Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

DOI Heft:
Heft 26 (29. März 1909)
DOI Artikel:
Ausstellungen / Preisausschreiben / Denkmäler / Staatliche Aufträge / Staatliche Ankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Kunstgewerbe / Auszeichnungen / Vereine / Vermischtes
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0367

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Heft 26.

Die Werkstatt der Kunst.

359

Zwecke einen Treffer (sei es eine Skizze, Studie, Zeichnung,
Radierung, Lithographie usw., auch ungerahmt) zu
spenden. Etwaige Spenden sind nur an die Adresse
des mährischen Kunstvereins Brünn, Großer Platz t2p3,
zu senden. Ueber jede Spende wird der Empfang
vom Vereine aus bestätigt. /j
Frankfurt a. M. Der Bericht des Verwaltungsrates des
Frankfurter Kun st Vereins über das Geschäftsjahr
^90 8 für die Generalversammlung der Aktionäre am
26. März ^909 ist soeben erschienen. Das Geschäftsjahr
^908 war ein Jahr mannigfacher Arbeit, der in vielen
Beziehungen der erstrebte Ersolg nicht versagt blieb. An
erster Stelle wird des Jubiläumswerks „Kunst und Künstler
im neunzehnten Jahrhundert" gedacht. Der erste Band,
umfassend „Das Frankfurter Kunstleben im neunzehnten
Jahrhundert", von Herrn Prof. Heinrich Weizsäcker-
hat in den Kreisen der Kunstwissenschaft wie der Kunst-
freunde die günstigste Aufnahme gefunden. Der zweite
Band, umfassend das Künstlerlexikon von Albert Dessoff,
herausgegeben unter wesentlicher Mitarbeit von Herrn
Prof. Heinrich Weizsäcker, ist in diesen Tagen erschienen.
Die Ausstellungen des lausenden Jahres waren sehr
gut besucht. (Ueber alle diese Veranstaltungen ist hier
eingehend berichtet worden.) Abgesehen von der Herausgabe
der Frankfurter Kunstgeschichte wendete der Kunstverein
in diesem Jahre für öffentliche Kunstzwecke auf: 500 Mk.
Beitrag zu dem Anton Burger-Denkmal in Lronberg und
750 Mk. für eine Nietzsche-Büste von Max Klinger,
die der Verein der Städtischen Skulpturensammlung als
Geschenk überwies. Die Zahl der Abonnenten ist wieder
gewachsen. Sie hat mit 3^56 (gegen 3023 im Vorjahre)
eine Höchstzahl erreicht, ebenso wie die Zahl der Einzel-
besucher mit (^2098 (gegen 7?tt in tyo?). An Volks-
tagen und gegen ermäßigtes Entree wurden Karten
gelöst (gegen H505 im Vorjahre). Der Verkaufsumsatz
blieb in Anbetracht der ungünstigen wirtschaftlichen Ver-
hältnisse leider hinter dem des Vorjahres zurück. Ls wurden
umgesetzt: gegen Provision H3 Werke Frankfurter-
Künstler zu 2H 053,80 Mk., 65 Werke auswärtiger Künstler
zu ^009,90 Mk.; 2. aus eigenem Besitz: 2tt Werke
zu 32 t52,9O Mk.; 3. zur Verlosung bestimmt bezw.
angekanst: ^0 Werke zu 22 805,05 Mk.; zusammen
q-57 Werke zu 9500t,65 Mk. (gegen 506 Werke zu
t-tt859,-t3 Mk. im Vorjahre).
Frankfurt a. M- (Städelscher Museumsverein.) In
der Generalversammlung, unter dem Vorsitz von Baurat
Neher, wurde mitgeteilt, daß demnächst zehn Jahre seit der
Gründung des Vereins verflossen sind. Aus diesem Anlaß
soll in einer besonderen Darstellung ein Bild von der
Tätigkeit des Vereins gegeben werden. Nachdem die letzte
Rate des vom Museumsverein übernommenen Anteils an
den Erwerbungskosten des Tran ach schen Fürstenaltars ge-
tilgt war, konnte dem Städelschen Museum eine Reihe
moderner Kunstwerke zugeführt werden, nämlich: Daubigny,
„Ke Verger", „Ku clmnmiere" von Vincent van Gogh,
„Bronzestatuette eines stehenden Mädchens" von Maillot
und zwei Handzeichnungen von van Gogh und Gauguin.
Als Vermächtnis von Frau Rosette Merton erhielt der
Verein 2000 Mk. Die Mitgliederzahl beträgt 96. Der
Vorstand wurde wiedergewählt.
Balle a. S. Der l9- Delegiertentag des Verbandes
Deutscher Kunstgewerbevereine findet in Halle a. S.
vom 27.—29. März l9O9 statt. Tagesordnung: l- Be-
richt des Verbandsvorstandes. 2. Kassenbericht. 3. Fest-
setzen der Beitragseinheit. Wahl des Versammlungs-
ortes für den nächsten Delegiertentag. 5. Bericht des
Ausschusses für die Beratung einer Gebührenordnung.
6. Bericht des Zeitschriftenausschusses. 7. Referat des Kunst-
gewerbevereins für Halle und den Regierungsbezirk Merse-
burg über Volkskunst als volkswirtschaftliches und ästhetisches
Problem, Referent Or. Wolff, Direktor des Statistischen
Amtes, Halle a. S. 8. Referat des Kunstgewerbevereins

