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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

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Heft 21 (22. Februar 1909)
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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen / Ausstellungen
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St. Lukas, Mitverlag
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0296

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tätigen Werbeagenten angewandt. So beruft sich neuer-
dings ein solcher Vertreter, der in Deutschland für eine
Pariser Ausstellung arbeitet, aus eine Vollmacht, „die von
der französischen Regierung beglaubigt ist und als Legiti-
mation im ganzen Verkehr gilt". Selbstverständlich kommt
auch hier weder eine Beglaubigung der Bonität der Aus-
stellung noch etwa eine regierungsseitige Bestallung des
betreffenden Agenten in Frage, sondern gleichfalls lediglich
eine einfache Unterschriftsbeurkundung. Vor allen der-
artigen Irreführungen und Tricks kann die „Ständige
Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie" nicht
oft und dringend genug warnen.
Dresden. Zur Großen Aquarellausstellung Dresden
tyoy, die in der Zeit vom t 5. Mai bis (Oktober
stattfindet, sind jetzt die Einladungen ergangen. Die Aus-
stellung soll Aquarelle und Pastelle enthalten, während
Zeichnungen nach Vereinbarung mit dem Deutschen Künstler-
bunde mit Rücksicht aus dessen fast gleichzeitig stattfindende
graphische Ausstellung ausgeschlossen sind. Zur Ver-
schönerung der Ausstellung werden auch Werke der Klein-
plastik in edlem Material ausgenommen. Die Räume des
Ausstellungsgebäudes auf der Brühlschen Terrasse sollen
einer durchgreifenden Neugestaltung unterzogen werden.
Neben den Deutschen werden die Künstler Gesterreich-Ungarns
gesondert ausstellen, auch ist die Einrichtung eines kleinen
internationalen Saales mit ausgesuchten Kunstwerken ins
Auge gesaßt. Der Ausstellungsleitung, deren Vorsitzender
der wirk!. Geh. Rat Or. Graf Vitzthum von Eckstädt ist,
gehören u. a. folgende Künstler an: Artur Kampf-Berlin,
peinrich Permanns-Düsseldorf, Ludwig Dill-Karlsruhe, Pans
von Bartels, Angelo Jank, Leo Putz und Fritz von Uhde
in München, Fritz Mackensen-Weimar, peinrich Lefler-Wien,
Karl Bantzer, Peter Pöppelmann, Fritz Schumacher und
Gskar Zwintscher in Dresden. Die Anmeldung der Kunst-
werke ist bis zum t 5. März an das Sekretariat der Großen
Aquarellausstellung Dresden, Brühlsche Terrasse, zu richten,
von wo auch das ausführliche Programm bezogen werden
kann. t-—(5. April Einlieferung im Ausstellungs-
gebäude.
Dresden. (Dresdener Kunstgenossenschaft.) „Erste
Kunstausstellung im Künstlerhause ^909", veranstaltet von
der Dresdener Kunstgenossenschaft vom 5. Juni bis Anfang
September. Anmeldung zwischen so.— ts. Mai an die
Ausstellungskommission im Künstlerhause, Grunaerstraße.
Einlieferung der Kunstwerke am 2t- und 22. Mai im
Künstlerhause von 9—6 Uhr. Die Ausstellungskommission. /I
Düsseldorf. (von der Großen Kunstausstellung
Düsseldorf ^909), „Verein zur Veranstaltung von Kunst-
ausstellungen", empfingen wir folgendes Schreiben: „In
Ihrem geschätzten Blatte Nr. findet sich eine dem .Ber-
liner Tageblatte' entnommene Notiz, welche den Anschein
erweckt, daß die Düsseldorfer Künstlerschaft von jetzt ab
beschlossen habe, die anderen Kunstzentren nicht
mehr korporativ einzuladen. Es ist dies eine
irrige Auffassung. Nur durch eine Zwangslage ist
die hiesige Künstlerschaft veranlaßt worden, von dem bis-
herigen Modus Abstand zu nehmen. Es war zuerst be-
stimmt worden, daß in allen verfügbaren Räumen des
Kunstpalastes in diesem Jahre eine Ausstellung für christ-
liche Kunst stattfinden solle (wie denn auch Ihr Arbeits-
kalender zuerst stets nur von einer christlichen Kunstaus-
stellung berichtete und erst seit kurzem unsere Veranstaltung
hinzugefügt hat). Gegen diesen Beschluß trat die
Künstlerschaft auf und setzte es durch, daß sie einen,
wenn auch, kleineren Teil des Kunstpalastes für ihre Aus-
stellungen erhielt. Daher konnte von korporativen
Einladungen keine Rede mehr sein und man ging,
um aber doch auch auswärtigen Künstlern eine Stätte zu
bieten, unter Beschränkung der eigenen Künstlerschaft, zur
persönlichen Einladung über, pochachtungsvoll Prof. p.
Permanns, Vorsitzender.
Paris. Der Salon der Unabhängigen wird im Jahre
tyto wahrscheinlich im (llranä kalais, das für Kunstaus-

