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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/​1909

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Heft 27 (5. April 1909)
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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen / Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0376

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368

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 27.

der Ehrenpreise übernimmt der Vorstand des Vereins Ber-
liner Künstler nicht die Verpflichtung, die preisgekrönten
Vorschläge zur Ausführung zu bringen.
Der Vorstand.
Kuä. Lcbults irn Note, s. Vorsitzender.
Dem Verein Berliner Künstler ist die ministerielle Ge-
nehmigung erteilt worden, in Verbindung mit der dies-
jährigen „Großen Berliner Kunstausstellung" eine
Cotterie von Tinnstwerken zu veranstalten. Die Lose-
vertriebsgesellschaft Kgl. preußischer Lotterieeinnehmer in
Berlin und die Firma A. Molling in Hannover haben die
finanzielle Durchführung der Lotterie übernommen.
Kull. Scbults irn Hots, s. Vorsitzender.

Mitteilungen ller Münchener liünstter-Senoilenschaft.
Die Münchener Künstlergenossenschaft hielt am Abend
des 26. März im Festsaale des Künstlerhauses ihre ordent-
liche Generalversammlung ab. Die stark besuchte Ver-
sammlung wurde durch den Präsidenten der Genossenschaft,
Prof, von Petersen, eröffnet. Den Bericht des Vorstandes
über das Verwaltungsjahr (908 verlas der Schriftführer
Groß; Rechnungsablage und Vermögensausweis erstattete
der Kassier Prof. Barth. Beide Berichte wurden einstimmig
genehmigt und dem Vorstande Entlastung erteilt. — Nach-
dem die statutenmäßige Tagesordnung erledigt war, wurde
auf Antrag des Vorstandes Herr Akademiedirektor Fritz
August von Kaulbach einstimmig und unter allseitigem
Beifall zum Ehrenmitglieds der Münchener Künstler-
genossenschaft ernannt. — Die Mitteilung des Präsidenten,
daß die Genossenschaft zur Veranstaltung einer
Kollektivausstellung in Stockholm im Jahre l9io
eingeladen ist, wurde mit Befriedigung entgegenge-
nommen. Nach weiterer Besprechung einzelner Kommissions-
angelegenheiten durch Maler Wolter und Mitteilungen über
die Kollektivausstellung in Berlin hatte die Generalver-
sammlung ihr Ende erreicht.

Auskunft in lirechtzangelegenhellen.
Der Syndikus der „Allg em ein en D eutsch en Kunst-
genossenschaft", Herr Rechtsanwalt Or. Fried rich Rothe
in Berlin W., Französischestraße 2H/II, erteilt den Mitgliedern
kostenlos Auskunft in Rechtsangelegenheiten, die die beruf-
lichen Interessen der Mitglieder betreffen. (Sprechstunden
täglich, mit Ausnahme des Sonnabend, von bis 6 Uhr.)
Gesuche um Raterteilung werden, unter Beifügung von
möglichst vollständigem Beweismaterial, «in besten schrift-
lich, — entweder direkt bei Herrn Or. Rothe oder durch
die Vermittelung der Schriftleitung der „Werkstatt der Kunst"
eingereicht.
Auch die Abonnenten der „Werkstatt der Kunst"
erhalten diese kostenlose Auskunft, doch haben sie ihr
Abonnement nachzuweisen und sich schriftlich oder münd-
lich an die Schriftleitung in Zehlendorf-Berlin zu wenden.

Der Redakteur der „Werkstatt der Kunst" Fritz
Hellwag hält jeden Dienstag und Sonnabend
zwischen 5 und 7 Uhr im Restaurant des Hotels „Askani-
fcher Hof", Königgrätzerstraße 2t (Telephonamt VI, -(67),
eine öffentliche Sprechstunde ab. Anmeldung erwünscht.

Geplante Ausstellungen

Berlin, 23. März. (W ohltätigkeitsve reine und wilde
Ausstellungen.) Um dem Ueberhandnchmen sogenannter
wilder, für die öffentlichen Interessen meist völlig wert-
loser und nur dem finanziellen Nutzen ihrer Unternehmer

