Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

DOI issue:
Heft 22
DOI article:
Rundschau
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0728

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

Christoph Amberger. 1500 —1561 Bildnis
Aus dem Besitz der Firma A. S. Drey, München

fast völlig anerörtert. Und doch sind sie eine
der wichtigsten Fragen in diesem Streit. Viel-
leicht die wichtigste. Man braucht sich nur zu
vergegenwärtigen, daß die zahlreichen in Mün-
chen kaufenden Ausländer, vorab die Ameri-
kaner, nicht etwa wegen der modernen Kunst-
ausstellungen, sondern in erster Linie demAn-
tiquitätenmarkte zuliebe nach München kom-
men. Daß im Altkunsthandel zahlreiche Ob-
jekte umgesetzt werden, derenEinzelwcrt häu-
fig den gesamten Jahresumsatz einer Glaspa-
lastausstellung ausmacht, sei hier nur neben-
bei erwähnt.
In letzter Zeit mehren sich die Stimmen, die
von einer Verlegung des Schwergewichts im
Allkunsthandel von München nach Berlin im-

mer eindringlicher zu berichten wissen. Zu
diesem Problem sollen die folgenden Zeilen
einen Beitrag liefern.
Zunächst ist festzustellen, daß im Altkunst-
handel der Zug nach Berlin in den letzten
Jahren immer mächtigere Formen angenom-
men hat. Viele Berliner Firmen haben durch
bedeutende Vergrößerung ihrer Verkaufshäu-
ser und durch Übersiedlung in das Tiergar-
tenviertel dem Berliner Kunsthandel zu einem
neuen Aufschwung verholfen. Das Herz der
City, die Bellevuestraße, Friedrich-Ebert-Straße
und Viktoriastraße, die teuerste Gegend von
Berlin, ist eine Hochburg des Altkunsthandels
geworden. Auf engstem Raume liegen hier,
rings um das Hotel Esplanade herum, die Ge-

700
 
Annotationen