Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

DOI Heft:
Heft 7 (16. November 1908)
DOI Artikel:
Ein kunstgewerbliches Plagiat?
DOI Artikel:
Briefkasten der Schriftleitung / Preisausschreiben
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0099

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
heft 7.

Die Werkstatt der Kunst.

9^

begangenen Plagiat sprechen darf, was wir hiermit des
Prinzips willen tun. Unsere Leser können die beiden Teller
in den Abbildungen miteinander vergleichen und werden



gewiß zu einer, der unsrigen ähnlichen Auffassung gelangen,
wahrscheinlich wurde Anfertigung des hulbeschen Tellers
die Zeit benutzt, während der jener Künstler seinen Teller


nicht vorkommen dürfen, weil dieser Girina erlaubt wor-
den ist, sich als „Vectra ne ns stelle des Verbandes der
Kunstfreunde in den Ländern am Rhein" zu bezeichnen.
Dieser Ehrentitel ist geeignet und sollte es auch sein, das
Vertrauen der Künstlerschaft zu erwecken. Deshalb mußte
es doppelt vermieden werden, daß ein Künstler, der seine
Arbeit vertrauensvoll der Firma zur Ansicht überließ, für
dieses Vertrauen damit belohnt wurde, daß sein Teller
in ganz ähnlicher Art — im Auftrage und mit wissen
der Firma — nachgebildet und zu billigerem Preise in den
Pandel gebracht wurde. v. W. O. K

Briefkasten cter Sckriftleitung

ltl. 8. in Luxhaven. Der Münchener Kunsthändler
Heinemann hat in New-Vork, 5 Avenue 25 t, eine Filiale
seines Kunstsalons eröffnet, über deren Eharaktcr aber noch
nichts gesagt werden kann. — Unser Herr Korrespondent
wird demnächst einen durchaus zuverlässigen Spediteur
für Kunstsachen in New-Vork zu empfehlen versuchen. Be-
kanntlich ist es ein Studium für sich, Bilder in die Ver-
einigten Staaten einführen zu dürfen. Der Zoll beträgt
tö"/n für Bilder und 60°/^ für Rahmen — abgeschätzt
werden die Bilder auf dem Zollamt (!) in New-Pork.
Das Zollamt verlangt bei Herausgabe von Bildern zu
reinen Ausstcllungszwecken (also von Bildern, die unver-
kauft wieder ins Ursprungsland zurückgehen sollen), eiu
Pfand für den doppelten Betrag der eingeschätzten
Bilder! — Ein Leser der „w. d. K." hatte ein kleines Bild
in Kiste nach New-Vork geschickt. Der dortige Empfänger
verweigerte aber die Annahme, so daß die Sendung das
Zollamt überhaupt nicht verließ und nach Deutschland
znrückging. Trotzdem sollte der deutsche Absender un-
gefähr 60 Ulk. Zollspesen usw. bezahlen.

Laukenäe Vreisaussckpeiben

Allenstein. Prof. Ludwig Dettmann sah sich veranlaßt,
an den Ausstellungsausschuß folgendes Schreiben zu richten:
„An den Ausstellungsausschuß der Gewerbeausstellung
Allenstein llUO. hochgeehrter Herr! Durch die .Werk-
statt der Kunst' erfahre ich, daß das Preisgericht, das
zur Erlangung eines Plakats für die Gewerbeausstellung
Allenstein entscheiden soll, aus dein Vorstand des
.Vereins Berliner Künstler' nnd einigen Allensteiner Herren
besteht. Selbstverständlich werden die Herren Kollegen des
Vorstandes des Vereins Berliner Künstler Ihnen ausge-
zeichnete Berater sein. — Sie mußten aber wissen,
daß in Ihrer Provinz eine Kunstakademie besteht, zu der
Sie vollstes Vertrauen haben können und haben sollten.
Ihre Interesselosigkeit für die heimatliche Aka-
demie muß ich mit Gleichem beantworten und bitte, m einen
Namen aus der Liste der Mitglieder für das Ehrenkomitee
zu streichen. Mit Hochachtung ergebenst Prof. Ludwig
Dettmann, Direktor der Königlichen Kunstakademie zn
Königsberg i. Pr." — (wir bemerken noch, daß der „Verein
Berliner Künstler" in dem erwähnten Preisgericht nur
eine Stimme haben soll und daß ihm vier Laien mit
vier Stimmen gegenüberstehen. — Red.)
Berlin. Für die Ausschmückung der Aula des Friedrichs-
Gymnasiums in der Albrechtstraße, das sich früher in der
Friedrichstraße befand, soll vom Verein Berliner
Künstler eine Konkurrenz ausgeschrieben werden; es
handelt sich dabei um die Ausmalung der wände usw.
(Nähere Bedingungen folgen. — Red.)

Abbildung N. Iler von A. Nohlbrrindt bei Hulbe gekaufte Teller.
vertrauensvoll in den Händen des Herrn hulbe gelassen
hatte. — Das von der Firma hulbe geübte Verfahren
ist gar nicht zu entschuldigen; es hätte schon deshalb

IM- Diesem hefte liegt ein Prospekt der Dieterich-
schen Verlngsbuchhan-lung in Leipzig bei, betr
Ellenberger, Lauin und Dittrich, „Handbuch der Anatomie
für Künstler", wir empfehlen die Ankündigung dieses
interessanten und guten Buches der Beachtung unserer Leser.
 
Annotationen