peft 2P

stellungen ausdrücklich bestimmt ist, seine Ausstellung ver-
anstalten. Damit kommt diese Ausstellung endlich in das
offizielle Ausstellungsgebäude. Im vorigen Jahre waren
6000 Werke ausgestellt. Jedes Mitglied hat das
Recht, auszu st eilen; auch sür die deutschen Künstler in
Paris ist der Salon der Unabhängigen eigentlich die einzige
Ausstellungsgelegenheit. "
Wiesbaden. Der Kun st ausschuß der Ausstellung
Wiesbaden ^909 (Vorsitzender: Iustizrat Or. Romeiß)
hat I. Th. Schall, den bisherigen Direktor des „Badener
Salon", zum Mitglied ernannt und demselben die Ge-
schäftsführung der am b Mai d. I. zu eröffnenden
Kunstausstellung übertragen. — Der nach den Plänen
des Kunstmalers Pans Völcker-Wiesbaden von der
Architektenfirma werz äc puber — Erbauer des hiesigen
Landeshauses — zu erstellende Kunsttempel findet in der
Mitte der Ausstellung für pandwerk und Gewerbe, Kunst
und Gartenbau und zwar gegenüber dem Paupteingang
an der Südseite des Bahnhofs, einen sehr bevorzugten
Platz. Das mit stattlicher Fassade versehene Gebäude wird
bei einer Außenlänge von 50 und einer Breite von ZO m
t? Säle von insgesamt H00 laufenden Meter Behangfläche
enthalten. Die Anordnung und Dimensionen der einzelnen
Räume, welche mit einem großen palbrund für Plastik
abschließen, sind durchaus zweckentsprechend und werden
bezüglich der inneren Ausstattung einen schlichtvornehmen
Charakter tragen. Zur Beschickung dieser Kunstausstellung
sind an erster Stelle westdeutsche Künstler aufge-
fordert worden, jedoch sollen, soweit es der immerhin be-
schränkte Raum zuläßt, noch eine Anzahl besonders
hervorragende Kunstwerke durch persönliche Einladung
hinzugezogen werden. Die Einsendung der Gemälde
und graphischen Arbeiten soll aber nicht vor dein 15. März
und zwar bis ; 0. April, die Einsendung der plastischen
Werke dagegen nicht vor dein p April bis spätestens
t 0. April erfolgen.

- St. Lukas, Mit»erlag -
Die Kunstanstalt St. Lucas in Berlin ver-
sendet Zirkulare an die Künstler, in der diese zu einem
sogenannten „Mitverlag" aufgefordert werden.
Wir halten diesen Vorschlag im allgemeinen und
besonderen als sehr ungünstig für die Künstler.
Leider fehlt uns der Raum, uns in dieser Nummer
ausführlich dazu zu äußern, was aber in der nächsten
Nummer geschehen soll. O.W. O. X.
UliLkke tieuW Köilsgk, lliö Mctlliek kulMöntin. ölsttei' lik. 1h
bat folgenden Inbalt: Lin Kriek Segantinis. Von
bl. L. (Lcbluss.) — Oie Künstlersteinreicbnung.
Von soll. Nai-Tilsit. (3cbluss.) — Oer Kampf
gegen äie gewerblicke Verwendung von LIeiweiss.
Von ing. cbem. Julius (llrünwald - Oafescbotte. —
Ver8cbwinäenäe Karben.

Die verehrlichen Bezieher der „Werkstatt der Kunst"
werden höflich gebeten, bei jeder Meldung von wohnungs-
bezw. Aufenthaltorts-Aenderuug der unterzeichneten
Geschäftsstelle mit anzugeben, ob diese Aenderung nur
für wenige Wochen oder für längere Zeit beabsichtigt ist.
Unbestimmte Angaben wie z. B. auf kurze Zeit, zur Zeit,
bis auf weiteres, Widerruf ufw. wolle man unterlassen.
Leipzig. Die Geschäftsstelle
der „Werkstatt -er Arrrrst".

Die Werkstatt der Kunst.
 
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