Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 8.1908/1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.52076#0447
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Heft 32 (10. Mai 1909)
DOI Artikel:Schlesischer Künstlerbund
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Heft 32.
Die Werkstatt der Runst.
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und meinen, daß ein Kraftaufwand öffentlichen Interesses
hier unnütz vertan sei. wir haben auch gar nicht die
Ambition,'eine große Kulturtat in Szene zu setzen, wir
möchten nur ganz allmählich durch Arbeit in unserem Kreise
einiges zur Äenderung von Zuständen beitragen, die uns
und anderen unerträglich scheinen, wir möchten dazu helfen,
den Künstler in Schlesien aus seiner wahrlich nicht glänzen-
den Isoliertheit, aus feiner verwaistheit zu befreien.
Ls hat schon mehrfach hier die Absicht bestanden, durch
Sammlung von vielen, die die Berechtigung der Förderung
kultureller Aufgaben überhaupt erkannten, vorwärts zu
kommen, aber fehr viele lassen sich nur Zusammenhalten für-
kurze Zeit zur Erreichung eines bestimmten Zieles, das sich
mit einem guten Schlagwort bezeichnen läßt. Ls wird nicht
möglich sein, eine solche größere Genossenschaft unter der
Flagge eines verschwommenen Kulturprogramms zu fesseln
und vor dem Auseinanderlaufen oder zumindest der Interesse-
losigkeit zu bewahren. Deshalb zogen wir es vor, auf
unserem eigensten Gebiet zu beginnen, uns selbst zu helfen,
und durch intensive Arbeit auf unserem Acker der Kultur
im allgemeinen etwas zu nützen.
Der Aunst hilft inan nur, wenn nr«rn den»
Rünstler hilft. Anerkennung bewahrt ihn vor Verbitterung,
wirtschaftliche Unterstützung schützt ihn vor Not, und Aner-
kennung und Unterstützung behüten ihn vor exzentrischen
Sprüngen, die fein Vorhandensein dokumentieren sollen.
Vor einer Uebernährung einzelner Künstler, so daß
im fetten Leben ihre Produktion Schaden leide, braucht
man in Schlesien noch nicht zu bangen; der schlesische Künstler
wird durchschnittlich weder anerkannt noch unterstützt.
Und so mancher meint, Schlesien müsse gerade der
rechte Boden sein für eine Entwicklung der Künste, so
mancher, der den Adel, die Großindustrie, die reichen Kauf-
leute als Faktoren einfetzt. Ich glaube, daß wir alle hier
schon eine Enttäuschung unserer Voraussetzungen erlebt
haben. Wir haben nicht bedacht, daß ein guter Boden für
die Kulturentwicklung und damit für ein Emporblühen der
schönen Künste einigermaßen gleichmäßig sein müsse. Es
ist ein scheinbares paradox, aber sicher richtig, daß gerade
durch das Vorhandensein und die beherrschende Stellung
sehr reicher und mächtiger Menschen der Entwicklung der
Künste und der Künstler in der Provinz bisher mehr ge-
schadet als genützt worden ist. Unzweifelhaft befinden sich
unter den wohlhabenden der Provinz viele, die das Be-
dürfnis haben, sich mit Werken der bildenden Kunst zu
umgeben und die dadurch zur Unterstützung und Förderung
von Kunst und Künstlern beitragen. Nur nicht von Künstlern,
die in der Provinz selbst wohnen. Dem Mächtigen steht
die Welt offen und er wird zunächst Freude daran haben,
sein Kunstbedürfnis dort zu befriedigen, wo die Kunst schon
festen Boden hat und viele Künstler vom Nimbus der Be-
rühmtheit und Popularität umgeben Hausen. Gerade dem
Mächtigen wird es besonders schwer, den armen, vielleicht
sehr talentvollen Künstler seiner engeren Heimat zu finden
und zu fördern. Die besten schlesischen Künstler, darunter
einige, die den bedeutendsten überhaupt an die Seite ge-
stelltwerden müssen, sind unerkannt und verbittert gestorben.
