Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0028
DOI Heft:
Heft 2 (12. Oktober 1908)
DOI Artikel:Die Firma Ernst Wasmuth A.-G. in Berlin und der Paragraph 20 der neuen Kunstschutzgesetzes
DOI Artikel:Ausstellungen / Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Staatliche Kunstpflege / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Hochschulen / Personalien / Stipendien und Stiftungen / Vereine / Urheberrecht / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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20
Die Werkstatt der Kunst.
Heft 2.
die Häuser und sonstigen Gebäude und teilt erst dann den
Urhebern dieses Faktum mit. Sie würde auch diese nach-
trägliche Mitteilung wahrscheinlich unterlassen, wenn sie
nicht meistens für eine deutliche Publikation die Grund-
risse usw. benötigte. Sie hat deshalb die Gepflogenheit,
den Architekten auf einem vorgedruckten Formular mit-
zuteilen, daß dieses oder jenes Haus von ihr photographiert
worden sei, und dann noch um Überlassung der Grund-
risse und Pläne der betreffenden Häuser zu ersuchen. Die
Architekten werden durch dieses Verfahren in eine eigen-
tümliche Lage versetzt. Sie können gegen das Photogra-
phieren ihrer Häuser nichts machen; es würde aber ferner
gegen ihre künstlerischen Interessen verstoßen, wenn diese
Aufnahmen der äußeren Ansicht allein reproduziert würden,
ohne daß die Lage und die übrige Gestalt des Hauses durch
Grundrisse usw. erläutert wären. In den meisten Fällen
sehen sie sich also durch das Verfahren jenes Verlegers ge-
nötigt und veranlaßt, auch noch die Grundrisse und übrigen
Zeichnungen zur Veröffentlichung herzugeben.
Ls wäre wirklich genügend, wenn die Firma wasmuth
nur das ausbeuten würde, was ihr leider mit keiner gesetz-
lichen Handhabe verboten werden darf. Sie beschränkt sich
aber darauf nicht, sondern sie fußt auf der Gesetzesunkenntnis
der Künstler und greift zu recht bedenklichen Mitteln. Ans
sind zwei Fälle bekannt geworden, in denen erstens der
Photograph der Firma in ein neugebautes Haus gegangen
ist und sich — entgegen der Wahrheit — dessen Besitzer
gegenüber auf einen direkten Auftrag des Architekten, in
dem Grundstück zu photographieren, berufen, zweitens Auf-
nahmen auf einem Privatgrundstück gemacht hat, ohne den
Architekten oder Bauherrn um Erlaubnis zu fragen. In
beiden Fällen sind Aufnahmen zustande gekommen und ver-
breitet worden, die von öffentlichen wegen und Plätzen
aus nicht möglich gewesen wären; sie bedeuteten also ohne
Zweifel eine Ueberschreitung der nach tz 20 des neuen
Kunstfchutzgesetzes gegebenen Befugnisse des Nachbildners.
Diese Fälle stehen wahrscheinlich nicht vereinzelt da;
es wäre deshalb sehr wünschenswert, wenn uns aus dem
Leserkreis ähnliche Fälle und Erlebnisse mit was-
muth bekannt gegeben würden. Es ist jedenfalls not-
wendig, gegen solche Uebergriffe derjenigen Verleger zu pro-
testieren, die ohnedies, auf den Buchstaben des Gesetzes
fußend, es nicht durch den Takt für geboten halten, sich
mit den Künstlern und Urhebern in Verbindung zu setzen,
sondern mit deren geistigem Eigentum nach Belieben schalten
und große Geschäfte machen. Solche Verleger verdienen
unsererseits keine Rücksicht. — Interessant ist es übrigens,
zu erwähnen, daß die Firma wasmuth in einem Falle,
der sie selbst betraf, die photographische Aufnahme eines
Gebäudes zu verbieten versuchte, obwohl eine, allerdings
nicht notwendige aber aus Anstand erbetene, schriftliche Er-
laubnis des betreffenden Architekten vorlag. O. W. V. K.
- Eröffnete Ausstellungen
den Ausschank des kgl. Hofbräuhauses München in Berlin),
Ludwig Voß (s), Max Lbersberger (z), K. Tschuppik, Josef
Bauer (3), I. H. Bahr (2), Heinrich Stahl (z), Emma Beer-
mann (s), Max Rottmanner (2), The. Bühler, Fritz Bayer-
lein, Ida v. Lasser-Schmalix (2), Hans Heinen, L. Skram-
stad, Hüsgen (2), Bennewitz, A. Desclabissae, Karl Keßler,
Franz Multerer, Franz Frankl, Hans Klatt (2), Josef
Mauder (3 Rahmen mit farbigen Zeichnungen), Paul
Wolff, Th. Puchta, Konrad Strobl (2). Kl
Stuttgart. (Hofkunst Handlung Ludwig Sch aller.)
