Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0191
DOI Heft:
Heft 14 (4. Januar 1909)
DOI Artikel:Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen / Ausstellungen
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heft
Die Werkstatt der Kunst.
^83
Große Berliner Kunstausstellungen: Diejenigen
Mitglieder, die weder dem Verein Berliner Künstler ange-
hören, noch ausgestellt haben, erhalten in der Geschäfts-
stelle, Berlin VP Bellevuestr., ermäßigte Eintrittskarten
ZU 25 Pf. _
Kgl. Akademie der Künste: Freier Eintritt für
alle während des winters ^908/9 veranstalteten Ausstellungen.
Mitteilungen äer freien Vereinigung äer SrapWer
ru Kettln.
Den verehrten Mitgliedern der
Freien Vereinigung -er Graphiker zu Berlin
teilen wir ergebenst folgendes mit:
Wie in früheren Jahren braucht der „Verein der
Kunstfreunde im preußischen Staate" wieder eine graphische
Vereinsgabe für seine Mitglieder. Nötig sind ca. 1200 Exem-
plare und wird für das Stück ca. z—3,50 Mk. gezahlt.
Fertige Blätter oder Vorlagen zur Anfertigung von Platten
sind bis zum v März 1909 bei dem Vorstande des ge-
nannten Vereins, Berlin V/., Bellevuestraße 3, einzureichen.
Bis zum Gktober müssen die Platten druckfertig her-
gestellt sein. Der Vorstand.
^c>d. Mato, Schriftführer, Berlin-Schöneberg.
Geplante Ausstellungen
Budapest. D. Zt. An den Internationalen Kunst-
ausstellungen des Jahres ^909 wird in München und
Venedig die ungarische Kunst in einer selbständigen
Gruppe teilnehmen. Der Verein ungarischer Künstler hat
die Jury für beide Gruppen folgendermaßen gewählt:
Kunstmaler: pul Szinyei-Merse, Daniel Mihalik, Jenö
Jendrassik, Imre Knopp und Prof. Gyula Benczür. Bild-
hauer: Iözsef Rona, Gedeon Szamovolszky. In Venedig
wird die ungarische Gruppe in dem neuen Palais arrangiert,
welches nach den Plänen des bekannten Künstlers Gäza
Marothy auf dem von der Stadtgemeinde in Venedig ge-
schenkten Grundstücke vom ungarischen Staate erbaut
wurde.
Düsseldorf. (Kunstausstellungen imKaufhause Leon-
hard Tietz.) In dem Trakte des pauses nach der Königsallee
zu werden für Aus st ellungenvonwerkender Malerei,
Plastik und Raumkunst drei große, durch Seitenlicht
erhellte Säle zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung der-
selben ist, der Packung der Ausstellung entsprechend, eine
vornehme und gediegene. Die Ausstattung wird stets dem
Lharakter der auszustellenden Kunstwerke angexaßt, um
einen harmonischen Einklang von Raum und Kunstwerken
zu erreichen. Auch sollen die Werke nicht nur galerieähnlich
zur Anschauung gebracht werden, sondern auch einer Situation
entsprechen, welche bei Einrichtungen im bürgerlichen Wohn-
hause üblich sind. Durch Beispiele soll gezeigt werden, wie
die einzelnen Teile des Raumes und Kunstwerke zueinander
in Beziehung treten können, wie auf die Wirkung des
Bildes, der Plastik, des Möbels Rücksicht zu nehmen ist.
Als Endresultat dieser Absicht entsteht eine Darbietung
von Kunst im vornehmeren Wohnraum und somit eine
abwechselungsreiche, stets srisch wirkende Erziehung zum
Kunstgenießen. Zu dem kommt nun die Absicht, nur
wirkliche Kunstwerke zur Anschauung zu bringen. —
Die Leiter der Kunstausstellungen, perr Maler Max
Llarenbach, Prof. Permann Billing und Maler Fritz
Westendorp, werden die Auswahl der Kunstwerke persön-
lich treffen, jede Ausstellung, die nicht länger als sechs
Wochen dauert, vorbereiten und zur Aufstellung bringen.