dienender Ausstellungen nach Möglichkeit entgcgenzutreten,
erläßt soeben der Polizeipräsident von Berlin an die
Wohltätigkeitsvereine ein ausführliches Rundschrei-
ben. In diesem auch außerhalb Berlins in hohem Maße
beachtenswerten Zirkularerlaß, dessen allseitige Befolgung
dem Ausstellungsunwesen und Medaillenunfug erwünschten
Abbruch tun würde, werden die wohltätigen Vereine
davor gewarnt, sich von gewerbsmäßigen Ausstellungs-
unternehmern dazu verleiten zu lassen, den Namen des
Vereins und den etwaiger hoher Protektoren gegen Emp-
fang und Inaussichtstellung von Geldbeträgen zur Veran-
staltung sogenannter „Ausstellungen" herzugeben. Diese
liegen vielfach außerhalb des eigentlichen Aufgabenkreises
der Vereine und können deren gemeinnützige Bestrebungen
leicht diskreditieren. Nach eingehender Schilderung des
von den betreffenden Unternehmern geübten zweifelhaften
Gebührens wird darauf hingewiesen, daß derartige Aus-
stellungen laut Ministerialerlaß eine behördliche Förderung
(Staatspreise, Frachtbegünstigung, Lotteriegenehmigung usw.)
nicht erfahren dürfen und daß unter Umständen sogar der
Gebrauch der auf solchen Ausstellungen erlangten Aus-
zeichnungen strafbar sein würde. Zugleich wird den Vor-
ständer: dringend empfohlen, vor Zusage der Be-
teiligung des Vereins an einem Ansstellungsunternehmen
sich über den Lharakter desselben bei der zuständigen Mrts-
polizeibehörde oder bei der „Ständigen Ausstellungskom-
mission für die Deutsche Industrie" (Berlin V/., Linkstr. 25)
genau zu orientieren.
Brüssel. Es ist für die deutschen Künstler, welche die
nächstjährige Weltausstellung hier beschicken wollen,
wie die „Vossische Zeitung" schreibt, von Wichtigkeit, zu
erfahren, daß der Minister für Kunst beschlossen hat, die
Kunstwerke nicht auf dem Ausstellungsterrain, son-
dern in den Sälen des Linquantenaire-Muse ums
zu zeigen. Die belgischen Kunstgenossenschaften haben
gegen dieses Vorhaben bereits protestiert, weil sie sich
dadurch benachteiligt fühlen und einen geringeren Besuch
und Absatz ihrer Arbeiten befürchten, wenn das Publikum
genötigt ist, zu deren Besichtigung ein anderes Lokal auf-
zusuchen. Allem Anscheine nach werden sie aber nichts
ausrichten, denn zwischen dem Exekutivkomitee der Aus-
stellung und der Regierung ist die Verlegung der Kunst-
abteilung nach dem Linquantenaire ausdrücklich abgemacht
worden, was der Verfasser der Protestnote hätte wißen
müssen. Es wird sich für die deutschen Künstler
nur fragen, ob sie ihre Arbeiten ebenfalls dort werden
ausstellen müssen, oder ob es ihnen ermöglicht werden
wird, sie innerhalb des Raumes, der ihrem Lande reserviert
ist, in einem eigenen Pavillon zur Ausstellung zu bringen.
Das ist eine Angelegenheit, deren Austragung vor das
Forum der deutschen Kommissare der Weltausstellung ge-
hört, und die deutschen Künstler werden gut tun,
sie rechtzeitig zur Entscheidung zu bringen, um
sich nicht plötzlich vor ein kalt aeeompli gestellt zu sehen,
Dresden. Für die II. Graphische Ausstellung des
„Deutschen Künstlerbundes" in der Galerie Ernst Arnold
waren im ganzen über 2000 Arbeiten von ungefähr 260
Künstlern eingegangen; davon hatten sich 72 um die beiden
Preise der Villa Romana beworben. Die Preise wurden
dem Maler Paul Baum-5t. Anna (Holland), dein Maler
Adolf Schinnerer-Karlsruhe i. B. und dem Maler Willi
Geiger-München zugesprochen. Jeder der Preise besteht
in Zuweisung von Wohnung und Atelier in der Villa
(Siehe Fortsetzung der Rubrik auf Seite 370.)

UnsökL iieuligö ösilsgg, lüg Mllllliek lMsMclin. KIMI' lik. 14,
laut t'olgencken Inbalt : lieber Rässe in cker Lilckscbicbt
von Oelgernälcken. Von krob Or. K. Täuber.
(KortseOung.) — Kiniges über Oemälcleerbaltung
uncl (äemälckerenovierung. Von Kurl Ltrernpel-
kbaKenckorl (Kbein). — Trüben Zie selbst! — Oüntker
Wagners neuer Katalog. — Oiteraturanreige.
 
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