Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (8.1908/1909)

522 Die Werkstatt der Kunst. Heft 28.

Mitglied der König!. Akademie der Künste und Mitglied
des Senats, I. Schriftführer; Prof. Or. Voß, Konservator
der Kunstdenkmäler Thüringens, II. Schriftführer; Geheimer
Regierungsrat von Klitzing, Präsident der preußischen
Zentral-Bodenkredit-Aktiengesellschaft, Schatzmeister; Justiz-
rat Gerhard, Rechtsanwalt und Notar, juristischer Beirat;
Architekt Dr.-Ing. H. Muthesius, König!. Geheimer
Regierungsrat, Vorsitzender des Vereins für deutsches Kunst-
gewerbe, Beisitzer; Bildhauer Friedrich Pfannschmidt,
Präsident des Künstlerverbandes deutscher Bildhauer, Bei-
sitzer; Bildhauer Prof. non. o. Emil Friedrich Graf von
Schlitz gen. von Görtz, Präsident der I. Kammer des
Großherzogtums Neffen, Beisitzer; Geheimer Regierungsrat
Wilhelm von Siemens, Fabrikbesitzer, Beisitzer; Ehristoph
Graf Vitzthum von Eckstädt, König!. Sächsischer Gesandter
und bevollmächtigter Minister, Beisitzer.
Der Gesaintvovstand
1. Bezirk: Rsrdtzeutschlarid.
Ballin-Hamburg, Generaldirektor der Hamburg-Amerika-
linie; wirklicher Geheimer Rat Exzellenz Becker-Berlin,
Oberbürgermeister a. D., t- Vizepräsident des Herrenhauses;
Bildhauer Hans Dam mann-Berlin; Maler Prof. L. Dett-
mann, Direktor an der Kunstakademie in Königsberg i. pr.;
Maler Prof. Otto 6. Engel-Berlin, Mitglied der Akademie
der Künste, Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes;
Geheimer Kommerzienrat Ludwig Goldberger-Berlin;
Arthur von Gwinner-Berlin, Direktor der Deutschen
Bank; Kommerzienrat Dr.-Ing. Hallbauer, General-
direktor der Aktiengesellschaft Lauchhammer (Prov. Sachsen);
Bildhauer Prof. Hugo Kaufmann-Berlin; Geheimer Gber-
sinanzrat M. von Klitzing-Berlin, Direktor der Bank für
Handel und Industrie; Maler Prof. Max Liebermann-
Berlin, Mitglied der Akademie der Künste; Bildhauer Prof.
Ludwig Manzel-Berlin, Mitglied der Akademie der Künste
und Mitglied des Senats; Kapitän zur See a. D. A. Men-
fing-Berlin; Staatsminister Exzellenz Th. von Möller-
Berlin und Kupferhammer-Brackwede; Verlagsbuchhändler
Rudolf Mosse-Berlin; Geheimer Regierungsrat Schwa-
bach-Berlin, Mitglied des Reichstags.
2. Bezirk: Rheinland-Westfalen.
Generalsekretär Or. w. Beumer-Düsseldorf, Mitglied des
Reichstags und des Hauses der Abgeordneten; Bildhauer
G. von Bochmann d. I.-Düsseldorf; Maler Prof. E. von
Gebhard-Düsseldorf, Mitglied der Akademie der Künste;
Kommerzienrat Generalkonsul August Frhr. vonderHeydt-
Bankherr-Elberfeld; Bildhauer Prof. Earl Janssen, Lehrer
an der Kunstakademie in Düsseldorf; Prof. Or. Heinrich
Kraeger, Lehrer der Literatur- und Kunstgeschichte an
der Kunstakademie in Düsseldorf; Prof. Kreis, Direktor
der Kunstgewerbeschule zu Düsseldorf; Maler Prof. Fritz
Roeber, Direktor der Kunstakademie in Düsseldorf.
5. Bezirk: Mitteldeutsche Staaten.
Bildhauer Prof. A. Brütt, Mitglied des Senats der Aka-
demie der Künste in Berlin; Kunsthistoriker Or. F. Graefe;
Maler Prof. Th. Hagen; Harry Graf von Keßler, ge-
schäftssührender Vizepräsident des Deutschen Künstlerbundes;
Hofrat Or. Karl Koetschau, Direktor der Großherzoglichen
Museen; Maler Prof. Hans Olde, Direktor der Groß-
herzoglichen Kunstschule; Maler Prof. Max Thedy, Lehrer
an der Großherzoglichen Kunstschule; sämtlich in Weimar.
Bezirk: Aönigrcich Sachsen.
Kommerzienrat Georg Arn hold-Dresden ; Gberjustizrat
Or. Ed. Giese-Dschatz, Mitglied des Reichstags; Hofbuch-
händler Ludwig w. Gutbier-Dresden, Inhaber der Galerie
Ernst Arnold; B. Hille-Leipzig, Direktor der Leipziger
Straßenbahn; Kommerzienrat Henri Palmio-Dresden,
König!. Großbritannischer Konsul; Bildhauer Wirklicher
Geheimer Rat Exzellenz Johannes Schilling-Dresden;
Prof. Or. Vans w. Singer-Dresden, Direktorialassistcnt