Der deutschen Kunst wird der Vortritt und die
meisten Ausstellungsabschnitte gewidmet. Auf
den Reisen der Ausstellungsleiter werden aber auch charakte-
ristische Werke französischer, belgischer, englischer, russischer
und italienischer Kunst gewählt und zur Anschauung gebracht
werden. Das Kunstgewerbe wird jährlich zweimal
mit seinen besten Meisterleistungen die Räume füllen
und geschlossen die Reichhaltigkeit der Erzeugnisse dieses
Kunstzweiges verstehen und genießen lassen. — Die
künstlerische Absicht ist, wie aus den vorstehenden Zeilen
zu entnehmen, eine ernste und hohe. Es soll weder
Arbeit noch Mühe und Kosten gescheut werden, um in
einem Pause, das von Tausenden Personen jährlich besucht
wird, punderten und abermals punderten Gelegenheit zu
geben, sich an der Schönheit künstlerischen Schaffens zu er-
freuen. Ls entstehen somit Möglichkeiten, die angestrebte
Erziehung weiterer Kreise des Volkes zum Genießen von Kunst
praktisch zu betätigen. Die Preise der einzelnen Kunstwerke sind
Wahrhaftigkeitspreise. Prinzipiell wird jedes
Unterangebot abgewiesen, jeder Pandel, jede Verstän-
digung ausgeschlossen. Die Ausstellungsleitung wird es sich zur
Aufgabe machen, in diesem Sinne stets bei den Künstlern
vorstellig zu werden und somit die einzige gesunde Basis
für den verkauf der Werke gründen und diese zu einer
Gewohnheit im Kunsthandel ausbilden. — Ls
herrschen also neben idealen künstlerischen Bestrebungen
gesunde praktische Absichten vor, die beide, richtig befolgt,
einen Erfolg bringen müssen. Die gesamte Künstler-
schaft kann also dem Unternehmen volle Sympathie entgegen-
bringen, da dasselbe im Fortschritte unserer Zeit seine
Wurzeln findet.
Wien. In der Zeit vom Mai bis Oktober ^o findet in
Wien die Erste Internationale Jagd-Ausstellung
unter dem Präsidium erster österreichischer Persönlichkeiten
statt. Die Ausstellung umfaßt in vier Gruppen: die Jagd
und deren Betrieb, Industrie und Gewerbe, Kunst und
Kunstgewerbe, Land- und Forstwirtschaft. Gleich anderen
Nationen ist auch deutscherseits beabsichtigt, eine besondere
Abteilung zu organisieren. — Zu diesem Zwecke erläßt im
Einvernehmen mit der Reichsregierung die „Stän-
dige Ausstellungskommission für die Deutsche
Industrie" an hervorragende Vertreter des heimischen
Gewerbefieißes die Einladung, in ein zu bildendes Deut-
sches Komitee einzutreten. Die konstituierende Sitzung
wird im Januar stattfinden. /j
Eröffnete Ausstellungen
Bamberg, 24. Dezember, vom 6.—2K Dezember wurde
im hiesigen Kunstverein Serie Nr. VI zur Ausstellung
gebracht. /j
Barmen. (Im Kunstverein Ruhmeshalle) wurden
aus der Sonderausstellung der Düsseldorfer Künstlerver-
bindung „Niederrhein" Gemälde folgender Künstler ver-
kauft: pudert Ritzenhofen (2), Ernst Paul (2), Walter
Ophey (0, A. Reibmayr (0 und die Radierung „Rast"
von Earl plückebaum. — Neu ausgestellt: Radierungen
von Jos. Uhl, wilh. Doms, Max Bernuth, peinr. phieler,
Earl weidemeyer und wilh. Thielmann; ferner Gemälde
der „Freien Vereinigung Darmstädter Künstler" (20), Franz
poch (-P, M. Stockder (fio und eine Büste), G. Schlieper
(^), wilh. Thielmann (2). /I
Berlin. (Bei Fritz Gurlitt) stellt Emil Grlik vom
25. Dezember bis 25. Januar eine Sammlung seiner
Arbeiten aus.
Breslau. In der Gemäldeausstellung Arthur Lichtenberg
— Schlesischer Kunstverein wurden neu ausgestellt:
von Paul weimann (3), Georg Wichmann (fi), Afr. wec-
zerzick (ch, B. Soldin (5), w. Sprenger (2), M. Müller jun.-
München (2), Friedrich Schwinge (6), peder Mönsted (0,
A. Stegmann (2), R. Pfeiffer (ch, Erich Kubierschky (4),
p. Grützmacher (F), Else Fürst (0, A. Eckener (q), Prof.
Larlos Grethe (3), G. Greve-Lindau (2), Prof. R. v. paug
(5), Prof. p. v. peider (2), Prof. Friedr. Keller (2), I.
