Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (8.1908/1909)

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 3H.

weil jeder in seinem eigensten künstlerischen Wollen sich
vom Meister verstanden und gefördert fühlte.
Es ist begreiflich, d,aß piloty, dem eine hinreißende
Kraft innewohnte, schon lange, ehe er im Jahre t87H Kaul-
bachs Nachfolger geworden, künstlerisch tonangebend für
die Akademie gewesen ist.
Mit Pilotys Tod im Jahre ^886 treten wir in die
Zeit der Lebenden, in die Gegenwart ein."

„Ausstellung cleutlcker Maler" von
HH Borgmann-Lübeck

Unter dem Titel „Ausstellung deutscher Maler",
der dem Unternehmen wohl einen vereinsmäßigen Anstrich
geben soll, ladet ein Kunsthändler Gustav Borgmann
in Lübeck die Künstler ein, ihm für einen „Turnus" in
Universitäts- und Mittelstädten Deutschlands (in welchen,
wird nicht gesagt) Bilder kommissionsweise zu über-
geben.
Im allgemeinen, wie vielleicht auch hier, liegt solchen
Unternehmungen eine recht ideale Absicht zugrunde. Leider
aber fehlt den Unternehmern meist entweder das Geld
oder die Geschäftskenntnis oder aber die notwendige Zu-
verlässigkeit.
Der Fall des Herrn Gustav Borgmann in Lübeck
liegt insofern besonders ungünstig, als der Genannte
im vorigen Jahre bereits als „fliegender Kunsthändler"
verkracht ist und den Konkurs anmelden mußte. Die
Künstler, die ihm Bilder anvertraut hatten, kamen in große
Verlegenheit und konnten ihre Bilder, über deren Verbleib
niemand etwas wnßte, nur mit Mühe zurück erhalten.
Borgmann hatte auch von Anfang an ganz ungeschäfts-
mäßig gehandelt, indem er den Empfang der Bilder nicht
bestätigte und weder auf einfache noch auf eingeschriebene
Anfragen antwortete. In Bad Oeynhausen verschwand er
mit Hinterlassung von Mietschulden; in Osnabrück wurden
ihm wegen Hinterziehung der Wanderlagersteuer die Bilder
gepfändet und er selbst um 572 Mk. gestraft. Die
Speditionsfirma Lords 6c Fischer in Lübeck, an welche jetzt
die Bilder geschickt werden sollen, gehört zum Teil dem
Schwiegervater des Herrn Borgmann, Herrn Kaufmann
Anton Lords in Lübeck, Ratzeburger Allee, der jenen aber,
soviel wir wissen, schon längst hat fallen lassen.
Nach allen diesen Vorgängen müssen wir die Künstler
nur warnen, sich mit Herrn Borgmann einzulassen oder
ihm Bilder in Kommission zu geben. O. W. v. K.

Eröffnete Ausstellungen

Ziel ist es, nur wirklich gehaltvolle Kunstwerke zur An-
schauung zu bringen und ihnen gute Verkaufsgelegenheiten
zu bieten, vor allem aber der vornehmen figürlichen Grab-
denkmalskunst zu dienen und Begüterte anzuregen,
ihre diesbezüglichen Aufgaben nicht lediglich Steinmetzen
zuzuwenden. Da der Kunstsalon auch profane Plastiken
umfassen soll, so werde:: seine wechselnden Ausstellungen sich
auch auf Kunstwerke für Paläste, Garten- und Parkanlagen
erstrecken. Lin Photographiearchiv mustergültiger, früher
erstandener, künstlerischer Schöpfungen soll die Ausstellung
der Griginalbildwerke ergänzen. Auch monumentale Ge-
mälde, vor allem kirchliche Bilder, sollen Aufnahme erhalten,
soweit es der Raun: gestattet. Ls wird gebeten, nichts
unverlangt einzusenden, da beabsichtigt wird, auf Ein-
ladungen'der Künstler die Wahl in den Ateliers zu treffen,
doch sind Ansichtssendungen kleinerer Abbildungen (neben
den großen Photographien für den dauernden Bestand
des Archivs) willkommen. In jeden: Falle sind äußerste
Wahrhaftigkeitspreise anzugeben, damit prinzipiell Unter-
angebote abgewiesen werden können. In dieser Preis-

