Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Republik — 1849

DOI Kapitel:
No. 51 - No. 77 (1. März - 31. März)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44148#0297

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Erſcheint Montags ausge-
nommen täglich. In Heidel-
berg oierteljährig 45 kr.
Durch die Poſt bezogen im
ganzcn Großh. Baden | fl.
10 kr. Bei Inseraten koſtet
die dreispalt. Petitzeile 2kr.

Beftellung wird gemacht in
Heidelberg in der Buth-
druckerei von Renner u.
Wolff und bei Kaufmann
Berner; auswärts bei
allen Poſtämtern. Briefe
werden frankirt erbeten.



„„Für das Volk und gegen seine Bedränger.'"



? )

N~ 74A.

Mittwoch, 28. März. 1.849.

Einladung zum Mbonnemenſt.

Mit dem 1. April beginnt ein neues Vierteljahres - Abonnement auf ,, Die Republik. «- Dieselbe wird wie
bisher, auch in Zukunft im Dienste der Revolution gegen die veralteten aber noch bestehenden, unnatürlichen staat-
lichen Einrichtungen, und gegen die das Interesse und die Freiheit des Volkes gefährdenden Gesetze ankämpfen und
die Ideen der sozialen Demokratie unausgesetzt zu verbreiten suchen. Sie wird bemüht sein, ihren Lesern ein voll-
ſtändiges Bild der Creignisse in Deutschland und im Auslande mitzutheilen. Die Republik, erscheint, Montags
ausgenommen, täglich, und kostet in Heidelberg vierteljährig 45 kr. Durch die Poſt bezogen im ganzen Lande
Baden 1 fl. 10 kr. In Heidelberg und dessen nächſter Umgebung kann auch monatweise abonnirt werden und iſt

der Abonnementspreis dann 15 kr.

Die Expedition der Republik.



Programm zur Abhaltung der Kreiskongresse.

Der proviſsoriſche Landesaueſchuß der Volksvereine ſicht |-

die Vereinsorganisation nunmehr so weit gediehen, daß al-
lenthalben die Abhaltung der durch die Statuten vorgeſchric-
benen Kreis-Kongresſe ſtattfinden kann. Er richtet deßhalb an
die 8 Kreisausſchüſſe die Aufforderung, unverzüglich hiezu die
nöthigen Anſtalten zu treffen, und wünſcht, daß diese Kreis-
kongreſſe 8 Tage nach Ostern schnell in Angriff genommen
werden können. Er hält ein gemeinsames nach einer beſtimm-
ten Richtschnur geleitetes Zuſammenwirken der verschiedenen
Kreiskongreſse für erforderlich und empfiehlt deßhalb folgente
Punkte zur Nachachtunne.

1. Die Kreisausſchüſſe machen Tag und Ort des Kon-
greſſes durch ein öffentliches Ausschreiben bekannt und fordern
sämmtliche ihnen untergeordnete Bezirks- und Zweigpvereine
zur Beschickung deſſelben auf.

2. Auf dem Kreiskongreß hat jeder Verein eine Stimme.
Ein Bezirk mit seinen Zweigvereinen kaun ſich auch als ein
Ganzes vertreten laſſcn. Der Bezirksvertreter hat in diesem
Falle so viel Stimmen, als er Vereine vertritt, muß aber von
jedem derselben mit einer geschriebenen Vollmacht versehen sein.
~ Bilden mehrere Orte mit einander einen gemeinsamen
Vorſtand, so iſt ein zuſammengejetzter Verein nur als ein ge-
wöhnlicher Lokalverein anzuſehen.

3. Vor Zusammenkunft des Kreiskongreſſes werden die
HVBezirksvereine ſich mit ihren untergebenen Zweigvereinen über
die Beschickung tes Kongreſſes und der Wahl der dahin zu
sendenden Vertreter verſtändigen.

j 4. Jeder Verein hat bei dem Kreiskongresse ein Verzeich-
niß seiner Mitglieder abzugeben, welches durch den Kreisaps-
ſchvß dem provisoriſchen Landesausſchuſse eingeschickt wird.

Die Verhandlungen der Kreiskongreſſe werden sich ins
Besondere auf nachſtehende Angelegenheiten zu erſtrecken haben :

1. Definitive Feſtſetung des Kreisortes und Kreisaus-

chuſses.
s:: fe; Definitive Feſtſeizung der Bezirksorte.
3. Zutheilung der Zweigvrereine zu den Bezirksvereinen.



A. Etwaige Anſtände gegen die von dem proviſ. Landes-
ausschuß entworfenen Statuten. f
5. Vertretung der Vereine auf dem Landeskongreß.
_ sds wird hier namentlich die Ansicht des Kongresses da-
rüber zu vernehmen ſein, ob auf dem Landeskongreß jeder Ver-
ein für ſich oder die Bezirke als solche zu vertreten find.
" ß. Besondere Wünſche und Anliegen einzelner Vereine.

Nach Abhaltung der Kreiskongreſſe haben die Kreisaus-
schüſſe ihre Berichte an den proviſoriſchen Landesausſchuß ein-
zusenden. Derselbe wird sodann ein Programm über die Zu-
ſammenberufung des Landekonrgeſses erlassen.

Mannheim, 22. März 1849.

Der xroviſ. Landesausſchuß der Volksvereine.

Der Kongreß für den Kreis Heidelberg soll, wie wir
aus ſicherer Quelle erfahren, am 10. April ſtattſinden

Deutſchland.

Heidelberg, den 27. März. Die Devolution ſchrei-
tet raſch vorwärts, und wahrlich die Ungarn tragen kein klei-

nes Stück zur Beförderung der Volksſache bei:. Dembinsky, .

der herrliche Führer des ungariſchen Heeres, hat, wie fo eben
aus Berlin berichtet wird Peſth mit Sturimn genom-
met. Die lithographirte Correſpondenz aus Wien bringt
dieſelbe Nachricht mit folgenden Worten; „, Ein eben aus
Ratibor hier eingetroffenes Privatſchreiben will aus den ver-
läſſigſten Quellen wissen, daß Dembinsky nach einer zuvor ge-
wonnenen Schlacht in Peſth eingerückt sei. Der Verfaßer
des Briefes bemerkt zu dieſer Nachricht, welcher überdies die
Mittheilung beigefügt iſt, das Görgey die Höhen von Raab
besetzt halre : Dembinsky werde im Sturm auf Wien zueilen,
und er habe die Hoffnung geäußert, zu Oſtern der Fußwa-
ſchung beiwohnen zu können. - ; ; ;
Die bedeutende Bewegung unter den Truppen in Wien
bestätigt dieſe herrlichen Nachrichten, und am verdöächtigſten ift,
daß Wien plöglich ſtärker befe ſtigt wir d. Die Verrdä-
ther und Mörder in Wien hat eine ungeheure Angſt befallen.
Man ſchreit nach Unterhandlungen mit den Siegern, und
 
Annotationen