Zurzeit ausgestellt: 100 Originalradierungen und 45 Gel-
gemälde von Felix Hollenberg-Stuttgart. Ferner Litho-
graphien und Algraphien von Prof. Schmoll von Eisen-
werth, G. Lebrecht und Radierungen von Balestrieri, Helleu,
Hermann Ritter u. a. Ain 2. Oktober eröffnete die Firma
in der Vorhalle des Landesgewerbemuseums eine Aus-
stellung französischer Griginalradierungen. K
Stuttgart. Vom Vorort Stuttgart wurde am 5. Oktober
in Richtung Heilbronn in Umlauf gesetzt: Sendung Nr. 9
des süddeutschen Turnus, enthaltend Gemälde von Samuel
H. Lrone, Paul Lumnitzer Ho), Richard Anschütz Hg),
Thure Lederström (2), L. Winter, El. Hahn (s), F. Best,
M. Schwab (6), wilh. Frey (2), Hugo Kreyßig H), farbige
Zeichnungen, Griginalholzschnitte, Originallithographien
von Rud. Siegmund (s), El. Hahn (z), L. Winter (z),
Bronze von Jos. Hinterseher. K
Stuttgart. (Im württembergischen Kun st verein)
neu ausgestellt: Gemälde von w. Trübner (8), Th. Hummel
(3), H. Balufchek (2), w. Brandenburg (2), H. Nauen (2),
R. Hellwag (2), L. Hegenbarth (2), G. Kampmann HP,
L. Drück v. Stockmayer (5), R. Breyer, F. Rumpf; farbige
Zeichnungen und Pastelle von Otto Sohn-Rethel (2), He'id
v. Weiler (8); Bronzen von Otto Pilz (2) usw. K
Stuttgart. (LudwigSchaller, Königl. Hofkunsthandlung,)
Marienstraße 4-4. Radierervereinigung Künstler-
bund Stuttgart: Aulhorn (z), A. Eckener (zz), L. Gold-
schmitt (-4), Faure (z), G. Lebrecht (z), Legler H), Mutzen-
becher (5), Nicolaus (-4), Obier (6), Stählin (2), Schlipf (s),
wimmer H). — Von einzelnen Künstlern werden noch
Blätter hinzukommen. K
Stuttgart. (Im württembergischen Kunstverein)
wurden verkauft die Gemälde: „weiblicher Akt" von
Eurt Herrmann, „Kind am Baukasten" von Fritz Haß,
„Fasanen" von H. Biedermann-Arendts. K
Weimar. (Großherzogliches Museum.) Neu ausgestellt:
Skulpturen von Meisterschülern des Prof. Adolf Brütt-
weimar; Gemälde und graphische Arbeiten von Walther
Klemm und Earl Thiemann-Dachau. Kl
Wiesbaden. (Galerie Banger.) Neu ausgestellt: w. Röh-
ling, w. Tiedjen (Sammlung). K
Wiesbaden. (Galerie Banger,) Luisenstraße 9. Neu
ausgestellt: Kurt Kempin (2), Hans pilliet (6), Walther
Klemm Ho), Karl Thiemann Ho); ferner eine kunstgewerb-
liche Sammlung von Frieda Best. Kl
- Laufende Dreisausfckreiben -
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenst a u d
Ort der Ein-
lieferung
4
(5. Gkt.
Ausstellungsxlakat
Halle a. S.
34
45.Gkt.
Thermos-Plakat
Berlin
44
^5. Gkt.
Grabdenkmal Wolf
München
44
46. Vkt.
Raußendorff-Preis
Berlin
22
4 6. Vkt.
Rohrsches Stipendium für Architekten
Berlin
22
49. Okt.
Aufbau mit Wasserbecken
Meerane
-46
20.-27.
Vktober
Illustriertes Kinderbuch
Berlin
27
4.Nov.
Kunstgewerbliche Gegenstände
Prag
-46
2. Nov.
Künstlerinnen
Berlin
30
45. Nov.
Frauenbildnisse
Dresden
42
45.Nov.
Lhrenkette
Wien
43
45.Nov.
Bismarckturm
Bochum
-46
l. Dez.
