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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 20.1928

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Heft 4
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Wolfradt, Willi: Monet und der Impressionismus: zu den Ausstellungen der Berliner Galerien Thannhauser und M. Goldschmidt & Co.
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https://doi.org/10.11588/diglit.41322#0157
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Claude Monet Waldstraße bei Honfleur. 1866
MONET UND DER IMPRESSIONISMUS
ZU DEN AUSSTELLUNGEN DER BERLINER GALERIEN
THANNHAUSER UND M. GOLDSGHMIDT & CO.
VON WILLI WOLFRADT
Einem schönen Wetteifer ausstellerischen Ehrgeizes danken wir es, daß der
wundervollen Erweisung Manets in der Galerie Matthiesen unmittelbar be-
nachbart das Werk Claude Monets nicht minder umfassend auf gezeigt wird.
Seine Bilder sind in erster Linie Träger einer Sehweise und Bekenntnisse zu einer
bestimmten Auffassung. Wie kein Anderer repräsentiert Monet den Impressio-
nismus, während die Sisley und Pissarro lediglich Impressionisten sind, — Renoir,
Cezanne, van Gogh schon durch die Ausmaße ihrer Persönlichkeit dem Stil-
begriff entragen. Und was Manet betrifft, so löst er die impressionistische Be-
wegung wohl aus, aber er gehört ihr nicht an, nicht nach außen in ihren Aus-
stellungen, als genialer Solitär erst recht nicht von Bestimmung wegen. Das
Impressionistische ergibt sich aus Manet, —- nimmermehr definiert es ihn.
Das Nebeneinander so ungemein erheblicher Veranschaulichungen, wie es
kaum wieder sich bieten dürfte, ergänzt obendrein durch die seitens der eng
benachbarten Galerie M. Goldschmidt veranstaltete Ausstellung von Bildern
des französischen Impressionismus schlechthin, legt die Erwägung dieser Ver-
hältnisse äußerst nahe. Das Hinscheiden des sechsundachtzigjährigen Monet
im Dezember 1926, besonderer Anlaß der Galerie Thannhauser, ein abge-
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