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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 15
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Kunst-Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0512

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Fritz Claus Büste Max Halbe
Aus der Jubiläums-Kunstausstellung in Kassel

die Malereien auf Porzellan, ob diese nun in
den einzelnen Fabriken entstanden sind oder
von selbständigen Hausmalern gemacht wur-
den, die in diesem Buche auch nicht zu kurz
kommen. Besonders wertvoll ist die Behand-
lung der verschiedenen Darstellungsstoffe,
Porträt, Genre, Naturmotiv, Allegorie oder
Emblem. Mit staunenswerter Gründlichkeit
werden hier alle Motive untersucht, ob sie
auf ein Vorbild von Wiener Porzellanen oder
Gläsern zurückgehen oder etwa einen der
zahllosen damaligen Almanachstiche oder ein
Landschaftspanorama in Stich oder Lithogra-
phie als Vorbild verwenden. Auch die Stiche
zu Goethes Werken, Ausgabe letzte Hand
(Band IV, VI, XIX usw.) hätten vielleicht
noch herangezogen werden können.

Die Markenfrage kommt auch nicht zu kurz.
Dio Ausstattung, die der Verlag nach den Pho-
tographien von Otto Croy dem Werke ange-
deihen ließ, ist überaus reich. Alles in allem
haben wir ein Werk vor uns, das niemand un-
beachtet lassen darf, der sich entweder mit
der Biedermeierzeit oder mit Porzellan — das
Steingut spielt in den Abbildungen hier nur
eine kleine Rolle — überhaupt beschäftigt.
Die Passion, mit der sich der Verfasser seinem
Lieblingsgebiet seit vielen Jahren hingibt, ist
aus jeder Seite zu spüren und verleiht dem
Buche jene Wärme, die uns bei solchen dem
innersten Drange und keiner äußeren Veran-
lassung entsprungenen Werken so sehr sym-
pathisch ist.
G. E. Pazaurek

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