zu Magdeburg über die Mitwirkung der Kunstgewerbe-
vereine auf dem Gebiete des Denkmalsschutzes und des
Städtebaues, Referent Direktorialassistent Or. Paul Ferdi-
nand Schmidt-Magdeburg, Korreferent Or. Sauerlandt,
Vorsteher des Städtischen Museums, Halle a. S. 9. Bericht
des Verbandsvorstandes über die Wanderausstellungen des
Verbandes, lo. Antrag des Landesgewerbevereins für das
Großherzogtum Hessen: Zu den vom Verbände zu veran-
staltenden Wanderausstellungen dürfen nur solche Gbjekte
zugelassen werden, welche nach dem Urteil einer zu bilden-
den Jury als zugleich künstlerisch und technisch einwandfrei
befunden worden sind, Referent Prof. I. I. Scharvogel-
Darmstadt. t v Referat des Vereins für Deutsches Kunstge-
werbe in Berlin über praktische Fragen aus dem Gebiete
des Kunstgewerbeschutzes, Referent Prof. Or. Gsterrieth-
Berlin. i;2. Bericht des Verbandsvorstandes über die Be-
strebungen für Echtfärberei, Referent Direktor Prof. Or. Hein-
rich Lange-Krefeld. t5. Bericht des Vereins für Deutsches
Kunstgewerbe zu Berlin über die kunstgewerbliche Aus-
stellung Stockholm ^909, Referent Prof. Vr. Lehnert-
Berlin. /I
München. Nach der Neuwahl setzt sich der Ausschuß des
Vereins bildender Künstler Münchens „Secession" zu-
sammen wie folgt: t- Präsident: Maler Prof. Hugo Frhr.
v. Habermann; 2. Präsident: Maler Prof. Albert v. Keller;
t. Schriftführer: Maler Prof. wilh. Ludw. Lehmann;
2. Schriftführer: Maler Hans Borchardt; ferner die Herren
Bildhauer Lipri Adolf Bermann, Maler Paul Lrodel, Maler
Hermann Eichfeld, Maler Prof. Angelo Jank, Maler Hein-
rich Knirr, Bildhauer Prof. Hubert Netzer, Maler Rudolf
Nißl, Maler Prof. Franz v. Stuck, Maler Prof. Fritz v. Uhde,
Maler Richard winternitz.
München. Die prächtigen Räume unseres Künstlerhauses am
Lenbachplatz finden, wie die „M. N. N." berichten, immer
mehr die Würdigung und Benutzung, die sie nach ihrer
zweckdienlichen Anlage und einzig dastehenden Ausgestaltung
verdienen. Neben großen öffentlichen Veranstaltungen,
Vereinssestlichkeiten usw., bei denen man auf einen stil-
vollen, vornehmen Rahmen besonderen wert legt, werden
neuerdings die Prunkräume des Künstlerhauses für private
Festlichkeiten in Anspruch genommen. /I

Vermischtes

Lin unglaubliches Gerücht geht durch die Zeitungen. Die
Ausschmückungskommission des Reichstags will sich durch
Künstler ergänzen. Sollte (was wir vorläufig noch be-
zweifeln) diefes Gerücht auf Wahrheit beruhen, dann geht
unser Vaterland wieder einer schweren Gefahr entgegen,
was sollen Künstler in der Ausschmückungskommission?
Was hat denn die Kunst mit der Ausschmückung des Reichs-
tags zu tun? Seine wände mit Bildern zu behängen, das
ist doch keine Kunst. Die wirklichen Aufgaben der Kom-
mifsion sind so schwer, daß ein Künstler sie kaum versteht.
Sie hat bei den Bildern festzustellen, daß die Leinwand,
auf die sie gemalt sind, nicht etwa ausländisches Fabrikat
ist; 2. daß die verwendeten Farben dauerhaft sind, damit
nicht nach wenigen Jahren kostspielige Reparaturen not-
wendig werden; 3. daß der Maler und seine Gehilfen bei
der Herstellung der refp. Gemälde die Vorschriften über
die Sonntagsheiligung befolgen, insbesondere nicht in den
Stunden des Hauptgottesdienstes gemalt haben. Sind diese
drei Tatsachen festgestellt, dann ist das Bild ein gutes. Da-
von hat doch aber der Künstler keine Ahnung. (Kladde-
radatsch.)
Die Ausfuhr von Gelgemalden aus München nach Amerika.
Aus einer Statistik des amerikanischen Generalkonsulats
München über den Ausfuhrwert an Gelgemälden nach
Amerika im Jahre ^908 ersieht man, nach einem Aus-
zug der „M. N. N.", daß in keinem Jahre eine so reiche
Anzahl von wertvollen Gelgemälden von München nach
den vereinigten Staaten exportiert worden ist wie -908.
Der Exportwert, d. i. der vom Absender deklarierte wert
 
Annotationen