Die Werkstatt der Kunst.
^83
Große Berliner Kunstausstellungen: Diejenigen
Mitglieder, die weder dem Verein Berliner Künstler ange-
hören, noch ausgestellt haben, erhalten in der Geschäfts-
stelle, Berlin VP Bellevuestr., ermäßigte Eintrittskarten
ZU 25 Pf. _
Kgl. Akademie der Künste: Freier Eintritt für
alle während des winters ^908/9 veranstalteten Ausstellungen.
Mitteilungen äer freien Vereinigung äer SrapWer
ru Kettln.
Den verehrten Mitgliedern der
Freien Vereinigung -er Graphiker zu Berlin
teilen wir ergebenst folgendes mit:
Wie in früheren Jahren braucht der „Verein der
Kunstfreunde im preußischen Staate" wieder eine graphische
Vereinsgabe für seine Mitglieder. Nötig sind ca. 1200 Exem-
plare und wird für das Stück ca. z—3,50 Mk. gezahlt.
Fertige Blätter oder Vorlagen zur Anfertigung von Platten
sind bis zum v März 1909 bei dem Vorstande des ge-
nannten Vereins, Berlin V/., Bellevuestraße 3, einzureichen.
Bis zum Gktober müssen die Platten druckfertig her-
gestellt sein. Der Vorstand.
^c>d. Mato, Schriftführer, Berlin-Schöneberg.
Geplante Ausstellungen
Budapest. D. Zt. An den Internationalen Kunst-
ausstellungen des Jahres ^909 wird in München und
Venedig die ungarische Kunst in einer selbständigen
Gruppe teilnehmen. Der Verein ungarischer Künstler hat
die Jury für beide Gruppen folgendermaßen gewählt:
Kunstmaler: pul Szinyei-Merse, Daniel Mihalik, Jenö
Jendrassik, Imre Knopp und Prof. Gyula Benczür. Bild-
hauer: Iözsef Rona, Gedeon Szamovolszky. In Venedig
wird die ungarische Gruppe in dem neuen Palais arrangiert,
welches nach den Plänen des bekannten Künstlers Gäza
Marothy auf dem von der Stadtgemeinde in Venedig ge-
schenkten Grundstücke vom ungarischen Staate erbaut
wurde.
Düsseldorf. (Kunstausstellungen imKaufhause Leon-
hard Tietz.) In dem Trakte des pauses nach der Königsallee
zu werden für Aus st ellungenvonwerkender Malerei,
Plastik und Raumkunst drei große, durch Seitenlicht
erhellte Säle zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung der-
selben ist, der Packung der Ausstellung entsprechend, eine
vornehme und gediegene. Die Ausstattung wird stets dem
Lharakter der auszustellenden Kunstwerke angexaßt, um
einen harmonischen Einklang von Raum und Kunstwerken
zu erreichen. Auch sollen die Werke nicht nur galerieähnlich
zur Anschauung gebracht werden, sondern auch einer Situation
entsprechen, welche bei Einrichtungen im bürgerlichen Wohn-
hause üblich sind. Durch Beispiele soll gezeigt werden, wie
die einzelnen Teile des Raumes und Kunstwerke zueinander
in Beziehung treten können, wie auf die Wirkung des
Bildes, der Plastik, des Möbels Rücksicht zu nehmen ist.
Als Endresultat dieser Absicht entsteht eine Darbietung
von Kunst im vornehmeren Wohnraum und somit eine
abwechselungsreiche, stets srisch wirkende Erziehung zum
Kunstgenießen. Zu dem kommt nun die Absicht, nur
wirkliche Kunstwerke zur Anschauung zu bringen. —
Die Leiter der Kunstausstellungen, perr Maler Max
Llarenbach, Prof. Permann Billing und Maler Fritz
Westendorp, werden die Auswahl der Kunstwerke persön-
lich treffen, jede Ausstellung, die nicht länger als sechs
Wochen dauert, vorbereiten und zur Aufstellung bringen.