25 Pfennig-Stück
Berlin
42
0 Dez.
Erbauungsbilder
München
42
45. Dez.
Brunnendenkmal
Düsseldorf
42
t.Mai oy
Technischen Hochschule
Berlin
50
Die Werkstatt der Kunst.
Heft 2.
die Häuser und sonstigen Gebäude und teilt erst dann den
Urhebern dieses Faktum mit. Sie würde auch diese nach-
trägliche Mitteilung wahrscheinlich unterlassen, wenn sie
nicht meistens für eine deutliche Publikation die Grund-
risse usw. benötigte. Sie hat deshalb die Gepflogenheit,
den Architekten auf einem vorgedruckten Formular mit-
zuteilen, daß dieses oder jenes Haus von ihr photographiert
worden sei, und dann noch um Überlassung der Grund-
risse und Pläne der betreffenden Häuser zu ersuchen. Die
Architekten werden durch dieses Verfahren in eine eigen-
tümliche Lage versetzt. Sie können gegen das Photogra-
phieren ihrer Häuser nichts machen; es würde aber ferner
gegen ihre künstlerischen Interessen verstoßen, wenn diese
Aufnahmen der äußeren Ansicht allein reproduziert würden,
ohne daß die Lage und die übrige Gestalt des Hauses durch
Grundrisse usw. erläutert wären. In den meisten Fällen
sehen sie sich also durch das Verfahren jenes Verlegers ge-
nötigt und veranlaßt, auch noch die Grundrisse und übrigen
Zeichnungen zur Veröffentlichung herzugeben.
Ls wäre wirklich genügend, wenn die Firma wasmuth
nur das ausbeuten würde, was ihr leider mit keiner gesetz-
lichen Handhabe verboten werden darf. Sie beschränkt sich
aber darauf nicht, sondern sie fußt auf der Gesetzesunkenntnis
der Künstler und greift zu recht bedenklichen Mitteln. Ans
sind zwei Fälle bekannt geworden, in denen erstens der
Photograph der Firma in ein neugebautes Haus gegangen
ist und sich — entgegen der Wahrheit — dessen Besitzer
gegenüber auf einen direkten Auftrag des Architekten, in
dem Grundstück zu photographieren, berufen, zweitens Auf-
nahmen auf einem Privatgrundstück gemacht hat, ohne den
Architekten oder Bauherrn um Erlaubnis zu fragen. In
beiden Fällen sind Aufnahmen zustande gekommen und ver-
breitet worden, die von öffentlichen wegen und Plätzen
aus nicht möglich gewesen wären; sie bedeuteten also ohne
Zweifel eine Ueberschreitung der nach tz 20 des neuen
Kunstfchutzgesetzes gegebenen Befugnisse des Nachbildners.
Diese Fälle stehen wahrscheinlich nicht vereinzelt da;
es wäre deshalb sehr wünschenswert, wenn uns aus dem
Leserkreis ähnliche Fälle und Erlebnisse mit was-
muth bekannt gegeben würden. Es ist jedenfalls not-
wendig, gegen solche Uebergriffe derjenigen Verleger zu pro-
testieren, die ohnedies, auf den Buchstaben des Gesetzes
fußend, es nicht durch den Takt für geboten halten, sich
mit den Künstlern und Urhebern in Verbindung zu setzen,
sondern mit deren geistigem Eigentum nach Belieben schalten
und große Geschäfte machen. Solche Verleger verdienen
unsererseits keine Rücksicht. — Interessant ist es übrigens,
zu erwähnen, daß die Firma wasmuth in einem Falle,
der sie selbst betraf, die photographische Aufnahme eines
Gebäudes zu verbieten versuchte, obwohl eine, allerdings
nicht notwendige aber aus Anstand erbetene, schriftliche Er-
laubnis des betreffenden Architekten vorlag. O. W. V. K.
- Eröffnete Ausstellungen
den Ausschank des kgl. Hofbräuhauses München in Berlin),
Ludwig Voß (s), Max Lbersberger (z), K. Tschuppik, Josef
Bauer (3), I. H. Bahr (2), Heinrich Stahl (z), Emma Beer-
mann (s), Max Rottmanner (2), The. Bühler, Fritz Bayer-
lein, Ida v. Lasser-Schmalix (2), Hans Heinen, L. Skram-
stad, Hüsgen (2), Bennewitz, A. Desclabissae, Karl Keßler,
Franz Multerer, Franz Frankl, Hans Klatt (2), Josef
Mauder (3 Rahmen mit farbigen Zeichnungen), Paul
Wolff, Th. Puchta, Konrad Strobl (2). Kl
Stuttgart. (Hofkunst Handlung Ludwig Sch aller.)
