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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

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Heft 15 (11. Januar 1909)
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Neuere Kunstliteratur
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Preisausschreiben / Vereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0212

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20H

Die Werkstatt der Kunst.

Lieft s5.

mit Text. München tfiO8, Verlag der vereinigten Kunst-
anstalten, A.-G.
Das vorliegende Werk verdankt seine Entstehung dem
Bedauern eines Künstlers über die durch die Anforderungen
der Neuzeit oder durch den Unverstand der Besitzer ent-
standene Verunstaltung interessanter und eigenartiger Bau-
werke. Seit mehr als 20 Jahren zeichnete der Verfasser
diese zahlreichen wertvollen Motive, die dem schaffenden
Künstler viel Anregung und Nutzen bieten können, aber
auch, nach des Verfassers Wunsch, „ein Scherflein mit bei-
tragen zur Liebgewinnung und möglichster Schonung der
noch vorhandenen heimatlichen Baudenkmäler aus unserer
Väter Tagen."
Klastische Zierformen sämtlicher Stilepochen. 6er
ausgegeben von Fr. Meyner. Erster Teil: Figur und
Ornament des Altertums. Fünf Lieferungen mit s500
Figuren und Ornamenten auf 56 Tafeln. Ein Ideen-
schatz für Architekten, Bildhauer, Zeichner, Schulen usw.
Eine Sammlung für Liebhaber. Leipzig s.908, Verlag
von Klinkhardt und Biermann. Preis für jede Lieferung
Mk., alle fünf Lieferungen in Leinen gebunden 22 Mk.
Die Sammlung ist mit Eifer und Sachkenntnis zu-
sammengestellt. Die zeichnerische Darstellung der Plastiken
und Ornamente enthält dasLH arakteristische in treffen-
der Vereinfachung. Die Gegenstände sind von einem
Künstler für Künstler gesehen und dargestellt. Man wird
aus diesen Notizen das wesentliche des antiken Ornaments
und der antiken Plastik entnehmen können. Es ist hier
tatsächlich ein Schatz von Ideen zusammengetragen, der bei
richtiger Anwendung sehr viel Nutzer: bringen kann. Zum
gedankenlosen Kopieren ist er allerdings nicht eingerichtet,
aber damit wäre auch sein Zweck verfehlt. Anregung zu
bieten dem Gedächtnis und der Erinnerung nachzuhelfen
und Anhaltspunkte für das eigene Schaffen zu geben, das
ist dem Verfasser sicher gelungen und deshalb wird sein
Werk trotz kleiner zeichnerischer Mängel seinen Weg gehen.
In dem ersten Teil ist die Kunst von Assyrien, Persien,
Aegypten, Griechenland und Rom berücksichtigt. Man wird
auf die weiteren Lieferungen und die Fortsetzung des
Werkes gespannt sein.

Z7aufenäe Areisaussckreiben

Klischeedruck (Buchdruck) eignen. H. Bei der Verwendung
aus Briefbogen ist im Zusammenhang mit dein Signet ein
Raum zu bezeichnen, der den Tert: „Berliner Frauenclub
von t9OO, 9, Potsdamerstr. t25" aufnimmt. 5. Die
druckfertigen Zeichnungen müssen in doppelter Größe aus-
geführt sein. 6. Jede Zeichnung ist mit einem Kennwort
zu versehen, unter Beifügung eines verschloßenen Brief-
umschlags, der außen das gleiche Kennwort, innen den
Namen der Künstlerin enthält. Begleitende Briese sind
unzulässig. 7. Der ausgesetzte Preis beträgt fOO (ein-
hundert) Mark. 8. Alle Rechte an der preisgekrönten Arbeit
gehen, ebenso wie diese selbst, in den Besitz des Berliner
Frauenclubs von t900 (L. v.) über. 9. Das Preisgericht
besteht aus den Vorstandsmitgliedern: Frau Friedheim,
Frl. Lehnert, Frau Levy-Rathenau, sowie aus den Mit-
gliedern der Kunstkommission des Elubs: Frl. Arnheim,
Frl. Burger, Frl. v. Keudell, Frl. Marggraff, Frau weiß,
ferner: Frau Schellbach, Frau Schütze-Schur, Frl. Weinberger.
sO. Die Arbeiten sind bis zum t 5. März ^909, abends
6 Uhr, im Berliner Frauenclub von t9vo, Berlin W. 9,
Potsdamerstr. s25, franko einzuliefern. Event. Anfragen
ist unbedingt Rückporto beizulegen. ss. Ls wird eine
Ausstellung der eingesandten Arbeiten in der Zeit vom
s. April bis s. Mai ^909 in den Llubräumen beabsichtigt.
t2. Die Abholung der eingelieferten Arbeiten hat zwischen
dem 2. und 6. Mai ^909 zu erfolgen. Für späteres ver-
bleiben wird keinerlei Garantie übernommen. Auswärtige
Sendungen werden franko zurückgesandt. Diesbezl. Adressen-