Der Boden ist in Schlesien nicht gut für das Gedeihen
der bildenden Künste, trotzdem die wichtigsten chemischen
Elemente in ihm vorhanden sind. Es fehlt noch an der
richtigen Mischung, an einer langsamen, vielleicht sehr
mühevollen Präparation. Und zu dieser Bearbeitung des
schlesischen Bodens möchten wir beitragen und Ihre Bei-
hilfe erbitten. Selbst der, der nur wirtschaftliche Faktoren
als bestimmend annehmen will, wird zugeftehen, daß man
die für künstlerische Aufgaben aufgewandten Summen so-
weit als möglich der Provinz erhalten müßte. Es ist er-
strebenswert, dahin zu wirken, daß mindestens ein beträcht-
licher Teil der für Kunstwerke durch einzelne oder durch
Gemeinschaften aufzuwendenden Mittel hiesigen Künstlern
zuflösse und damit auch indirekt wieder der gesamten engeren
Heimat zugute käme. Man würde erreichen, daß allmählich
ein Stamm tüchtiger Künstler hier mit Behagen seßhaft
würde und das geistige Leben der Provinz zu beeinflussen
und zu erhöhen imstande wäre. Und die ästhetischen An-
regungen, die Rücksicht auf die Verschönerung der Heimat
im eigentlichen Sinne tragen wieder wirtschaftliche Frucht
und verhindern vielleicht so manchen, den hier errungenen
Erwerb in schöneren Städten und Gegenden zu verzehren,
und so der Provinz oder einzelnen Städten einen ost recht
empfindlichen wirtschaftlichen und ideellen Verlust zu be-
reiten.
Es ist aber wirklich nur möglich, die Kunst zu heben,
das heißt die ideellen und wirtschaftlichen Vorteile, die eine
günstige Lage der bildenden Künste für ein Land zur Folge
hat, zu fördern, wenn man die Künstler selbst fördert.
Man hebt eben nicht die Kunst in Schlesien, die schlesische
Kunst, wenn man lediglich importiert, selbst wenn dadurch
hier und dort der Provinz etwas Schönes zuteil wird. Und
dazu kommt, daß der schlesische Künstler, wie kaum einer
anderwärts, von der Anerkennung seiner engeren Heimat
abhängt. Schlesien liegt so ungünstig einseitig von den
großen deutschen Verkehrsstraßen, daß auf eine wirtschaft-
liche Unterstützung seitens des reisenden Kunstfreundes gar
nicht zu rechnen ist und daß auch ein erheblicher Gewinn
durch wandernde Ausstellungen sehr erschwert wird, wer
da weiß, wie ungeheuer wertvoll persönliche Beziehungen
zwischen Künstler und Kunstfreund sind, der wird den
fremden Kunstfreund für schlesische Künstler gar nicht in
Rechnung setzen. Der in Schlesien wohnende Künstler wird
also in allererster Linie auf den schlesischen Abnehmer an-
gewiesen sein. Und je mehr dieser Anforderungen an den
Künstler macht, je größere Aufgaben er stellt, desto mehr
Gelegenheit wird der Künstler haben zur eigenen Ent-
wicklung.
Um schlesische Kunstfreunde an die Arbeiten schlesischer
Künstler zu fesseln, dazu ist in erster Linie der Künstlerbund
Schlesien gegründet worden und wirbt darum zu den
Künstlern Kunstfreunde hinzu, die in den Satzungen als
außerordentliche Mitglieder aufgeführt sind und legt diesen
eine höhere Iahressteuer auf als den Künstlern selbst. Sie
werden uns glauben, daß eine derartige Bestimmung nicht
unüberlegt gefaßt wurde, wir meinten den, der wirklich
für die Förderung der Künstler etwas übrig hat, zu einem
immerhin nicht übermäßiger: Mpfer heranziehen zu dürfen,
einen: Dpfer, das eher als eine Liebesgabe bezeichnet
werden kann. Glückt es, eine leidlich große Zahl von
Kunstfreunden dauernd an den Künstlerbund zu fesseln, so
ist die Möglichkeit, in würdigem Rahmen gute, vielleicht
ausgezeichnete Ausstellungen hier in Breslau zu veranstalten,
gelöst. Ja, es besteht die Wahrscheinlichkeit, daß durch die
finanzielle Unterstützung der Kunstfreunde auch von Zeit
zu Zeit in anderen Kunststädten Darbietungen erfolgen
können, die das Prestige der schlesischen Kunst zu erhöhen
oder erst zu begründen vermögen, wir schätzen unsere
außerordentlichen Mitglieder auch v:el zu hoch ein, um zu
meinen, daß wir auf andere Art, als jene großzügig ge-
dachte durch Verlosungen oder sonstige Gegengeschenke ihr
Vertrauen und ihre Beharrlichkeit erst erkaufen müßten.