Zurzeit ausgestellt: 100 Originalradierungen und 45 Gel-
gemälde von Felix Hollenberg-Stuttgart. Ferner Litho-
graphien und Algraphien von Prof. Schmoll von Eisen-
werth, G. Lebrecht und Radierungen von Balestrieri, Helleu,
Hermann Ritter u. a. Ain 2. Oktober eröffnete die Firma
in der Vorhalle des Landesgewerbemuseums eine Aus-
stellung französischer Griginalradierungen. K
Stuttgart. Vom Vorort Stuttgart wurde am 5. Oktober
in Richtung Heilbronn in Umlauf gesetzt: Sendung Nr. 9
des süddeutschen Turnus, enthaltend Gemälde von Samuel
H. Lrone, Paul Lumnitzer Ho), Richard Anschütz Hg),
Thure Lederström (2), L. Winter, El. Hahn (s), F. Best,
M. Schwab (6), wilh. Frey (2), Hugo Kreyßig H), farbige
Zeichnungen, Griginalholzschnitte, Originallithographien
von Rud. Siegmund (s), El. Hahn (z), L. Winter (z),
Bronze von Jos. Hinterseher. K
Stuttgart. (Im württembergischen Kun st verein)
neu ausgestellt: Gemälde von w. Trübner (8), Th. Hummel
(3), H. Balufchek (2), w. Brandenburg (2), H. Nauen (2),
R. Hellwag (2), L. Hegenbarth (2), G. Kampmann HP,
L. Drück v. Stockmayer (5), R. Breyer, F. Rumpf; farbige
Zeichnungen und Pastelle von Otto Sohn-Rethel (2), He'id
v. Weiler (8); Bronzen von Otto Pilz (2) usw. K
Stuttgart. (LudwigSchaller, Königl. Hofkunsthandlung,)
Marienstraße 4-4. Radierervereinigung Künstler-
bund Stuttgart: Aulhorn (z), A. Eckener (zz), L. Gold-
schmitt (-4), Faure (z), G. Lebrecht (z), Legler H), Mutzen-
becher (5), Nicolaus (-4), Obier (6), Stählin (2), Schlipf (s),
wimmer H). — Von einzelnen Künstlern werden noch
Blätter hinzukommen. K
Stuttgart. (Im württembergischen Kunstverein)
wurden verkauft die Gemälde: „weiblicher Akt" von
Eurt Herrmann, „Kind am Baukasten" von Fritz Haß,
„Fasanen" von H. Biedermann-Arendts. K
Weimar. (Großherzogliches Museum.) Neu ausgestellt:
Skulpturen von Meisterschülern des Prof. Adolf Brütt-
weimar; Gemälde und graphische Arbeiten von Walther
Klemm und Earl Thiemann-Dachau. Kl
Wiesbaden. (Galerie Banger.) Neu ausgestellt: w. Röh-
ling, w. Tiedjen (Sammlung). K
Wiesbaden. (Galerie Banger,) Luisenstraße 9. Neu
ausgestellt: Kurt Kempin (2), Hans pilliet (6), Walther
Klemm Ho), Karl Thiemann Ho); ferner eine kunstgewerb-
liche Sammlung von Frieda Best. Kl
- Laufende Dreisausfckreiben -
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Gegenst a u d
Ort der Ein-
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4
(5. Gkt.
Ausstellungsxlakat
Halle a. S.
34
45.Gkt.
Thermos-Plakat
Berlin
44
^5. Gkt.
Grabdenkmal Wolf
München
44
46. Vkt.
Raußendorff-Preis
Berlin
22
4 6. Vkt.
Rohrsches Stipendium für Architekten
Berlin
22
49. Okt.
Aufbau mit Wasserbecken
Meerane
-46
20.-27.
Vktober
Illustriertes Kinderbuch
Berlin
27
4.Nov.
Kunstgewerbliche Gegenstände
Prag
-46
2. Nov.
Künstlerinnen
Berlin
30
45. Nov.
Frauenbildnisse
Dresden
42
45.Nov.
Lhrenkette
Wien
43
45.Nov.
Bismarckturm
Bochum
-46
l. Dez.
25 Pfennig-Stück
Berlin
42
0 Dez.
Erbauungsbilder
München
42
45. Dez.
Brunnendenkmal
Düsseldorf
42
t.Mai oy
Technischen Hochschule
Berlin
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