Angabe zwischen f5. April und s. Ulai erwünscht. Durch
Beteiligung an diesem Wettbewerb erklären sich die Ein-
senderinnen mit vorstehenden Bedingungen einverstanden.
Berlin, den f. Januar ^909. Der Vorstand des Berliner
Frauenclubs von t900 (L. v.).
Damburg. (Für die Mitglieder des Kunstgewerbe-
vereins.) In der Sitzung am f. Dezember wurde eine
Beteiligung des Kunstgewerbevereins an dem Bund er-
schieß en im nächsten Jahre durch Stellung eines Fest-
wagens beschlossen. Der Vorstand fordert hierdurch alle
Mitglieder, die es angeht, auf, sich an einen: Ideenwett-
bewerb zu beteiligen und Entwürfe bis zum t 8. Ianuar
an das Museum für Kunst und Gewerbe, z. 6. des Herrn
John A. Möller, einzureichen. Vom Festzugsausschuß ist
die Gestellung eines wikingerschifses empfohlen worden.
— Der Vorstand des Kunstgewerbevereins. Ad. Glüenstein,
Vorsitzender. I

Srlecligle Areisaussckreiben

Berlin. In dem Plakatwettbewerb für die Gewerbe-
ausstellung Allenstein t9lO hat das Preisgericht fol-
gende Entscheidung getroffen: I. Preis, Entwurf Motto
„Zehn", Verfasser Knrt Lindekugel-Magdeburg, Belsortstr.;
II. Preis, Entwurf Motto „Sommerfeld", Verfasser B.
Marienfeld-Magdeburg, Staßsurterstr. f7; III. Preis, Ent-
wurf Motto „Gewerbereiter", Verfasser Kurt Klinner-Bres-
lau, Breitestr. H2; angekauft: Entwurf Motto „Jacobus,
alter Ordensmann usw.", Verfasser W. Wrage-Berlin, Kur-
sürstenstr. f53. Lobende Anerkennung fanden die
Entwürfe: Motto „Neun", Verfasser Kurt Lindekugel-Magde-
burg, Belfortstr.; Motto „Auf Schweiß und Fleiß usw.",
Verfasser Lehmann Ajax-Berlin, Schönebergerstr. 23; Motto
„Bombastisch", Verfasser Otto Gadau-Berlin, Kgl. Kunst-
gewerbemnseum. Die Plakatentwürfe wurden in der Zeit
vom 3.—5. Januar ^909 in der städtischen Oberrealschule
zu Allenstein öffentlich ausgestellt. DieLinsender werden
gebeten, sich wegen der Rücksendung der Entwürfe an
den Ausschuß der Gewerbeausstellung zu Allenstein zu
wenden.


Aus Künstler- unci Kunst-Vereinen


Berlin. Eine Vereinigung für ästhetische Forschung
ist in Berlin gegründet worden. Sie hat den Zweck,
„durch Vorträge und mündlichen Gedankenaustausch zwischen
Vertretern philosophischer, historischer, ethnologischer und
naturwissenschaftlicher Kunstforschung, sowie theoretisch inter-
essierten Künstlern die Anschauungen über Wesen und
Aufgaben der Kunst und der einzelnen Künste zu verein-
heitlichen und zu vertiefen." Den Vorstand bilden Prof,
vr. Max Dessoir, Julius Part, Prof. Or. Max Herrmann,
vr. Leopold Schmidt, Privatdozent vr. Alfred Vierkantt,
Pros. Or. Heinrich Wölfflin und Privatdozent Or. Wulff,
Dresden. (Schmiergelder.) Der „Bund Deutscher
Architekten" ersucht um Abdruck folgender Erklärung:
„Laut Berichten äußerte ein Hamburger Rechtsanwalt in
einer Verteidigungsrede in Lübeck folgendes: ,Es sei nicht
nur im kaufmännischen Leben Allgemeingebrauch, Grati-
fikationen zu gewähren, sogar Bureauvorsteher bezögen.
Schmiergelder . . ., auch Architekten, die besonderen Ver-
trauenspersonen des Bauherrn, erhalten Gratifikationen
von den Bau- und Lieferungsbeteiligten/ Diese Behaup-
tung des Hamburger Rechtsanwalts enthält eine schwere
Beschuldigung unseres angesehenen Standes, die wir ener-
gisch zurückweisen. Da es einen Titelschutz für Architekten
in der Gesetzgebung des Deutschen Reiches nicht gibt,
führen die Bezeichnung .Architekt* leider unbeanstandet
unlautere Elemente und Bauunternehmer, die nur mit
Hilfe von Angestellten imstande sind, Pläne zu fertigen.
Es ist eine für Deutschland beschämende Tatsache, daß viele
Gebildete den Unterschied nicht kennen zwischen Eben-
 
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