Vor allem soll freilich auch versucht werden, rege
persönliche Beziehungen zwischen den ordentlichen und außer-
ordentlichen Mitgliedern herzustellen — im Interesse beider
Teile. Die Teilnahme an der Person des Künstlers steigert
die Freude an seinen Werken — und der Einblick in die
künstlerische Arbeitsart erhöht unbedingt den Genuß an
künstlerischen Schöpfungen, da das Verständnis ideeller und
technischer werte des Kunstwerks zum tieferen Genuß gehört.
wir sind uns klar, daß es trotzdem nicht ganz leicht
sein wird, die wünschenswerten Beziehungen zwischen den
außerordentlichen und ordentlichen Mitgliedern des Künstler-
bundes aufrecht zu erhalten. Zu den äußeren Mitteln,
unsere Absichten durchzusühren, gehört die Aufnahme von
außerordentlichen Mitgliedern als Beirat in den Arbeits-
ausschuß des Künstlerbundes, wir versprechen uns etwas
von dieser engeren Zusammenarbeit und bitten die Herren,
die in den Ausschuß eintreten wollen, ihr Mittun nicht
dekorativ aufzufassen, sondern Anregungen zu geben, wie
ein Zusammenwirken dauernd und fruchtbringend gestaltet
Die Werkstatt der Runst.
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und meinen, daß ein Kraftaufwand öffentlichen Interesses
hier unnütz vertan sei. wir haben auch gar nicht die
Ambition,'eine große Kulturtat in Szene zu setzen, wir
möchten nur ganz allmählich durch Arbeit in unserem Kreise
einiges zur Äenderung von Zuständen beitragen, die uns
und anderen unerträglich scheinen, wir möchten dazu helfen,
den Künstler in Schlesien aus seiner wahrlich nicht glänzen-
den Isoliertheit, aus feiner verwaistheit zu befreien.
Ls hat schon mehrfach hier die Absicht bestanden, durch
Sammlung von vielen, die die Berechtigung der Förderung
kultureller Aufgaben überhaupt erkannten, vorwärts zu
kommen, aber fehr viele lassen sich nur Zusammenhalten für-
kurze Zeit zur Erreichung eines bestimmten Zieles, das sich
mit einem guten Schlagwort bezeichnen läßt. Ls wird nicht
möglich sein, eine solche größere Genossenschaft unter der
Flagge eines verschwommenen Kulturprogramms zu fesseln
und vor dem Auseinanderlaufen oder zumindest der Interesse-
losigkeit zu bewahren. Deshalb zogen wir es vor, auf
unserem eigensten Gebiet zu beginnen, uns selbst zu helfen,
und durch intensive Arbeit auf unserem Acker der Kultur
im allgemeinen etwas zu nützen.
Der Aunst hilft inan nur, wenn nr«rn den»
Rünstler hilft. Anerkennung bewahrt ihn vor Verbitterung,
wirtschaftliche Unterstützung schützt ihn vor Not, und Aner-
kennung und Unterstützung behüten ihn vor exzentrischen
Sprüngen, die fein Vorhandensein dokumentieren sollen.