am König!. Kupferstichkabinett; Maler Prof. Robert Stcrl-
Dresden, Lehrer an der Kunstakademie; Geheimer Nosrat
Prof. Or. Georg Treu-Dresden, Direktor der König!. Skulx-
turensammlung.
5. Bezirk: Königreich Württemberg.
Maler Prof. Larlos Grethe, Lehrer an der König!. Kunst-
akademie; Ministerialdirektor Or. Herrn, von Habermaas;
Bildhauer Prof. Ludwig Habich, Lehrer an der Technischen
Hochschule; Maler Prof. R. von Haug, Direktor der Aka-
demie der bildenden Künste; Prof. Or. Ioh. Hieber, Reichs- tz
und Landtagsabgeordneter; Architekt Prof. B. Pan kok,
Vorstand der König!. Lehr- und Versuchswerkstätten; Konsul
Albert Schwarz jr.; Or. Erich Willrich, Vorstand des
König!. Kupferstichkabinetts; sämtlich in Stuttgart.
6. Bezirk: Baden und Llsatz-Lothringen.
Geheimer Gberregierungsrat Or. Boehm; Wirklicher Ge-
heimer Rat Exzellenz Or. A. von Bürklin, Vizepräsident
der I. Kammer; Landgerichtsdirektor Or. Eller; Gber-
kammerherr Exzellenz Frhr. von Friesen, Nofmarschall
a. D.; Prof. Hoffacker, Direktor der Kunstgewerbeschule;
E. F. Otto Müller, Generalvertreter kunstgewerblicher
Werkstätten; Wirklicher Geheimer Rat Exzellenz Or. Ed.
Nicolai, Präsident der Generalintendanz der Großherzog-
lich Badischen Zivilliste; Maler Prof. G. Schönleber,
Lehrer an der Akademie der bildenden Künste; Maler Prof.
Hans von Volkmann; Bildhauer Prof. Or. Kon. c. Her-
mann Volz, Lehrer an der Akademie der bildenden Künste;
sämtlich in Karlsruhe.
Sonstige Bezirke:
Die Gesamtvorstände der Bezirke Bayern und Hessen,
sowie der Auslandsbezirke England und Belgien-Hol-
land waren zur Zeit der Drucklegung dieses Aufrufes noch
in Neubildung begriffen und konnten daher deren Vorstands-
mitglieder an dieser Stelle nicht namhaft gemacht werden.

—.
(leber Plakat-Preisausschreiben

Ls mag sein, daß das Ergebnis eines Preisausschreibens
sehr von der Zusammensetzung des Preisrichter-Kollegiums
abhängig ist. Dieser Zweifel wird nach jeder Konkurrenz
auftauchen, und die einen gewissen Vorwurf enthaltende
Frage wird so lange unbeantwortet bleiben, bis einmal
die Probe auf das Lxempel vorliegt, ein Experiment, das
aber kaum jemals gemacht werden wird. Bei Preisaus-
schreiben wird nach dem Ergebnis nie eine allgemeine
Zufriedenheit herrschen; das erklärt am deutlichsten schon
die Tatsache des Zahlenverhältnisses, denn bei einem an-
genommenen Durchschnitt von soo Einsendern werden
meistens -490 leer ausgehen — ^90, die durch ihre Beteiligung
dokumentierten, daß sie alle auf einen Preis gerechnet haben.
Es wird immer angenommen, die Enttäuschungen
lägen allein bei den Künstlern und das Risiko sei ein
durchaus einseitiges. Dieses Urteil trifft nicht ganz zu,
denn auch die ausschreibende Firma setzt ihren hohen Ein-
satz auf den Zufall, sofern sie in den Bedingungen erklärt,
die ausgesetzten Preise kämen auf jeden Fall und in der an-
gegebenen Höhe zur Verteilung. Anders, und nach meiner
Ansicht nicht gerade vornehm, ist es, wenn die Preise unter
dem Vorwande, die Oualität der für die Preise vorgeschla-
genen Entwürfe entspreche nicht den Erwartungen, in
Summen geteilt werden, die unter normalen Verhältnissen
gerade die Höhe gewöhnlicher Honorare erreichen. Dann
wird das Preisausschreiben als solches illusorisch, denn von
Preisen kann im Ernst keine Rede mehr sein. Jeder
sachlich urteilende Beobachter wird zu dein Resultat gelangen
müssen, daß die ausschreibende Firma in demselben Maße
wie die beteiligte Künstlerschaft sich den: Glückspiel hingibt
(um dieses vielgebrauchte Wort nicht zu umgehen, sei es
auch hier in die Debatte geworfen). Wenn eine Firma