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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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Franck, Hans: Sieben Sonette
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0351

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Nur: manchmal hätt Ich tiefer atmen mögen,
da^ höher nodi sich meine Friedebögen
geschwungen! So sehr die Seele ich geweitet:
IHN, der sich als die Klarheit um uns breitet,
IHN hab ich nicht eratmet! Am „Gelungen!“
ist mir das erdene Gefäb zersprungen.
5.
GEBET.
7Vuf meinen Knien liege ich vor DIR.
Je V. Erhör mich, schmerzbeglückter Schmerzbezwinger!
Ich bitte nicht: Lalj, Göttlicher, mich Bringer
des Friedens sein, das tausendköpfige Tier —
lalj michs besiegen! — Nein! Wie ziemte mir
— ohnmächtiger als ein Glied an DEINEM Finger —
aus DEINEM Kranze, ruhgekrönfer Ringer,
Ein Blütenblättlein? Ich bitte nur: Daf> hier
der Tempel strahlt, an dessen tiefster Schwelle
die Furien — geblendet von der Helle —
zurück zu ihrem Schattenschüher fliehn:
lalj nie michs — hörst DU: nie! — nie michs vergessen!
Und lalj den Müden manchmal sich vermessen,
vor DEINE Fübe weinend hinzuknien.
6.
ZURÜCK ZU UFERN.
Rufst du uns wieder, Tag, aus Traumgrundtiefen
hinauf zu deinem sonnversengfen Strande?
Rufst du uns wieder aus dem Geisfgebrande,
da alle unsere Wissenswehen schliefen,
zurück zu Ufern? So lege — wie entliefen
wir ihnen? — lege uns mit dem Gewände
des Leibes, Tag, in deine bitteren Bande! —
Nur: Jene Rufe, die sich selber riefen,

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