Vor einer Uebernährung einzelner Künstler, so daß
im fetten Leben ihre Produktion Schaden leide, braucht
man in Schlesien noch nicht zu bangen; der schlesische Künstler
wird durchschnittlich weder anerkannt noch unterstützt.
Und so mancher meint, Schlesien müsse gerade der
rechte Boden sein für eine Entwicklung der Künste, so
mancher, der den Adel, die Großindustrie, die reichen Kauf-
leute als Faktoren einfetzt. Ich glaube, daß wir alle hier
schon eine Enttäuschung unserer Voraussetzungen erlebt
haben. Wir haben nicht bedacht, daß ein guter Boden für
die Kulturentwicklung und damit für ein Emporblühen der
schönen Künste einigermaßen gleichmäßig sein müsse. Es
ist ein scheinbares paradox, aber sicher richtig, daß gerade
durch das Vorhandensein und die beherrschende Stellung
sehr reicher und mächtiger Menschen der Entwicklung der
Künste und der Künstler in der Provinz bisher mehr ge-
schadet als genützt worden ist. Unzweifelhaft befinden sich
unter den wohlhabenden der Provinz viele, die das Be-
dürfnis haben, sich mit Werken der bildenden Kunst zu
umgeben und die dadurch zur Unterstützung und Förderung
von Kunst und Künstlern beitragen. Nur nicht von Künstlern,
die in der Provinz selbst wohnen. Dem Mächtigen steht
die Welt offen und er wird zunächst Freude daran haben,
sein Kunstbedürfnis dort zu befriedigen, wo die Kunst schon
festen Boden hat und viele Künstler vom Nimbus der Be-
rühmtheit und Popularität umgeben Hausen. Gerade dem
Mächtigen wird es besonders schwer, den armen, vielleicht
sehr talentvollen Künstler seiner engeren Heimat zu finden
und zu fördern. Die besten schlesischen Künstler, darunter
einige, die den bedeutendsten überhaupt an die Seite ge-
stelltwerden müssen, sind unerkannt und verbittert gestorben.
Der Boden ist in Schlesien nicht gut für das Gedeihen
der bildenden Künste, trotzdem die wichtigsten chemischen
Elemente in ihm vorhanden sind. Es fehlt noch an der
richtigen Mischung, an einer langsamen, vielleicht sehr
mühevollen Präparation. Und zu dieser Bearbeitung des
schlesischen Bodens möchten wir beitragen und Ihre Bei-
hilfe erbitten. Selbst der, der nur wirtschaftliche Faktoren
als bestimmend annehmen will, wird zugeftehen, daß man
die für künstlerische Aufgaben aufgewandten Summen so-
weit als möglich der Provinz erhalten müßte. Es ist er-
strebenswert, dahin zu wirken, daß mindestens ein beträcht-
licher Teil der für Kunstwerke durch einzelne oder durch
Gemeinschaften aufzuwendenden Mittel hiesigen Künstlern
zuflösse und damit auch indirekt wieder der gesamten engeren
Heimat zugute käme. Man würde erreichen, daß allmählich
ein Stamm tüchtiger Künstler hier mit Behagen seßhaft
würde und das geistige Leben der Provinz zu beeinflussen
und zu erhöhen imstande wäre. Und die ästhetischen An-
regungen, die Rücksicht auf die Verschönerung der Heimat
im eigentlichen Sinne tragen wieder wirtschaftliche Frucht
und verhindern vielleicht so manchen, den hier errungenen
Erwerb in schöneren Städten und Gegenden zu verzehren,
und so der Provinz oder einzelnen Städten einen ost recht
empfindlichen wirtschaftlichen und ideellen Verlust zu be-
reiten.
Es ist aber wirklich nur möglich, die Kunst zu heben,
das heißt die ideellen und wirtschaftlichen Vorteile, die eine
günstige Lage der bildenden Künste für ein Land zur Folge
hat, zu fördern, wenn man die Künstler selbst fördert.
