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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 1
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Rundschau
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Erich Heckei Mittelmeerküste. 1926
Ausgestellt bei Ferdinand Möller, Berlin

in der Galerie „des quatre chemins“ und Ara-
p o f f bei Manteau. Salvado ist ein Spanier
mit starker und rauher Malerfaust, ein Mann,
der große Kompositionen aus starken, kühlen
Farben auf baut. Seine Kunst ist nackt, barock,
packend. Terechkovitch ist ein Anbeter der
Farbe, ein Romantiker, Arapoff ist der Brin-
ger eines neuen Stils. Alle drei verdienen die
Aufmerksamkeit aller, die auf das Neue, aber
nur das erprobt Neue, hoffen. F.Fels
NEUE BILDER VON ERICH HECKEL
Ferdinand Möller, der unentwegte Vor-
kämpfer bester deutscher Kunst, zeigte jüngst
in seinem Berliner Salon in einer Sonderschau
Erich Heckeis Produktion aus den letzten Jah-
ren. Dieser Heckei ist einer der interessante-
sten Persönlichkeiten, über die das neue
Deutschland verfügt, wert, international ins
vorderste Treffen geführt zu werden, sobald
sich europäische Koryphäen zusammenfinden.
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Eine Ileckel-Ausstellung in Paris — wenn sie
denkbar wäre — würde Sensation bedeuten.
Denn dieser Meister hat nicht nur das Gefühl
für die große Form des Bildaufbaus, sondern
auch eine Melodik der Farbe, die jeder roma-
nischen „peinture“ gewachsen ist. Einmal
stand Heckei in der vordersten Linie der ex-
pressionistischen Entfaltung. Er hat das Mode-
schlagwort einer Richtung überwunden und ist
— allem und jedem zum Trotz — geblieben
der, der er immer gewesen: Ein Hölderlin der
Malerei, soweit es sich um den Zauber einer
neugeformten Farbenwelt handelt, ein Könner
zeichnerischen Aufbaus, der konstruktiv Letz-
tes verdeutlichen will, wie es imaginär dem in-
neren Gesicht entgegentritt. Wäre dieser deut-
sche Heckei in Paris zur Welt gekommen, er
würde heute der Künstler des neuen Europas
sein. Solch einer aber braucht Zeit, um sich
im Sinne des Weltkunstmarktes durchzuset-
zen. B
 
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