-
heiten des Kunsthandels gehören die in Auberginefarbe und Türkisblau glasierten
Porzellane, von denen vier große Vasen (eine davon auf Abb. 5) ausgestellt sind.
Keramisch bewahren sie eine gewisse Strenge, die sie künstlerisch ebensosehr
als Ausgang der Frühkeramik wie als Beginn der großartigen Dekoration er-
scheinen läßt. Von den vielfarbigen Meisterwerken der Kanghi- und Kien-lung-
Epochen können Abbildungen keine Vorstellung geben.
Im Gegensatz zu einer beliebten, aber unberechtigten, nur als Gegenwirkung
erklärbaren Ablehnung der dekorativen Spätzeiten in der Literatur und auf dem
ausländischen Markt pflegt Worch diese Gattung mit dem größten Erfolg. Selbst-
verständlich gehört bei einer solchen Einstellung zu Porzellan und Halbedelstein
auch der chinesische Teppich. Gute Stücke sind selten gew orden. In der farbigen
Komposition wie in der Anordnung des Päonien-Musters bildet der Teppich der

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