Man hebt eben nicht die Kunst in Schlesien, die schlesische
Kunst, wenn man lediglich importiert, selbst wenn dadurch
hier und dort der Provinz etwas Schönes zuteil wird. Und
dazu kommt, daß der schlesische Künstler, wie kaum einer
anderwärts, von der Anerkennung seiner engeren Heimat
abhängt. Schlesien liegt so ungünstig einseitig von den
großen deutschen Verkehrsstraßen, daß auf eine wirtschaft-
liche Unterstützung seitens des reisenden Kunstfreundes gar
nicht zu rechnen ist und daß auch ein erheblicher Gewinn
durch wandernde Ausstellungen sehr erschwert wird, wer
da weiß, wie ungeheuer wertvoll persönliche Beziehungen
zwischen Künstler und Kunstfreund sind, der wird den
fremden Kunstfreund für schlesische Künstler gar nicht in
Rechnung setzen. Der in Schlesien wohnende Künstler wird
also in allererster Linie auf den schlesischen Abnehmer an-
gewiesen sein. Und je mehr dieser Anforderungen an den
Künstler macht, je größere Aufgaben er stellt, desto mehr
Gelegenheit wird der Künstler haben zur eigenen Ent-
wicklung.
Um schlesische Kunstfreunde an die Arbeiten schlesischer
Künstler zu fesseln, dazu ist in erster Linie der Künstlerbund
Schlesien gegründet worden und wirbt darum zu den
Künstlern Kunstfreunde hinzu, die in den Satzungen als
außerordentliche Mitglieder aufgeführt sind und legt diesen
eine höhere Iahressteuer auf als den Künstlern selbst. Sie
werden uns glauben, daß eine derartige Bestimmung nicht
unüberlegt gefaßt wurde, wir meinten den, der wirklich
für die Förderung der Künstler etwas übrig hat, zu einem
immerhin nicht übermäßiger: Mpfer heranziehen zu dürfen,
einen: Dpfer, das eher als eine Liebesgabe bezeichnet
werden kann. Glückt es, eine leidlich große Zahl von
Kunstfreunden dauernd an den Künstlerbund zu fesseln, so
ist die Möglichkeit, in würdigem Rahmen gute, vielleicht
ausgezeichnete Ausstellungen hier in Breslau zu veranstalten,
gelöst. Ja, es besteht die Wahrscheinlichkeit, daß durch die
finanzielle Unterstützung der Kunstfreunde auch von Zeit
zu Zeit in anderen Kunststädten Darbietungen erfolgen
können, die das Prestige der schlesischen Kunst zu erhöhen
oder erst zu begründen vermögen, wir schätzen unsere
außerordentlichen Mitglieder auch v:el zu hoch ein, um zu
meinen, daß wir auf andere Art, als jene großzügig ge-
dachte durch Verlosungen oder sonstige Gegengeschenke ihr
Vertrauen und ihre Beharrlichkeit erst erkaufen müßten.
Vor allem soll freilich auch versucht werden, rege
persönliche Beziehungen zwischen den ordentlichen und außer-
ordentlichen Mitgliedern herzustellen — im Interesse beider
Teile. Die Teilnahme an der Person des Künstlers steigert
die Freude an seinen Werken — und der Einblick in die
künstlerische Arbeitsart erhöht unbedingt den Genuß an
künstlerischen Schöpfungen, da das Verständnis ideeller und
technischer werte des Kunstwerks zum tieferen Genuß gehört.
wir sind uns klar, daß es trotzdem nicht ganz leicht
sein wird, die wünschenswerten Beziehungen zwischen den
außerordentlichen und ordentlichen Mitgliedern des Künstler-
bundes aufrecht zu erhalten. Zu den äußeren Mitteln,
unsere Absichten durchzusühren, gehört die Aufnahme von
außerordentlichen Mitgliedern als Beirat in den Arbeits-
ausschuß des Künstlerbundes, wir versprechen uns etwas
von dieser engeren Zusammenarbeit und bitten die Herren,
die in den Ausschuß eintreten wollen, ihr Mittun nicht
dekorativ aufzufassen, sondern Anregungen zu geben, wie
ein Zusammenwirken dauernd und fruchtbringend gestaltet