Der deutschen Kunst wird der Vortritt und die
meisten Ausstellungsabschnitte gewidmet. Auf
den Reisen der Ausstellungsleiter werden aber auch charakte-
ristische Werke französischer, belgischer, englischer, russischer
und italienischer Kunst gewählt und zur Anschauung gebracht
werden. Das Kunstgewerbe wird jährlich zweimal
mit seinen besten Meisterleistungen die Räume füllen
und geschlossen die Reichhaltigkeit der Erzeugnisse dieses
Kunstzweiges verstehen und genießen lassen. — Die
künstlerische Absicht ist, wie aus den vorstehenden Zeilen
zu entnehmen, eine ernste und hohe. Es soll weder
Arbeit noch Mühe und Kosten gescheut werden, um in
einem Pause, das von Tausenden Personen jährlich besucht
wird, punderten und abermals punderten Gelegenheit zu
geben, sich an der Schönheit künstlerischen Schaffens zu er-
freuen. Ls entstehen somit Möglichkeiten, die angestrebte
Erziehung weiterer Kreise des Volkes zum Genießen von Kunst
praktisch zu betätigen. Die Preise der einzelnen Kunstwerke sind
Wahrhaftigkeitspreise. Prinzipiell wird jedes
Unterangebot abgewiesen, jeder Pandel, jede Verstän-
digung ausgeschlossen. Die Ausstellungsleitung wird es sich zur
Aufgabe machen, in diesem Sinne stets bei den Künstlern
vorstellig zu werden und somit die einzige gesunde Basis
für den verkauf der Werke gründen und diese zu einer
Gewohnheit im Kunsthandel ausbilden. — Ls
herrschen also neben idealen künstlerischen Bestrebungen
gesunde praktische Absichten vor, die beide, richtig befolgt,
einen Erfolg bringen müssen. Die gesamte Künstler-
schaft kann also dem Unternehmen volle Sympathie entgegen-
bringen, da dasselbe im Fortschritte unserer Zeit seine
Wurzeln findet.
Wien. In der Zeit vom Mai bis Oktober ^o findet in
Wien die Erste Internationale Jagd-Ausstellung
unter dem Präsidium erster österreichischer Persönlichkeiten
statt. Die Ausstellung umfaßt in vier Gruppen: die Jagd
und deren Betrieb, Industrie und Gewerbe, Kunst und
Kunstgewerbe, Land- und Forstwirtschaft. Gleich anderen
Nationen ist auch deutscherseits beabsichtigt, eine besondere
Abteilung zu organisieren. — Zu diesem Zwecke erläßt im
Einvernehmen mit der Reichsregierung die „Stän-
dige Ausstellungskommission für die Deutsche
Industrie" an hervorragende Vertreter des heimischen
Gewerbefieißes die Einladung, in ein zu bildendes Deut-
sches Komitee einzutreten. Die konstituierende Sitzung
wird im Januar stattfinden. /j
Eröffnete Ausstellungen
Bamberg, 24. Dezember, vom 6.—2K Dezember wurde
im hiesigen Kunstverein Serie Nr. VI zur Ausstellung
gebracht. /j
Barmen. (Im Kunstverein Ruhmeshalle) wurden
aus der Sonderausstellung der Düsseldorfer Künstlerver-
bindung „Niederrhein" Gemälde folgender Künstler ver-
kauft: pudert Ritzenhofen (2), Ernst Paul (2), Walter
Ophey (0, A. Reibmayr (0 und die Radierung „Rast"
von Earl plückebaum. — Neu ausgestellt: Radierungen
von Jos. Uhl, wilh. Doms, Max Bernuth, peinr. phieler,
Earl weidemeyer und wilh. Thielmann; ferner Gemälde
der „Freien Vereinigung Darmstädter Künstler" (20), Franz
poch (-P, M. Stockder (fio und eine Büste), G. Schlieper
(^), wilh. Thielmann (2). /I
Berlin. (Bei Fritz Gurlitt) stellt Emil Grlik vom
25. Dezember bis 25. Januar eine Sammlung seiner
Arbeiten aus.
Breslau. In der Gemäldeausstellung Arthur Lichtenberg
— Schlesischer Kunstverein wurden neu ausgestellt:
von Paul weimann (3), Georg Wichmann (fi), Afr. wec-
zerzick (ch, B. Soldin (5), w. Sprenger (2), M. Müller jun.-
München (2), Friedrich Schwinge (6), peder Mönsted (0,
A. Stegmann (2), R. Pfeiffer (ch, Erich Kubierschky (4),
p. Grützmacher (F), Else Fürst (0, A. Eckener (q), Prof.
Larlos Grethe (3), G. Greve-Lindau (2), Prof. R. v. paug
(5), Prof. p. v. peider (2), Prof. Friedr. Keller (2), I.