summe muß die später abzuziehende Provision von ^5"/<>
gleich mit enthalten sein.
Berlin. (König!. Kunstgewerbemuseum.) Sonder-
ausstellung im Lichthof: Alte und neue Posamenten,
Mai—August ^909. /I
Braunschweig. (Salon Dörbandt.) Mai-Ausstellung:
Künstlerverbindung „Niederrhein"; ausstellende Mitglieder
sind mit über so Werken: Josef Hansen, Josef Kohl-
schein d. I., Medard Kruchen, Josef Lindemann, Heinz May,
Walter Ophey, Ernst Paul, Larl plückebaum, Albert Reib-
mayer, Hubert Ritzenhofen, Larl Schmitz-Pleis, Wilhelm
Lehmbusch, Ad. Nieder und Larl Reschke.
Breslau. (In die Gemäldeausstellung Arthur Lichten-
berg — Schlesischer Kun st verein) im Museum der
bildenden Künste wurden neu ausgenommen: von Hans
Schleich (2), Henry Enfield (2), Hans Dahl (2), Larl Brose
(22), Moritz Pretzsch (2 p, w. Jüttner (z), Fritz Daegling
(;s), Max Fritz (;z).
Dortmund. (Kunstsalon May.) Mai-Ausstellung: L. Felber,
G. wiethüchter, L. Fehr. </j
Düsseldorf. Aus der Kunstausstellung in: Hause Leonh.
Tietz, A.-G., sind bisher Werke folgender Künstler verkauft
worden: Prof. Emil Orlik, L. Schmitz-Pleis, Max Stern,
Wilhelm Schmurr, Adolf Schinnerer, Otto Sohn-Rethel,
August Kraus.
Düsseldorf. (Bei Eduard Schulte) neu ausgestellt: Ber-
nard Boutet de Monvel (53), Rich. Barthelmeß, L. Pfanne-
kuchen, R. Falkenberg, R. wulfertange. /j
Frankfurt a. M. Die Kunst-P lastik- Gese lisch astm. b. H.
veranstaltet in ihren Geschäftsräumen in Offenbach (Strahlen-
bergstr. 32) eine Ausstellung der auf Grund eines erlasse-
nen Preisausschreibens eingegangenen Arbeiten zur Er-
langung künstlerischer Entwürfe für die Anwendung ihrer
neuen Erfindung „Das Preßxutzverfahren". Nachdem
das aus den Herren: Heinrich Back, Direktor der städtischen
Gewerbeschule in Frankfurt a. M.; Hermann Billing, Archi-
tekt und Professor an der Technischen Hochschule in Karls-
ruhe; Heinrich Glöckner, Regierungsbaumeister und Pro-
fessor an der Kaiser!. Technischen Schule in Straßburg i. L.;
Rudolf Linnemann, Architekt in Frankfurt a. M.; I. A.
Hermann, Dekorationsmaler und Mitinhaber der Kunst-
Plastik-Gesellschaft m. b. H. in Offenbach a. M. zusammen-
gesetzte Preisgericht diejenigen von ttd Entwürfen, welche
zur Ausstellung nicht geeignet waren, ausgeschieden hatte,
konnte die Ausstellung am April d. I. eröffnet werden
und dauert bis 29. Mai.
Frankfurt a. ÜI. Die Mai-Ausstellung in der Galerie
Hermes bringt Sammlungen von Peter Bayer (25), Prof.
Walter Petersen (fl6), Prof. F. Fagerlin (20) und Max
Rabes Ho).
Hamburg. (Im Kunstverein, Neuerwall neu aus-
gestellt von Mitte Mai bis Mitte Juni: Sammlungen von
Prof. Fr. Kallmorgen, Momme Nissen; Linzelwerke von
Larl Ludw. Jessen, Prof. Heinr. Waders, Hugo Darnaut
und andere.
Beidelberg. (Im Kunstverein) wurden angekauft:
Emil proch (;), Fr. Nierholz (2), L. Oenike H), Emil
Lugo (t). — Neu ausgestellt: Graf Otto von Bylandt (s),
Petersen-Angele fi-Düsseldorf Ho), Otto Leiber (;?), Friedr.
Nierholz (8).
Beidelberg. (Im Kunstverein) neu: Franz und Gertrud
Huth (s), Henri Lu du Perthes (2), Franz Ströck (3), Fr.
Staggenmeyer (3), M. von Heinemann Pb), Martha Szit-
nik (2).
Köln a. Rh., tö. Mai. (Galerie Lenobel.) Sonder-
ausstellung von Hermann Dumler mit 29 Gemälden.
Königsberg. (Kunstsalon Teichert.) Gemäldesammlung
der „Freien Vereinigung Weimarer Künstler".
Mannbeim. (Im Kunstverein) wurden verkauft:
„Beim Frühstück" und „Am Strand von viareggio" von